2.26.

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„Hat irgendjemand von euch zufällig irgendeine Waffe dabei? Irgendein Messer oder so?", flüstere ich den beiden leise zu. Ohne Waffen sind wir geliefert. Sie werden uns die Nasen abreißen, abfackeln oder noch schlimmeres machen und danach werden sie uns bestimmt töten. „Nein, wir haben unsere Rucksäcke doch bei den Andern gelassen. Wir haben gar nichts. Was sollen wir nun denn nur machen? Maria, es tut mir so Leid, was ich gesagt habe, ich will nicht in dem Gewissen sterben, dass jemand sauer auf mich ist, wegen etwas, was ich zu verschulden habe! Bitte verzeihe mir!" „Ja, ja, Julia, ich verzeihe dir. Beruhige dich, hier wird niemand sterben, wir werden es hier rausschaffen, schließlich ist jeder von uns schon mindestens ein mal an einem Griewer vorbeigekommen, wir müssen zusammenhalten!" Mit diesen Worten wollte ich mich eigentlich selbst überzeugen. Bei mir hat es nicht geklappt, bei Brenda gehe ich stark davon aus, dass sie sich auch nicht so leicht beruhigen lässt, aber vielleicht lässt sich wenigstens die Panik von Julia etwas lindern. Die Cranks rücken immer näher an uns heran, einige von ihnen halten Fackeln in ihren vergammelten Armen. Die Luft um mich herum ist vollkommen von dem Gestank der Cranks verpestet, sodass ich mir, um nicht zu würgen, meine Nase zuhalte. „Ihr seid unser. Haha, jetzt kriegen wir euch!", grummelt der Anführer der Cranks. Sie rücken noch näher an uns heran. „Maria!!", fleht Julia währenddessen verzweifelt. Kurz bevor sie uns erreicht haben, ergreife ich die einzige mögliche Initiative und rufe Julia und Brenda zu: „Schnell, folgt mir!" Planlos renne ich in die entgegengesetzte Richtung der Tür, weiter in das Tunnelsystem hinein. „Das ist also dein Plan?", ruft Brenda und rennt mir hinterher. „Einfach weglaufen?" „Hey, lauft nicht ohne mich weg!", ruft Julia panisch und ich höre dann auch ihre Schritte hinter mir herlaufen. So renne ich planlos, auf der Flucht vor den Cranks, Julia und Brenda folgen mir. Nach einigen Sekunden höre ich aus einiger Entfernung den Anführer der Cranks. „Hey Leute, unsere Nasen laufen uns weg! Los, verfolgen wir unsere Nasen und holen sie uns!" Nach diesen Worten kann ich aus der Ferne das Geschlurfe der Cranks vernehmen, wie bei Zombies, nur eindeutig schneller. Sie dürfen keinesfalls schneller als wir sein. Jetzt sind sie wütend und dann hätten wir noch eine geringere Chance, zu entkommen.
Die Gänge, die wir entlanglaufen, werden immer schmaler und die Decke immer tiefer. Wenn das so weitergeht, enden wir in einer Sackgasse, in der wir eingequetscht geschnappt werden. Dann hätten es die Cranks noch leichter. „Maria, wir müssen irgendwo abbiegen, wir sind in einer Sackgasse oder wir müssen umkehren! Lange können wir nicht mehr geradeaus laufen.", fleht Julia verzweifelt. Sie röchelt vor sich hin, denn sie hat nicht gerade die beste Kondition, bei Brenda ist sie auch nicht viel besser, aber sie lässt sich ihre Erschöpfung fast gar nicht anmerken. „Ich weiß, glaubst du, dass ich das nicht bemerke? Ich überlege mir ja schon die ganze Zeit eine Lösung, aber ich brauche noch mehr Zeit!" Darauf erhalte ich momentan keine Antwort, keinen Protest, einfach gar nichts, was mich wundert, außerdem habe ich das Gefühl, dass Julia und Brenda nicht mehr hinter mir laufen. „Maria, jetzt sag bitte, dass du einen Plan hast, denn mehr Zeit bleibt uns nicht!", sagt Brenda. Was meint sie denn damit? Jetzt merke ich es auch, die Cranks stehen vor und hinter uns, sie müssen es irgendwie geschafft haben, um uns herum zu laufen auf die andere Seite. „Nasen, Nasen!", hört man die Menge jubeln. Oh nein, jetzt haben wir aber ein richtig großes Problem! Panisch taste ich die Wände um mich ab, in der Hoffnung, irgendwo einen Durchgang zu finden, was ich für so gut wie ausgeschlossen halte. „Noch irgendwelche letzten Worte?", werden wir gefragt. „Fahrt zur Hölle!", zische ich. „Ja, ich habe noch etwas zu sagen", meint Julia, „Brenda, Maria, das geht jetzt an euch. Ich habe euch etwas zu sagen." Sie holt einmal tief Luft. „RECHTS VON MIR IST EIN GANG!!! SCHNELL!" Blitzschnell renne ich auf die hingewiesene Stelle hin und quetsche mich in den viel zu engen Gang, dicht gefolgt von den beiden. „Haaaalt, bleibt da!", ruft ein Crank mit weinerlicher Stimme. „Sie laufen gerade in den sicheren Tod, also beruhigt euch!", befiehlt sein Anführer. Meint er das Enst oder will er uns nur Angst machen und Dampf ablassen, weil wir ihm entwischt sind? Bitte lass Letzteres der Fall sein!!
Der Gang wird immer enger, sodass ich kaum noch hindurchpasse. „Wir werden zerquetscht, was sollen wir machen?" „Lauft weiter!", befehle ich. „Das ist aber reiner Suizid!" „Zurückkehren wäre Selbstmord, der Gang wird bestimmt gleich wieder breiter, wir müssen positiv denken, bis jetzt haben wir alles geschafft. Denkt an die Person, die ihr am meisten liebt, schließt die Augen und rennt hindurch!" Es klappt wirklich, die Gedanken an Newt vertreiben jedes kleinste bisschen Angst aus meinem Körper und ich kann nur an seinen Blick und sein perfektes Gesicht denken. Kurzfristig bleibe ich fast stecken, noch nie in meinem Leben war ich irgendwo so sgark eingeklemmt, doch dann verschwindet diese Gefühl blitzartig und ich habe wieder freien Bewegungsraum. Julia und Brenda kommen auch keuchend durch die Enge gestolpert und fallen auf mich, sodass wir alle aufeinander am Boden liegen. Mit schmerzenden Knien und Muskeln stehen wir auf und kriechen in eine Art »Nebenraum«, den man nur durch krabbeln durch einen engen Schacht am Boden erreicht. Dort haben wir ein gewisses Sicherheitsgefühl und atmen alle erst einmal tief aus. „Hey Leute", will Julia gerade anfangen zu erzählen, doch ich halte ihr schnell meine Hand vor den Mund und halte meinen Zeigefinger vor den Mund. Wir müssen jetzt still sein, dass die Cranks an uns vorbeilaufen, ohne uns zu bemerken. Leise setzen wir uns nebendeinander an die Wand und verweilen so eine Weile, ohne einen Plan, wie lange wir jetzt hier still sitzen müssen. Ich bin fast am Einschlafen, als ich höre, wie die Cranks in dem Tunnel, aus dem wir gekommen sind, vorbeilaufen. Sie sind zwar ziemlich leise, doch nicht leise genug, als dass man sie nicht hören könnte. Vor Anspannung halte ich fast den Atem an. Wenn sie jetzt vorbeilaufen, ohne uns zu bemerken, können wir anschließend fliehen und zu den anderen zurückkehren. Nach etwa einer Stunde, sind wir bereit, wieder zurück in de Tunnel zu kriechen. Ich gehe voran und zwänge mich wieder durch den Spalt. „Ok, hier ist nichts, ihr könnt kommen", rufe ich den anderen zu. Genau in diesem Augenblick drückt mich ein starker stinkiger Körper zu Boden. Über mir liegt ein Crank, ein Messer in der Hand auf mich gerichtet. „Hallo, du hast aber eine schöne Nase. Und gleich wird sie mir gehören!"

Gegen den Brand ( Maze Runner/Scorch Trials/Death Cure Newt FF ) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt