3.18.

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„Machen wir, aber wäre es nicht sinnvoller, zuerst loszufliegen? Aus deiner Nachricht haben wir entnommen, dass es ziemlich wichtig ist, so schnell wie möglich den rechten Arm zu erreichen", frage ich und begebe mich auf den Weg in den Gemeinschaftsraum. „Maria, sag bitte den anderen Bescheid. Und du Sam, starte das Berk! Wir haben eine lange Reise vor uns und müssen uns beeilen, die Zeit läuft uns davon!", sagt Newt und läuft in Richtung des Cockpits. Sam seufzt einmal schwer, rollt mit den Augen und trottet ihm hinterher. Was ist nur mit ihm los? Seit seiner Auseinandersetzung mit Newt ist er so verändert und so etwas hasse ich. Er soll einfach der alte Sam bleiben und akzeptieren, dass ich nicht in ihn verliebt bin. Wir müssen als Team zusammenarbeiten, mit dem Ziel, den Brand zu besiegen und da bleibt keine Zeit für Streitereien. Schnell gehe ich in den Gemeinschaftsraum, in dem Thomas und Julia gerade dabei sind, die Lichter über Sams Nachricht zu informieren. „Planänderung!", verkünde ich und stelle mich neben die beiden. „Sam ist schon wieder da oder? Seine Ankunft war nämlich nicht gerade so, als hätte man es nicht mitbekommen können!", meint Julia und tritt einen Schritt zurück, um mir Platz zu machen. Okay, ganz ruhig, Maria, das sind alles deine Freunde und sie haben dich als zweiten Anführer gewählt! Hey, diese positiven Gedanken helfen und so klopft mein Herz gar nicht mehr so stark, als ich anfange, zu reden. „Lichter, Sam ist vom rechten Arm zurückgekehrt und es ist alles glatt gelaufen, wir werden nun in die Nähe fliegen und beim rechten Arm untertauchen. In wenigen Minuten wird das Berk gestartet werden, also bleibt bitte alle sitzen und bewegt euch nicht", sage ich und blicke in glückliche Gesichter meiner Freunde. Besonders, als mein Blick bei Brenda hängen bleibt, kriege ich die Bestätigung, dass wir das Richtige tun. Sie strahlt so sehr, wie ich sie schon lange nicht mehr gesehen habe und küsst Isaac, der ebenfalls strahlt. Ihr geht es genauso mit Isaac wie mir mit Newt. Ich kann ihre Erleichterung vollkommen nachvollziehen, mir geht es schließlich genauso. Man muss mal bedenken, wenn alles glatt läuft, könnten wir zusammen mit dem rechten Arm eine Heilung für den Brand finden.

„Bevor wir das Lager des rechten Arms nun betreten, muss ich dir noch etwas geben. Es ist wichtig, überlebenswichtig! Bitte bewahre es gut!", flüstert Newt eindringlich und drückt mir einen kleinen Papierzettel in die Hand. Was ist das? Soll das ein Liebesbrief sein? Meine Wangen fangen an zu glühen und ich schließe meine Hand fest um den Zettel. Ich kann sogar noch die Wärme von Newts Händen auf ihm spüren. „Wann darf ich ihn öffnen?", frage ich aufgeregt. Newt senkt den Blick zu Boden. „Du wirst wissen, wenn die Zeit gekommen ist!", murmelt er vor sich hin und kehrt mir den Rücken zu. Was soll das? Mein Unterbewusstsein schreit, ihn zu bedrängen, mir zu verraten, was in ihm steht, doch ich kann mir nicht länger Gedanken darüber machen, da Julia und Thomas mich aus meinen Gedanken reißen. „Komm, Maria, wir dürfen eintreten", sagt sie und ich folge ihr und Thomas, die ihre Hände verschränkt haben. Die Lichter haben sich vor einer grauen Eisentür in einer Reihe aufgestellt und schweigen. Ebenfalls schweigend reihe ich mich zwischen ihnen ein. Erst einmal passiert gar nichts und ich frage mich, ob das hier ein großer Scherz sein soll, doch dann öffnet sich die Tür mit einem Knarren und offenbart einen Blick auf die Dunkelheit, die sich hinter ihr erstreckt. Da sollen wir jetzt reinlaufen? Ernsthaft? „Auf geht's!", verkündet Newt und tritt als erster in die Dunkelheit und ich zweifel nicht an meiner Entscheidung, als ich ihm ohne zu zögern folge. Die schwere Eisentür schließt sich ächzend wieder hinter uns und nun sind wir allein in völliger Dunkelheit und haben keinen Plan, wo wir langlaufen sollen. „Hat jemand eine Taschenlampe dabei?", höre ich Matt einige Meter neben mir fragen. In genau diesem Augenblick fällt ein Taschenlampenstrahl aus einigen Metern entfernung durch den Gang und erhellt Umrisse. „David!", höre ich Sam rufen und höre seine Schritte, die in Richtung des Scheins laufen. „Sam, alter Kumpel. Hast du deine Truppe heil hergebracht? Sieht ja ganz gut aus!" Nun wird der Strahl umgeschwenkt, sodass wir die sprechende Person erkennen können. Es ist ein Mann, etwa dreißig Jahre, mit schulterlangem, dunkelbraunen Haaren, der sehr finster dreinblickt. „Willkommen beim rechten Arm, folgt mir bitte!", fordert er uns auf, dreht sich um und läuft los, ohne sich darum zu scheren, ob wir ihm folgen. Ich greife nach Newts Hand und folge ihm, da meine Lust, hier allein in den dunklen Gängen zu bleiben, nicht gerade hoch ist, dezent ausgedrückt. Eine gefühlte Stunde latschen wir durch die Gänge, man erkennt kaum etwas, da der schwache Taschenlampenschein unsere einzige Lichtquelle ist. Abrupt bleibt Julia vor mir stehen und ich laufe in sie hinein. „Tut mir leid!", zische ich zu ihr nach vorne. „Ist schon okay!" Nun wird es endlich heller, eine Tür wird geöffnet, die Ausblick auf das Quartier vom rechten Arm bietet. Erstaunt klappt mir der Mund auf: Es ist wirklich riesig hier. Ich habe mir den rechten Arm als eine kleine Gruppe von etwa 20 Personen vorgestellt, doch das hier sind eindeutig viel mehr Leute. Damit steigt unsere Chance auf die Heilung! Überglücklich ergeife ich Newts Hand und er drückt sie. David läuft im gleichen Tempo weiter und so werden wir von ihm in einen abgelegenen Raum geführt, in dem er sich vor uns hinstellt. Der Raum ist ziemlich klein, es befinden sich lediglich ein paar kleine Bänke und Stühle in ihm, auf denen alle massenweise Kleider gestapelt sind. Wahrscheinlich ist es die Kleidung für alle Leute, die hier leben, was dem Haufen nach zu urteilen, ziemlich viele sind. „Willkommen im Hauptquartier des rechten Arms. Nacher werdet ihr in das Leben hier eingeführt werden und es wird dann auch gleich eure erste Besprechung über alles Wichtige geben, doch nun ist es erst einmal wichtig, dass ihr euch wascht. Ihr stinkt nämlich." David verzieht angewidert sein Gesicht und deutet auf den Kleiderhaufen. Na danke, als ob wir etwas dafür könnten. „Ich zeig euch mal die Duschen. Ihr müsst allerdings immer zu zweit unter eine! Also Newt und Maria! Ihr dürft anfangen!" Es bildet sich ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht.

Gegen den Brand ( Maze Runner/Scorch Trials/Death Cure Newt FF ) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt