2.22.

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Wir rennen und rennen, bis wir alle nicht mehr können und selbst dann hören wir nicht auf. Falls sie uns folgen sollten, müssen wir so viel Abstand zwischen uns kriegen, wie möglich, sonst werden wir für den Rest unserers Lebens gefangen sein, ohne einen Ausweg auf Flucht und das könnte ich mir nicht vorstellen und würde es nicht aushalten. Ich glaube, dass sie uns doch nicht verfolgen, trotzdem sollten wir vorsichtshalber noch ein wenig weiterrennen. Mittlerweile kommen wir auf den Rand der Stadt zu, man sieht in einigem Abstand die letzten Hochhäuser in den Hinmel ragen, danach liegt die endlose Wüste. Hoffentlich kommen wir in der Wüste schnell voran und kriegen keine Komplikationen mehr. Was mir gerade noch einfällt, wir haben gar kein Proviant mitgenommen, also keine Taschen und Rücksäcke und ohne das wüsste ich nicht, wie wir Proviant transportieren sollten. „Eine Frage, wie sollen wir in der Wüste essen und trinken?" Meine Frage ist kaum zu verstehen, da ich stark keuche und mein Atem nur stockweise geht, außerdem bin ich an der Spitze der Truppe und spreche sozusagen die Hochhäuser an. „Ja, dafür habe ich gesorgt, folgt mir einfach!" Das Mädchen rennt noch etwas schneller, bis sie an der Spitze unserer Gruppe angekommen ist. Als wir am Stadtrand angekommen sind, sich um uns nur noch einige wenige Hochhäuser erstrecken, biegt sie auf einmal nach links ab und rennt in eine Seitenstraße. Schnell schneide ich eine scharfe Kurve und folge ihr. Die Anderen brauchen erst mal einige Zeit länger, um zu registrieren, dass sie abbiegen müssen und dann klappt das auch nicht so schnell. Um die Stimmung etwas aufzulockern, rufe ich nach hinten: „Na los, ein bisschen schneller. Bewegt eure Hüften!" Okay, das war jetzt wahrscheinlich etwas zu fies, aber ich denke, im Moment wird niemand etwas gegen kleine Hänseleien haben, solange sie dazu dienen, die Stimmung etwas zu lockern. „Wie du sicherlich weißt, waren wir nicht alle Läufer, du hattest diesen Job genau aus diesem Grund, weil du schnell laufen kannst. Du kannst zufrieden sein, dass wir überhaupt so schnell vorankommen. Aber übrigens, gute Ablenkung!", kommt eine Stimme von hinten. Ich identifiziere sie als Matt. Er ist echt so einer, der in den schlimmsten Situationen des Lebens noch das Tolle herauszusehen.
Nach einer Weile bleibt das Mädchen vor einem großen Gebäude stehen. „Warum bleiben wir stehen?", stellt Alby die Frage in die Runde. „Weil wir uns von hier unser Proviant holen!", antwortet ihm das Mädchen nur. „Hier ist eine Lagerhalle von uns, mit Rucksäcken voller Essen und Trinken für den Notfall", erklärt ihr Freund. Deswegen sind wir also hier langgelaufen, jetzt macht das Sinn. „Aber die Anderen haben bestimmt auch schon so weit gedacht, dass wir uns hier befinden könnten, schließlich sind die nicht total dumm!", stellt Jeff fest. „Das sag mal nicht so einfach", kontert der Junge, „sie denken immer viel zu kompliziert, darauf, dass wir so etwas offensichtliches machen, kommen sie bestimmt nicht und außerdem sind die bestimmt schon alle wieder zurück im Quartier, ist schließlich nicht das erste Mal, dass ihnen eine Gruppe von Jugendlichen entkommt." „Moment mal", unterbreche ich ihn, doch das Mädchen stößt ihrem Freund mit dem Ellbogen in die Rippen und wirft ihm einen bösen Blick zu. Anscheinend hat er etwas gesagt, was wir eigentlich nicht wissen dürften. Ich wette, dass es jetzt alle von uns unbedingt wissen wollen. „Ähhm", setzt Thomas zu einem Versuch an, verstummt aber sofort, als er von dem Mädchen einen eisigen Blick, der durch Mark und Bein geht, zugeworfen bekommt. Sie dreht sich herum, ihr Freund macht es ihr nach. Wir laufen um das Gebäude einmal komplett herum, bis zur Rückseite. Dort angekommen, müssen wir eine Räuberleiter bauen, um an den Schlüssel zu kommen, der die Lagerhalle öffnet. Ein paar Jungs stellen sich bereit und der Junge klettert an ein Fenster hoch. Dort zieht er die Tapete am Rand des Fensters ein bisschen ab und wühlt mit seiner Hand darin rum. „Das kann doch nicht sein, Mist!" „Was ist denn los? Er steckt rechts oben in der Ecke, ist vielleicht ein bisschen reingerutscht, dürfte aber eigentlich nicht zu schwer zu finden sein!", kommt von unten die Stimme seiner Freundin. „Das ist ja eben das Problem, er ist nicht da! Lasst mich bitte runter Jungs!" Er wird langsam von den Lichtern, die schon völlig außer Atem sind, heruntergelassen. Na super, was machen wir denn jetzt? „Diese blöden Cranks, die müssen auch echt jeden Plan durchschauen, letztes Mal hat das doch so gut geklappt!", flucht das Mädchen. Also jetzt haben sie es schon wieder gesagt! Es war auch schonmal eine Gruppe von Jugendlichen bei ihnen, aber wer denn? Bitte lass Newt dabei gewesen sein! Ich muss wissen, dass es ihm gut geht und er entkommen ist! Aber jetzt müssen wir uns erstmal darauf konzentrieren, wie wir diese verflixte Lagerhalle aufbekommen. Wir schnappen uns ein paar Bretter und Eisenstangen, die in der näheren Umgebung herumliegen. Bis wir das alles zusammenhaben, sind wir schon fast völlig außer Atem. Nun stellen wir uns alle nebeneinander auf, um das Tor zu öffnen. Das ist total anstrengend, wir werden alle ziemlich schnell total müde und kaputt, doch wir dürfen nicht aufhören, wir brauchen den Proviant dringend. Nach gefühlten Stunden unendlich mühsamer Arbeit gibt das Tor ein Klicken von sich und lässt sich nach oben schieben. Schnell laufen wir in die Lagerhalle. Sie ist rießig, voller Wasserflaschen und unendlich vielen Dosen. Das ist fast das Paradies, dies alles hier so zu sehen. Doch wir müssen uns beeilen, die Sachen in die Rucksäcke zu verstauen, schließlich können wir nur einen kleinen Teil, der hier gelagerten Waren, mitnehmen.
Wir packen, bis alle Rucksäcke so stark gefüllt sind, dass keine Feder mehr hineinpassen würde. Draußen steht die Sonne mittlerweile hoch am Himmel und man spürt die Hitze sehr in dieser Lagerhalle. Alby verkündet: „Wir sollten jetzt eine Weile weiterlaufen, dann eine Weile Pause machen, damit wir, wie gewohnt, in der Nacht weiterlaufen können. So kommen wir wesentlich schneller voran, wir müssen schließlich die Zeit, die uns verloren gegangen ist, wieder wettmachen!" „Ok", antwortet ihm das Mädchen, „und wenn wir Pause machen, müssen wir euch etwas erzählen, von der Gruppe die vor euch bei uns war, eine Gruppe von Mädchen und zwei Jungs!"

Gegen den Brand ( Maze Runner/Scorch Trials/Death Cure Newt FF ) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt