Janson guckt mich mit einem krummen Lächeln an. Er erfreut sich daran, dass ich vollkommen verwirrt und sauer bin. Das bin ich wirklich, es ist grausig, so etwas offenbart zu bekommen. Schließlich haben sie alles mitbekommen, was ich mit Thomas und Newt geredet habe. Mit Thomas habe ich sehr viel über meine Gefühle gesprochen und Newt habe ich meine Liebe sogar so gestanden. Die Leute von A.N.G.S.T. wissen also nun sozusagen alles über mich. Mir ist das so peinlich und deswegen laufe ich feuerrot an. Ich will einfach nur noch weg aus diesem Raum, diesem Gebäude, dieser Ort, dieser Welt, mich in einem dunklen Loch verkriechen und nie wieder daraus hervorkommen. „Nun, wenn du dich beruhigt hast, darfst du Newt besuchen, wir halten unser Wort!", informiert mich Janson. Er begibt sich zur Ausgangtür und hält sie mir mit einem falschen Lächeln auf. Ich blicke mich noch einmal im Besprechungssaal um. Manche von den Leuten haben sogar etwas in ihrem Blick, was ich als Mitleid mit mir interpretieren könnte, bei denen kann man sich allerdings nie so sicher sein. Jetzt muss ich aber schnell zu Newt, ich bin schon so aufgeregt, ihn endlich wiederzusehen. Schnell drehe ich mich um und laufe schnell aus diesem Raum raus, soweit ich weiß, kenne ich sogar den Weg zum Arztzimmer, doch ich will Janson keinen Grund geben, zu denken, dass ich irgendetwas weiß. Ich werde Newt nicht bespitzeln, ich muss irgendetwas lügen.
„Da sind wir, ich denke mir, dass du dich schon sehr freust! Ihr werdet jetzt einige Zeit zu zweit haben, anschließend werdet ihr zu euren Kameraden gebracht und wir bringen euch alle auf den neuesten Stand der Dinge", meint Janson, als wir vor dem Arztzimmer angekommen sind und er gerade den Schlüssel aus seiner Hosentasche kramt. Er hebt ihn ganz langsam an und schließt die Tür in einem gefühlten Schneckentempo auf. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, so aufgeregt bin ich. Newt hat wirklich überlebt! Er war stark, unsere Liebe ist stark, jetzt können wir endlich zusammen sein! Ich liebe ihn so sehr! Nun wird endlich die Tür geöffnet und ich muss mich stark beherrschen, sie nicht mit aller Kraft aufzureißen, ins Zimmer zu rauschen und Newt in die Arme zu fallen. Deswegen gehe ich in gemäßigtem Tempo neben Janson her. Es ist der gleiche Raum, in dem Newt vor seiner Operation lag, aus dem mich Miss Miller von Newt getrennt hat, indem sie das Vorhängeschloss vorgeschoben hat. Fünf Ärzte stehen um eine Liege, auf der ich eine Person sitzen sehe. Es muss Newt sein. Ich fange an zu strahlen und Tränen bilden sich in meinen Augenwinkeln, die ganze Last fällt von meinen Schultern. „Gut, morgen wirst du noch einmal untersucht, aber heute sah alles sehr gut aus. Wir haben eine Überraschung für dich", sagt einer der Ärzte. „Das freut mich. Welche Überraschung denn?", fragt Newt, mein Newt, mein Freund mit fragender Stimme. Er weiß also gar nicht, dass ich hier bin? Er wird sich sicherlich sehr freuen! „Sieh selbst", meint der Arzt nur, winkt seinen Kollegen und Janson zu und alle sechs Personen verschwinden aus dem Zimmer, sodass Newt und ich nun alleine sind. Newt starrt mich an, er sieht aus, als ob er vollkommen sprachlos wäre, sein Mund ist offen, er fängt an zu zittern und Tränen kullern seine Wange hinunter. „Du... du... bi-bist hier", sagt er mit zitteriger Stimme. „Ja, ich bin hier. Du hast es geschafft, Newt, ich wusste es, du hast durchgehalten! Ich hatte solche Angst um dich, dass ich es kaum ausgehalten habe!" Nun laufen mir auch die Tränen in Sturzbächen die Wange hinab. Ich bin so unendlich froh ihn zu sehen, zu wissen, dass er lebt. Mein Herz rast vor lauter Liebe. Ich bin wunschlos glücklich. Langsam tapse ich auf Newt zu, der langsam von seiner Liege aufsteht. Als ich bei ihm angekommen bin, umarmt er mich so blitzschnell und stürmisch, dass ich erschrecke und fast erdrückt werde, da er seine Arme so stark um mich schließt. Ich vergrabe meinen Kopf an seinem Hals und atme seinen vertrauten Duft ein, das habe ich so sehr vermisst und endlich ist es wieder da. Ich kuschel mich in seine Umarmung und genieße einfach den Augenblick, nichts und niemand kann ihn zerstören, er ist einfach perfekt. „Maria, ich hatte solche Angst zu sterben, dich nie wieder sehen zu können, das hat mein Herz innerlich zerrissen. Als ich nach der