2.17.

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Mittlerweile ist es fast stockdunkel und wir haben Mühe dabei, den Fremden zu folgen, da sie total schnell laufen und sich kein einziges Mal zu uns rumdrehen, um zu sehen, ob wir überhaupt noch da sind. Wir könnten mittlerweile alle verschwunden sein und sie würden das höchstwahrscheinlich noch nicht einmal merken. Allerdings wollen wir nicht einfach abhauen, obwohl wir nun die perfekte Chance dafür haben. Die Angst, dass sie es doch bemerken könnten und die Folgen daraufhin wollen wir uns lieber nicht ausmalen. Deswegen müssen wir uns alle anstrengen, ihnen hinterherzulaufen, ohne einen zu großen Abstand zwischen uns zu kriegen. Wir können hier nicht alleine bleiben, schließlich ist diese Stadt riesig, alles sieht gleich aus und die ganzen Gassen und Straßen sind total verwirrend. Wir würden weder den Weg zum Haus noch zurück in die Wüste finden. Okay, vielleicht eines Tages, aber diese Zeit bleibt uns nicht.

Wir laufen jetzt schon sehr lange durch die verschiedenen Gassen, haben keinen Plan wie lange wir noch laufen müssen. Der Weg zu ihrem Quartier kann doch niemals so lange sein! Wollen sie uns extra einen langen Weg laufen lassen? Die sind doch vollkommen verrückt! Wir wollen einfach nur eine Runde schlafen. Um mir die Zeit ein wenig zu vertreiben, möchte ich etwas mit Thomas reden, natürlich per Telepathie, es soll sonst niemand mitbekommen. Natürlich würde ich noch viel lieber mit Julia reden, schließlich ist sie auch ein Mädchen oder am allerbesten mit Newt. Mir fehlt sein Lächeln so sehr und ich hoffe, dass wir ihn bald wiedersehen. Allein deswegen, weil es mich etwas tröstet, versuche ich nochmals per Telepathie mit Newt zu sprechen. Ich weiß, dass er es nicht hören wird, aber es hilft meinem Herzschmerz etwas. [Newt, ich vermisse dich so sehr, dass es mich fast zerreisst! Mein Herz funktioniert nicht mehr so wie es sollte, seit du weg bist! Ich hoffe so sehr, dass es dir dort, wo du nun bist, gut geht und wir uns so schnell wie möglich wiedersehen!] Ach verflixt, jetzt kommen schon wieder diese fiesen Tränen, die meinen Herzschmerz noch unerträglicher machen. Warum muss die Liebe so schmerzen? Denkt er auch manchmal an mich? Vermisst er mich überhaupt? Warum muss das alles überhaupt passieren? Können wir nicht einfach in einer normalen Welt leben? Doch ich will mich jetzt durch das Gespräch mit Thomas ablenken. [Hey Thomas, kommt es dir auch so vor, dass wir gerade einen riesigen Umweg laufen? Wir müssten bestimmt schon da sein. Viel länger halte ich es nicht mehr aus, bin so hundemüde!] Thomas bremst seinen Gang minimal ab, bis er etwa auf gleicher Höhe mit mir ist. Dies ist zwar wegen der Telepathie gar nicht nötig, doch bei mir ist es auch so, dass man solche Sachen aus reiner Gewohnheit macht. Wie zur Bestätigung stöhnt er vor Erschöpfung auf. [Gut, dass du das auch glaubst, Maria. Ich dachte schon, ich wäre der Einzige, dem das aufgefallen ist! Sind die eigentlich total verrückt, dass die uns stundenlang durch die Gegend scheuchen? Ich will einfach nur in deren Quartier ankommen und mich schlafen legen, genau wie du!] Ich bin also auch nicht die Einzige. Wenn wir nicht mal langsam ankommen, werde ich wieder ein Wörtchen mit ihnen sprechen müssen, schließlich habe ich das vorhin schon einmal getan, also was spricht dagegen, es noch einmal zu tun? Alby wird mich zwar wieder zur Schnecke machen, doch das ist mir egal. Er ist unser Anführer, Newt ist unser zweiter Anführer und ihn ließ er auch selten Entscheidungen fällen, also mache ich nur das, was er Newt vorenthalten hat. Ich warte noch ein paar Minuten und dann werde ich nach vorne gehen.

Jetzt ist es soweit. Ich tippe einem der Jungs vor mir auf die Schulter, ich erkenne nicht, wer es ist, und frage, ob ich vorbeidürfte. Als ich mich schon bis fast ganz nach vorne durchgequetscht habe, tippt mich ein Finger auf die Schulter. Erschrocken blicke ich mich um, ich hoffe, dass es niemand von den Fremden ist, sonst hätte ich ein Problem. Doch zu meiner Erleichterung ist es nur Julia, die mir anscheinend gefolgt ist. „Warte mal!", zischt sie mir zu, „wo willst du denn hin? Es ist stockdunkel und du verlierst uns noch, das kannst du doch nicht wirklich wollen, also wo willst du hin?" Es kann also wirklich nichts ohne Komplikationen ablaufen? Ich mag Julia zwar, aber das ist doch meine Sache, wo ich hingehe, ich verstehe, dass sie sich um mich sorgt, doch ich bin kein Baby mehr, ich kann selber eigene Entscheidungen treffen und auf mich aufpassen. Doch so hart will ich ihr das nicht sagen. „Ich halte es nur nicht mehr aus, noch länger zu laufen. Jeder bemerkt, dass die uns, was den Weg zu ihrem Quartier angeht, an der Nase herumführen. Und ich akzeptiere das nicht länger. Wir alle, vor allem wir Beide, haben es mehr als verdient eine Runde zu schlafen! Das soll denen nur noch einmal klar gemacht werden!" „Ok, dann komm ich aber mit!" Mit diesen Worten stellt sich Julia neben mich. Da Widerspruch nichts bringen würde, lasse ich das auch. Soll sie halt mitkommen, Unterstützung kann man immer gebrauchen. Wir sind nun vor den Fremden angekommen, ich will ihren Anführer gerade antippen, um mich zu beschweren, als Alby mich zurückhält. Ich habe gar nicht gesehen, dass er vorne bei den Fremden läuft. „Lasst das lieber bleiben!", flüstert er Julia und mir in einem ruhigen, aber bestimmenden Ton zu, „glaubt mir doch einfach, ich habe einen Plan, wir werden nicht lange bei ihnen bleiben. Wir müssen ja schließlich zum Hafen! Und jetzt geht zurück zu den Anderen, da vorne ist das Hauptquartier und wir müssen uns bestimmt noch eine Rede anhören, bevor wir schlafen dürfen. Also geht jetzt bitte!" Ich nicke ihm zu und Julia geht mit mir wieder zurück zu den Anderen. Endlich ist diese lange Wanderung zu Ende. Schlafen ist das Beste, was ich mir im Moment vorstellen kann.

Gegen den Brand ( Maze Runner/Scorch Trials/Death Cure Newt FF ) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt