Ich wende mich an die Lichter, die mich alle mit einem interessierten Blick betrachten. Die Situation gerade ist wahrscheinlich gerade hochspannend für sie, doch ich kann keine Zuschauer gebrauchen. Es fällt mir so schon schwer genug, da kann ich das momentan echt nicht gebrauchen. „Könntet ihr uns bitte allein lassen?", frage ich sie. Ganz ohne irgendwelche Probleme nicken sie mir zu und verlassen den Raum. In dem Moment, in dem die letzte Person den Raum verlassen und die Tür geschlossen hat, drehe ich mich zu Sam um. Sein Blick ist traurig und er sieht sehr müde aus. Oh Himmel, wie soll ich das jetzt nur geschickt anstellen? Am liebsten würde ich einfach verschwinden und in Newts Armen wieder auftauchen. Das wäre einfach perfekt! Natürlich ist das nicht so! „Sam ... hast du das wirklich Ernst gemeint, dass ich zwischen dir und Newt entscheiden soll?", versuche ich dieses grausame Gespräch zu starten. Sam senkt seinen Blick betrübt zu Boden. Anscheinend bereut er seine Entscheidung. „Ich- ich weiß es gar nicht so genau, was über mich gekommen ist. Ich habe ihn nur gesehen und war auf einmal so wahnsinnig wütend auf ihn, so eifersüchtig wie ich noch auf niemanden war. Ich konnte meine Wut einfach nicht mehr im Zaum halten- da bin ich auf ihn losgegangen." Ich verstehe ihn ja, doch ich weiß nicht, wa sich sagen soll. Ich versuche mir vorzustellen, wie es wäre, wenn Newt mit einem anderen Mädchen zusammen wäre, wie grausam es dann für mich gewesen wäre. Sam tut mir so leid, ich will nicht, dass er sich wegen mir schlecht fühlt, doch ich kann ebenfalls nichts tun, was ihn besser fühlen lassen würde. „Sam, ich ...", versuche ich den Satz zu starten, doch Sam unterbricht mich, indem er mich in eine Umarmung schließt. „Maria, ich kenne deine Entscheidung. Ich muss mich damit abfinden, ich kann es zwar nicht, doch ich muss es", murmelt er, löst sich aus der Umarmung und verlässt den Raum. Mich lässt er allein und mit einem schlechten Gewissen zurück.
Mein ganzes Gehirn quillt über voller Gedanken, die ich kaum noch ordnen kann. Langsam ist es echt zu viel, doch es gibt leider keinen Knopf, dass man seine Gedanken einfach für einige Stunden auf stumm stellen kann. Das müsste dringend mal erfunden werden. Ich tigere wie wild im Raum umher und habe keine Ahnung, was ich sonst machen soll, bis das Berk landet. Wenn ich ehrlich bin, habe ich auch keine Ahnung, was ich danach machen soll. Ich kann die anderen suchen! Julia zum Beispiel würde es bestimmt schaffen, dass sich meine Laune wieder bessern würde, so frisch verliebt sie und Thomas sind. Ich begebe mich also leise aus dem Raum und schleiche zu dem Raum, in dem Julia mir von ihrem Kuss mit Thomas berichtet hat. Als ich die Stahltür quietschend öffne, zucke ich zusammen, meien Hand verharrt schon in der Bewegung, die Tür wieder zu schließen. Newt sitzt im Schneidersitz an die Wand gelehnt, an genau den Punkt, an dem ich vorhin auch saß. „Maria, bitte ... bleib!", fordert er und es erfordert viel Durchhaltevermögen, ihm die Tür nicht einfach vor der Nase zuzuknallen. Ich brumme, trete ein und schließe die Tür. Mit verschränkten Armen mustere ich ihn und ehrlich gesagt, er sieht gar nicht gut aus. Natürlich ist er bildhübsch, doch seine Augenringe und die blasse Haut verursachen eine Gänsehaut bei mir. Hat der Brand ihn schon so verändert? Newt steht auf und kommt langsam ein paar Schritte auf mich zu. Eigentlich müsste ich mich freuen, dass er nicht vor mir zurückweicht, doch ich bin immer noch zutiefst verletzt, so etwas verfolgt einen sehr lange. Als er etwa einen Meter vor mir stehen bleibt, spüre ich, wie ich zittere. „Was gibt's?", versuche ich meine Stimme lässig klingen zu lassen und blicke ihm kurz in die Augen. „Sam liebt dich oder?" Mit dieser Frage habe ich jetzt allerdings nicht gerechnet. Doch ich nicke zur Bestätigung. „Ich liebe ihn aber nicht, Newt", erkläre ich ihm, obwohl ich ihm eigentlich gar keine Erklärung schuldig bin. Auf einmal sind Newts Lippen auf meinen, ohne, dass ich es geahnt habe. Er presst mich an die Wand und hält mich fest. Einerseits explodiere ich gerade fast vor Freude, doch andererseits kann ich gar nicht wissen, ob es nicht auf einmal eine Crankanwandlung von ihm ist. „Ich kann das nicht länger, so tun, als würde ich dich nicht lieben! Ich halte es nicht aus! Es tut mir so unendlich leid", wispert er und streicht mir mit seiner Fingerkuppe über den Arm. Ich löse mich von seinen Lippen, schließlich kommt das alles gerade sehr unerwartet und ich kann schlecht nachdenken, wenn seine Lippen auf meinen sind, ist es völlig ausgeschlossen. „Newt, du weißt, dass ich dich liebe, doch ich brauche Zeit, um das alles zu verkraften. Du hast mein Leben zerstört, als du dich von mir getrennt hast und das braucht Zeit", sage ich und streiche ihn über sein perfektes Gesicht. Mit einem riesigen Kloß im Hals wende ich von ihm ab. „Ich werde dich immer lieben", murmele ich leise, ich bin mir allerdings sicher, dass er es nicht mitbekommen hat. In der Sekunde, in der ich die Tür schließe, höre ich ihn allerdings, ebenfalls so leise, antworten. „Du bist mein Leben."
Nach einigen Stunden kommt das Berk in Denver an. Sam landet es an einem Landeplatz. Da ich von so etwas keine Ahnung habe, muss ich ihm einfach vertrauen, schließlich hat er uns auch sicher hierhergebracht. „Was machen wir nun?", fragt Thomas, als wir uns alle vor dem Tür des Berks versammelt haben. „Jetzt müssen wir erst einmal in die Stadt hineinkommen. Dann besprechen wir das weitere Vorgehen!", verkündet Sam und drückt auf einen Knopf, an der Wand, sodass sich die Tür langsam öffnet. Sonnenlicht strömt durch den Spalt zur Außenwelt und ich kneife meine Augen zusammen. Nun betreten wir zum ersten Mal den Boden einer Stadt. Das erste Mal, so weit wir uns erinnern können, dass irgendetwas auch nur annähernd normal ist. Hier leben Menschen und wir werden unter ihnen sein. Sam führt unsere Gruppe durch eine kleine Halle, die den Weg zur Stadt weist. Die Wände und der Boden sind völlig verdreckt und es ist nur noch zu erahnen, das er mal hätte weiß sein sollen. „Guten Tag, Sie wollen sicherlich Denver betreten." Ein Mann, komplett in einem Schutzanzug, der seinen ganzen Körper, vor allem sein Gesicht bedeckt, tritt hinter einer Ecke vor. Sam tritt einen Schritt zu ihm vor und wechselt ein paar Worte mit ihm. „Okay, dann wollen wir mal anfangen. Es sind doch sicherlich keine Cranks unter euch?", fragt er und stellt sich breitbeinig und mit verschränkten Armen vor uns. Ein Kloß bildet sich in meinem Hals und ich greife unwillkürlich nach Newts Hand.
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Gegen den Brand ( Maze Runner/Scorch Trials/Death Cure Newt FF )
FanfictionAchtung Spoiler!!!: Was wäre, wenn Newt noch Hoffnung hätte auf ein normales Leben? Kann er den Brand besiegen? »Der Brand, ein tödliches Virus! Er ist unser größter Feind! Ich werde Newt retten, sonst kann ich nicht mehr leben!« An alle, die Newt g...