ersten Operation aufgewacht bin und du nicht da warst, war es, wie als hätte man mich um einen Teil meiner Seele beraubt", flüstert Newt mir ins Ohr. Ich bin vollkommen überwätigt über diese Worte, noch nie hat so etwas jemand zu mir gesagt, vor allem nicht die Person, die ich über alles liebe. Ja, so ist es wirklich, ich liebe ihn. Er ist mein Leben. Ich halte mein Leben im Arm, mein Leben das endlich zurückgekehrt ist. Wenn man so etwas noch nie gesagt hat, denkt man sich sicherlich 'Gott ist das schnulzig', doch ich glaube, nach den letzten Wochen habe ich mal so eine Schnulze verdient. „Maria, ich liebe dich", offenbart Newt. Ich bekomme eine Gänsehaut und strahle wie ein Honigkuchenpferd. Diese Worte sind so wunderschön, sie aus seinem Mund zu hören, berauscht mich. Ich löse mich aus seiner Umarmung und lehne meine Stirn an seine, blicke in seine wunderschönen, schokoladenbraunen Augen. In seinem Blick liegt so viel Liebe, dass meine Beine weich wie Pudding werden und fast unter mir wegklappen. Er hält mich allerdings mit seinen starken Armen fest und presst seine Stirn noch stärker gegen meine. Langsam hebe ich meinen Kopf und gebe ihm einen sanften Kuss auf die Stirn, auf der ein paar Narben sind. Ich fahre sie alle sanft mit meiner Fingerkuppe nach und er lächelt mich mit einem herzerwärmenden Lächeln an. Er legt seine Hand in meinen Nacken und streicht langsam über meine Haut. Dort, wo er mich berührt, fühle ich mich wie unter Strom und ich will nicht dass es aufhört. „Maria..." Ich lege ihm meinen Zeigefinger auf den Mund, um ihn zum Schweigen zu bringen, denn nun muss ich etwas sagen. „Newt, ich liebe dich auch. Ich will nie wieder von dir getrennt sein, nie wieder, das halte ich nicht aus. Du musst mir versprechen, immer bei mir zu bleiben!" „Ich verspreche es", wispert Newt und legt, endlich, seine weichen Lippen auf meine. Ich erwidere seinen Kuss sofort und schwupps, bin ich mit all meinen Gedanken wieder bei ihm. Nichts gibt es, woran ich denke, außer seinen Lippen auf meinen und unsere Körper, die sich so nah stehen, dass fast nichts mehr dazwischenpasst. All meine Sorgen sind spurlos verschwunden, auch mein Unbehagen, da ich meine Freunde belauschen soll, alles wie weggeblasen, durch Newt. Er ist einfach perfekt! Ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen, als stundenlang so zu verweilen. Dies ist unser intensivster Kuss, in ihm steckt Newts und meine Angst und die unendliche Freude, nun endlich wieder vereint zu sein. Nach einiger Zeit läuft Newt ein paar Schritte rückwärts und zieht mich sanft hinter sich her, unser Kuss wird immer intensiver. Er legt sich auf die Liege und zieht mich neben sich. So liegen wir weitere wundervolle Minuten küssend eng aneinandergeschmiegt. Newt löst seine Lippen von meinen und ich atme erst einmal tief ein. Die letzten Minuten waren einfach atemberaubend und mein ganzer Körper prickelt noch, ich strahle und mein Herz klopft mir bis zum Hals. Ich fühle mich quicklebendig, noch nie war ich so wach. Newt gibt mir einen Kuss auf den Scheitel und fängt an, mit seiner Hand mein Haar zu streicheln. Ich lege meinen Kopf auf seine Brust und lausche seinem Herzschlag. Sein Herz rast, sogar noch mehr als meins. „Dein Herz rast", teile ich ihm belustigt mit. „Es liegt ja auch nicht jeden Tag das wunderhübscheste Mädchen, das glücklicherweise auch noch die beste feste Freundin auf Erden ist, neben einem. Da kann man schon mal Herzrasen bekommen." Er findet mich hübsch? Ich erröte sehr. Obwohl ich eigentlich vor wenigen Minuten noch vollkommen wach war, werde ich müde, während ich so an Newt geschmiegt daliege. Meine Augen fallen zu, ohne, dass ich es bemerke und Newt flüstert noch ein 'Schlaf gut, mein Schatz', bevor mich der Schlaf überkommt.
Info am Rande: Ich schreibe eine gemeinsame FF mit der tollen SaintElmosFire . Sie heißt Aphilie and Defiance. Würde mich freuen, wenn ihr mal vorbeischauen würdet. ❤️
Eure Rennmaus
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Gegen den Brand ( Maze Runner/Scorch Trials/Death Cure Newt FF )
FanfictionAchtung Spoiler!!!: Was wäre, wenn Newt noch Hoffnung hätte auf ein normales Leben? Kann er den Brand besiegen? »Der Brand, ein tödliches Virus! Er ist unser größter Feind! Ich werde Newt retten, sonst kann ich nicht mehr leben!« An alle, die Newt g...