2.39.

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Wir sitzen jetzt seit einer gefühlten Ewigkeit am Hafen rum und es passiert einfach nichts. Alles um uns herum ist mucksmäuschenstill. Die meisten haben sich irgendwo hingelegt, um ein Nickerchen zu machen, ich kann es ihnen nicht verübeln. Newt geht es allerdings immer schlechter. Ständig wacht er aus der Ohnmacht auf, ist dann kurzfristig wach und fällt dann wieder in Ohnmacht. Ihm geht es sehr, sehr schlecht. In den Phasen, in denen er wach ist, blickt er panisch umher und fängt an unkontrolliert zu zittern. Es hört erst auf, wenn ich ihm durch sein Haar streiche und ihm mit sanfter Stimme versichere, dass ich da bin und ich mir sicher bin, dass gleich jemand kommen wird, der ihm helfen kann. Langsam habe ich das Gefühl, dass ich es mir selber einrede. Ich halte es einfach nicht mehr aus. Newt in dieser schlechten Fassung zu sehen schmerzt so sehr, als hätte man mein Herz mit Benzin überschüttet und dann angezündet. Es ist einfach nicht zum Aushalten. Ich würde das nicht packen, wenn Newt an meiner Seite sterben würde. Als Newt mal wieder ohnmächtig wird, die Abstände des Wachseins werden mit jedem mal kürzer, so habe ich das Gefühl, zeigt Julia auf einen Punkt in Entfernung. „Hey Leute, sehr ihr das auch? Da kommt irgendetwas Riesiges auf uns zugelaufen. Ist das eine Maschine, oder was denkt ihr?" Jetzt sehe ich es auch, es ist zwar in weiter Entfernung doch durch die Größe sieht man es trotzdem. Es sieht aus wie ein verrosteter Roboter. Und es kommt mit sehr schneller Geschwindigkeit auf uns zu. Bitte, lass es nichts Gefährliches sein, es könnte ja sein, dass irgendwelche Retter in ihm hausen und dann, wenn es bei uns angekommen ist, rauskommen, um uns zu helfen und Newt in medizinische Versorgung zu bringen. Nach einigen Minuten hat uns das Ding sogar erreicht. Es torkelt hin und her und läuft um unsere Gruppe im Kreis. Zum Glück bekommt Newt das gerade nicht mit, er darf nicht noch mehr Panik bekommen. Das Vieh hat aufgehört, im Kreis zu laufen und kommt nun auf uns zugelaufen. Die Lichter springen alle auf, holen ihre Pistolen raus und stellen sich in eine Reihe. „Maria, stell dich zu uns!", rufen sie mir zu, doch ich bewege mich keinen Millimeter. Ich hole ebenfalls meine Pistole aus dem Rucksack und positioniere mich vor Newt. Wenn ich auf das Ding schießen würde, könnte ich es eventuell zerstören. Das könnte klappen. Meine Pistole bereithalten, werfe ich noch einen letzten Blick zu Newt auf dem Boden zu meinen Füßen und ziele dann auf das Vieh. Es macht klick und es torkelt zur Seite. Daraufhin folgt ein weiterer Schuss und es gerät noch mehr ins Straucheln. Der erste Schuss kam von mir und wie ich sehe der zweite von Thomas. So könnten wir es schaffen. Die Macher dieser Höllenmaschine haben sicher nicht bedacht, dass wir bewaffnet sind und so schießen wir weiter auf den Roboter ein, zumindest alle, die eine Pistole besitzen. Nach einigen weiteren Schüssen fällt ihm der Arm ab, was ihn bedrohlich zu einer Seite torkeln lässt, worauf die Lichter direkt reagieren und weitere gezielte Schüsse abfeuern. Nachdem der zweite Arm auch abgefallen ist, fällt der Roboter zu Boden und wirbelt eine riesige Staubwolke auf. Ich muss anfangen zu husten, genau wie Newt. Das ist wenigstens ein Zeichen, dass er noch lebt, Gott sei Dank. Der Roboter wird durch weitere Pistolenschüsse komplett erledigt. Nachdem er in sich zusammensackt, hören wir, wie am Himmel etwas fliegt, wie eine Art Flugzeug. Es steuert auf uns zu, so habe ich das Gefühl. Aber mal wieder können wir nichts tun, außer zu warten, was passiert. Die Bedrohung durch den Monsterroboter besteht nun zwar nicht mehr, doch ein Ende des Leidens ist für mich nicht ersichtlich. Immer noch voller Adrenalin lasse ich mich neben Newt auf den Boden senken und lege mich in der brütenden Hitze neben ihn. Vorher allerdings gebe ich ihm ein paar Schlucke aus seiner Wasserflasche zu trinken. Er ist kaum in der Lage, das Wasser zu schlucken, was wieder spitze Eissplitter durch mein Herz jagen lässt. Er ist mein Leben, er darf nicht sterben.

Ich öffne meine Augen, als ein sehr starker Wind durch meine Haare fährt. Wo kommt der denn auf einmal her? Doch dann sehe ich es, vor uns hat eine Art Flugzeug, das Ding, was ich am Himmel gesehen habe und bei dem ich gedacht habe, dass es auf uns zufliegt, ist gerade vor uns auf dem Boden gelandet. Haben wir es jetzt hinter uns, all das Leiden? Wird Newt Hilfe bekommen? Er muss einfach geholfen kriegen, notfalls muss ich die Leute da drinnen irgendwie bedrohen, ich werde nicht locker lassen. Es wird eine Tür an der Seite geöffnet, eine Rolltreppe fährt auf den Boden hinunter. Einige Zeit kann man erst nur die grüne Wand sehen, nichts tut sich. Doch dann tritt eine Person in den Eingangsbereich- Janson, der Rattenmann. Das heißt, wir haben es geschafft. A.N.G.S.T. empfängt uns wie besprochen am Hafen. Newt wird wieder gesund, wir bekommen die Heilung, die Menschheit kann gerettet werden und wir alle können in Ruhe und Frieden leben. Thomas, Julia, Brenda und Isaac kommen zu Newts und meiner Seite. Diesen Moment stehen wir zusammen durch, auch gibt es bei uns mal einen positiven Moment, was man gar nicht glauben kann. Janson läuft die Rolltreppe hinunter und stellt sich vor uns hin. „Guten Tag, Lichter. Wie auch schon Gruppe B vor kurzer Zeit habt ihr nun den Hafen erreicht. Wir werden euch mitnehmen, in ein paar Tagen werdet ihr die Heilung erhalten. Herzlichen Glückwunsch, wie ich sehe haben fast alle von euch die Brandwüste überlebt!", spricht er mit seiner ekligen Stimme, die mir die Gänsehaut aufstellt. „Wir haben durch Kameras gesehen, was mit Newt passiert ist, er wird notoperiert werden, nachdem wir im Berk drin sind. Ja, ihr denkt euch sicherlich, wie das geht, die Lösung ist, dass wir eine eigene Krankenstation im Berk haben. Also Leute, helft mir, Newt reinzutragen." Blitzschnell bücke ich mich zu Newt, genau wie die anderen um mich und wir heben ihn hoch. Jetzt schnell ins Berk. „Eines noch", Janson blockiert den Eingang und zeigt auf Brenda und Isaac. „Wer sind die beiden?"

Gegen den Brand ( Maze Runner/Scorch Trials/Death Cure Newt FF ) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt