2.37.

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Panisch schreie ich auf. Ein Aufschrei voller Schmerzen des Verlustes. Ich kann es nicht glauben, es darf nicht wahr sein, ich will nicht, dass es wahr ist. Alby wollte Newt retten, ihn vor der Ermordung durch einen Pistolenschuss retten, indem er die Cranks umgerannt hat und dafür ist er jetzt tot. Tot. So ein einfaches Wort, doch alleinig die Bedeutung hinter diesen drei Buchstaben ist mit Angst, Trauer und Schrecken verbunden. Für die Cranks allerdings nicht. Sie lassen Newt und Alby einfach liegen und marschieren auf ihre Genossen zu. So schnell, wie ich kann, krabbele ich auf Newt zu. Er liegt gekrümmt am Boden und hustet in einer Tour, das mit Alby hat er noch gar nicht mitbekommen. Mit tränenüberströmtem Gesicht lege ich mich neben ihn. Eigentlich müsste ich den anderen helfen, weiterzukämpfen, doch ich kann nicht. Gesundheitlich würde es mir gut genug gehen und große Verletzungen habe ich auch nicht. Ich weiß, dass es egoistisch ist, aber ich muss bei Newt bleiben, es geht einfach nicht anders. Behutsam streiche ich mit meinen Händen durch sein Haar und warte einige Minuten, biss sich seine Verkrampfung etwas löst und der Schmerz anscheinend auch etwas nachgelassen hat. „Wo, wo ist Alby?", bringt Newt zwischen Hustenanfällen hervor. Wie soll ich es ihm sagen? „Hey, bitte sag es mir." Newt streckt seine Hand zu meinem Gesicht aus, um mir meine Tränen wegzustreichen, unter Ächzen und Stöhnen, da das ihm große Schmerzen bereitet. „Die Cranks haben ihn erschossen. Alby ist tot, Newt!" Diese Worte auszusprechen, zeigt, dass es wirklich real und nicht mehr rückgängig zu machen ist. Newts Blick ist nicht zu beschreiben, so voller Trauer, dass man einfach nur möchte, dass er wieder lächelt und ihm die seelischen und körperlichen Schmerzen genommen werden. In tiefer Trauer rutsche ich näher an ihn und lehne meine Stirn an seine. Momentan helfe ich sicherlich damit am meisten, wenn ich still mit ihm trauere und ihm dabei beschütze vor den anderen Cranks, schließlich bin ich noch einigermaßen Kampffähig. „Es tut mir so leid, Newt. Ich weiß, dass dir Alby sehr viel bedeutet hat." So liegen wir einige Minuten schweigend da, bis sich Newts Atmung wieder einigermaßen beruhigt hat und seine Tränen aufgehört haben, über seine Wangen zu fließen. Er hat stumm geweint, was ich bei Jungs niemals verstehen werde, schließlich ist das ja nicht schlimm. Das Kampfgeschrei wird auf einmal wieder lauter und ich drehe mich zum Getümmel herum, um einen Blick darauf zu erhaschen, was gerade passiert. Einige aus Gruppe A und B rennen auf unsere Rucksäcke zu, einige haben schon welche in der Hand. Es liegen einige Leichen auf dem Boden. Ich hoffe so sehr, dass nicht noch mehr von uns dabei sind. Matt kommt auf Newt und mich zugelaufen, wirft uns schnell einen Rucksack zu und rennt weiter. Schnell schnappe ich ihn mir und öffne ihn. Der Inhalt wird schnell auf dem Boden vor mir verteilt und dort liegt sie, eine Pistole. Ich habe noch nie viel von Waffen gehalten, doch jetzt ist sie das beste Hilfsmittel, was man momentan bekommen kann. Schnell nehme ich sie in meine rechte Hand und blicke aufmerksam um mich, bereit zu schießen, falls sich uns jemand in den Weg stellen sollte. „Wo hast du die Waffe her?", fragt mich Newt. Er bekommt nicht viel von seiner Außenwelt mit. Kein gutes Zeichen. „Matt hat uns gerade einen Rucksack zugeworfen, in dem die Pistole war. Keine Sorge, ich beschütze dich, dir wird nichts passieren", beruhige ich ihn. Leicht lächelnd nimmt Newt meine Hand und drückt sie sanft. In seinem Blick spiegeln sich die Angst und der Schmerz wider. Bevor ich seinen Händedruck allerdings erwidern kann, springen einige aus Gruppe A und B mit ihren Pistolen in der Hand auf. Automatisch mache ich ihnen nach und stelle mich ebenfalls breitbeinig in einem sicheren Stand hin, die Waffe im Griff und um mich herum blickend. „Cranks ergebt euch! Der Kampf ist hiermit beendet! Wenn ihr euch freiweillig ohne weitere Komplikationen zurückzieht, werden wir euch verschonen- sonst, probiert es lieber nicht aus, wir sind nämlich sauer und sauere Mädchen mit Waffen sind keine gute Mischung!", verkündet die Anführerin aus Gruppe B. Die Cranks blicken sich einige panische Blicke zu, damit haben sie anscheinend null gerechnet. Ziemlich schnell machen sie dann aber auch den Rückzug, Waffen wirken ziemlich gut, das muss man echt mal gesagt haben. „Komm Newt, wir müssen zu den anderen. Die Cranks haben sich zurückgezogen." Ich lege mir Newts Arm um den Hals und versuchs ihn, so gut es geht, hochzuziehen und ihn zu stützen. Am liebsten würde ich ihn ja einfach tragen, aber bei Jungs ist das nicht ganz so leicht wie andersherum. Newt ist ziemlich schwer und dazu noch in keiner guten Verfassung, sodass er kaum selber laufen kann. Doch ich werde ihn nicht loslassen, niemals! Wir werden das zusammen schaffen, Newt muss schnell wieder richtig gesund werden, schließlich ist er nun der Anführer der Gruppe A. Bei den anderen angekommen, atme ich erst einmal tief durch, ab jetzt kann mir jemand beim Stützen helfen. Die Cranks haben sich schon wieder ziemlich weit zurückgezogen, sodass wir problemlos in Richtung Hafen watscheln können. Das »Watscheln« ist wirklich nicht übertrieben, es gibt niemanden von, der ohne eine einzige Verwundung davongekommen ist. Was ich allerdings anfangs aus lauter Sorge um Newt und Trauer um Alby gar nicht bemerke, ist, dass wir nicht vollzählig sind. „Hey Leute, wartet mal", sage ich verwundert zu den Lichtern. Abrupt bleiben alle stehen. Okay, dass es so schlimm ist, was ich sage, denke ich nicht, schließlich kann ich mich auch einfach verzählt haben und ich verbreite hier gerade künstliche Panik. „Sind wir wirklich vollzählig? Alby ist ja.." Ich bringe es nicht übers Herz, das Wort vor meinen Kameraden auszusprechen, ohne sofort wieder in Tränen auszubrechen. „Nein, Tobias wurde von den Cranks getötet. Er wurde mit Messern verletzt, geprügelt und noch andere schlimme Sachen, die ich mir gar nicht vorstellen will. Er ist dann einige Minuten später verstorben. Für unsere Gedenkfeier, die wir für Sam noch abhalten müssen, werden die beiden jetzt auch noch hinzukommen. Aber jetzt lasst uns weiterziehen, wir müssen den Hafen sicher erreichen, für die anderen!", verkündet Jeff.

Gegen den Brand ( Maze Runner/Scorch Trials/Death Cure Newt FF ) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt