Nora lässt mich tatsächlich eine ganze Weile lesen, natürlich meiner Meinung nach immer noch viel zu kurz, doch wenigstens konnte ich etwas abschalten und es geht mir nun etwas besser. Was Bücher bewirken können, das ist echt phänomenal, wirklich einzigartig. Ich bin völlig in der Story versunken und zucke deswegen ziemlich zusammen, als Nora mich aus meiner neuen, schönen Welt reißt. „Maria, wir müssen jetzt weiter unsere Besichtigung fortsetzen. Du kannst dir ja merken, an welchen Punkt des Regals du das Buch stellst, dass du, wenn du Zeit hast und ich einfach nur ablenken möchtest, hier herkommen kannst und dich ablenken kannst." Ich blicke vom Buch auf und es kostet mich einige Überwindung, es zuzuklappen und aufzustehen. Am liebsten würde ich jede freie Minute hierherkommen, um in dem Buch versinken zu könnnen. Doch nun wird unsere Besichtigung weitergehen, darauf bin ich ehrlich gesagt auch ziemlich gespannt. Meine Gedanken wandern wieder zu Newt. Was er wohl gerade macht? Bestimmt weigert er sich immer nock strikt, den rechten Arm an seinen Kopf zu lassen und die Heilung über sich ergehen zu lassen. Ich verstehe ihn ja, aber er muss doch etwas tun. Hoffentlich hat ihn meine Ignoranz, als ich gelesen habe und er sich telepathisch gemeldet hat zum Nachdenken angeregt. „Dann lass uns weitergehen", versuche ich meinen Fokus wieder auf das zu richten, was nun auf mich zukommen wird. „Gut, komm mit, lassen wir uns noch schnell dein Buch zurückbringen." Ich folge Nora wieder zwischen die Reihen voller Bücherregale und versuche mir einem Fleck auszusuchen, an dem ich mein Buch auch wirklich wiederfinden werde. Als Nora und ich die Bibliothek gerade verlassen wollen, kommt eine etwas älterere Frau mit grauen Haaren und einer Brille mit runden Gläsern auf uns zugelaufen. Sie scheint hier wohl die Bibliothekarin zu sein. „Du kannst das Buch sehr gerne mitnehmen, Mädchen. Bring es einfach zurück, wenn du es fertiggelesen hast, in Ordung?" Sie lächelt mir freundlich zu und ich nehme mir das Buch wieder aus dem Regal und drücke es gegen meine Brust. „Danke sehr", bedanke ich mich und folge Nora aus der Bibliothek heraus. „So, wo gehen wir als nächstes hin?", frage ich sie lächelnd voller Vorfreude. Ich muss echt sagen, langsam macht mir dieser Rundgang sehr viel Spaß und er bringt einen auch auf andere Gedanken, was sehr gut für mich ist. „Unser nächstes Ziel ist der Krankenflügel. Dort kommen alle Leute, die krank sind oder eine Operation hinter sich haben, hin. Eigentlich hättest du dort auch aufwachen sollen, doch das hatte dein Freund anscheinend schon in die Hand genommen. Wenn wir da sind, kriegst du auch noch etwas Blut abgenommen, damit wir sehen können, ob sich deine Heurogene wieder richtig wiederherstellen und du alles gut überstanden hast." Ich nicke Nora zu und so laufen wir in Richtung Krankenflügel. Auf dem Weg dahin kommt uns niemand in die Quere, allgemein sind auf den Fluren wenig Leute unterwegs, anscheinend sind gerade alle am Arbeiten. Nora holt aus ihrer Hosentasche eine kleine, graue Karte und legt sie auf einen Sensor. Ein blauer Strahl scannt ihre Karte, es piept kurz und auf einem kleinen Bildschirm werden die Worte 'Willkommen, Nora' angezeigt. Nora lächelt mir zu und drückt mir ebenfalls eine Karte in die Hand. Was soll ich denn damit? Sie bemerkt anscheinend meinen fragenden Blick. „Das ist deine Karte, sie funktioniert genau so wie meine. Diese Karte gibt es für jeden von euch. Na ja, bisher für fast alle von euch, bis auf Isaac und Newt. Aber keine Sorge, sobald sie geheilt sind werden sie ebenfalls solch eine Karte erhalten und vollwertige Mitglieder des rechten Arms sein. Mach es einfach so wie ich, Maria." Ich mache, was sie mir gesagt hat und halte meine Karte vor den Sensor. Nachdem sie gescannt wurde, wird 'Willkommen, Maria' angezeigt und wir beide treten in den Krankenflügel ein. Er ist ziemlich riesig. So weit ich sehen kann, ersteckt sich eine weite Fläche von weißen Wänden und vielen Krankenbetten mit weißen Bezügen vor uns. Mit einigen Vorhängen sind ein seperater Bereich abgetrennt, in den man allerdings nicht hineinsehen kann und somit auch nicht erkennen kann, was sich in ihm befindet. Okay, nach meiner Narkose bei Newt aufzuwachen war wohl doch etwas besser als hier ganz alleine zu sein. Ich hätte nicht hier stundenlang alleine liegen wollen und darauf warten sollen, dass jemand so gnädig wäre, mich hier rauszuholen. Eine Karte hätte ich da nämlich nicht gehabt, und so hätte ich nur die Möglichkeit gehabt, mich mit Thomas oder Newt unterhalten zu können und darauf zu warten, dass sie mich hier rausholen würden und ihnen dabei versuchen zu beschreiben, wo ich mich befand. Doch das ist ja zum Glück alles nicht geschehen. Nora läuft einige Meter voraus und verschwindet hinter dem Vorhang in dem Bereich, in dem sich wahrscheinlich die medizinischen Instrumente befinden. Ich lasse mich einfach auf dem nächsten Krankenbett nieder und lege mich auf die Seite. Für ein Krankenhausbett ist es einigermaßen gemütlich und so kann ich meine Augen kaum offenhalten. Als Nora wieder zu mir zurückkommt, habe ich keine Ahnung, wie lange sie weg war. Es kann sogar sein, dass ich eine Weile geschlafen habe. Ich schiebe mir meinen Ärmel nach oben und strecke Nora meinen Arm hin. Der größte Fan von Nadeln bin ich nun wirklich nicht und deswegen hoffe ich, dass sie es einfach schnell macht. „Hast du ein Problem damit, Blut zu sehen?", fragte sie mich und bereitet die Spritze zur Blutabnahme vor. Ich schüttele meinen Kopf. „Nein, mit Blut habe ich eigentlich gar keine Probleme, die Nadeln mag ich nur nicht so." Nora wickelte mir die Druckschnalle an meinen Arm und nimmt mir etwas Blut ab. Anschließend verkrümelt sie sich gleich wieder in den Bereich hinter den Vorhang und lässt mich zurück. Nach gefühlten Stunden des Wartens kommt sie endlich wieder zurück zu mir. Sie lächelt, was wohl bedeutet, dass alles gut verlaufen ist. „Maria, es ist alles gut mit deinem Blut, dein Körper hat die Operation gut überstanden und es geht dir bestens." Ich lächle sie an. Das ist doch wenigstens mal etwas positives in unserem grauen Alltag. „Und jetzt ...", Nora lächelt breit, „gehen wir zurück zu Newt." Endlich!
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Gegen den Brand ( Maze Runner/Scorch Trials/Death Cure Newt FF )
FanfictionAchtung Spoiler!!!: Was wäre, wenn Newt noch Hoffnung hätte auf ein normales Leben? Kann er den Brand besiegen? »Der Brand, ein tödliches Virus! Er ist unser größter Feind! Ich werde Newt retten, sonst kann ich nicht mehr leben!« An alle, die Newt g...