7.

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Den ganzen restlichen Abend sitze ich in meiner Hängematte und gehe, trotz Hunger, nicht zum Abendessen. Nachdem alle mit dem Essen fertig sind, kommt Thomas auf mich zugelaufen und setzt sich zu mir in die Hängematte. „Hey, ich merke doch, dass dir etwas Sorgen macht! Was ist es denn? Du kannst mir mir reden!" Thomas sieht mich ehrlich besorgt an und ich beschließe spontan, ein bisschen über meine Gefühle zu reden, vielleicht geht es mir ja danach etwas besser. „Naja, es ist nur so, seit ich hier bin habe ich das Gefühl, dass Newt irgendetwas gegen mich hat und dass daran jemand oder etwas Schuld ist. Immer wenn ich mit ihm rede ist er so abweisend, er gibt mir noch nicht mal eine Chance zu zeigen, was ich alles kann." Soll ich Thomas von Newts Anfall in der Hütte und seinem Blick vorhin erzählen? Ich beschließe, ihm einen Teil zu erzählen. „Und dann ist da noch etwas, ich weiß, das muss irgendwie komisch klingen, aber ich habe das Gefühl, dass Newt Angst vor mir hat." Thomas starrt mich so an, als hätte ich nicht mehr alle Tassen im Schrank und ich bereue schon jetzt ,das Thema erwähnt zu haben. „Maria", meint Thomas nur, „mach dir darüber mal gar keine Sorgen. Newt hat heute halt einfach einen schlechten Tag, das ist alles, glaub mir!" Er bringt das so überzeugend rüber, dass ich mich wieder einigermaßen beruhige. „Komm, schlaf jetzt! Gute Nacht!" Thomas steht auf und geht zu seiner Hängematte.

Am nächsten Morgen wache ich nach allen Anderen auf, anscheinend ist das Frühstück schon vorbei, denn alle sind schon am arbeiten. Gähnend strecke ich mich und begebe mich zu meiner Arbeit. Ich habe überall Schmerzen vom ständigen Bücken und weiß nicht, wie ich den Tag überstehen soll. So gegen Mittag mache ich eine Pause und überlege mir, mich dem Labyrinth mal etwas zu nähern. Als ich vor dem geöffneten Tor stehe, wird mir erst richtig bewusst, wie riesig das Labyrinth überhaupt ist. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, welche Gefahren da nachts lauern, wenn es dunkel ist. Ich blicke mich um, alle sind in ihre Arbeit vertieft und keiner beachtet mich. Behutsam gehe ich wenige Schritte vorwärts. Was mache ich da überhaupt? Hör auf Maria!! Doch ich höre nicht auf mich. Als ich mich das nächste Mal umblicke, bin ich schon gute 100 Meter ins Labyrinth reingelaufen. Auf einmal höre ich eine Stimme von der Lichtung, die mir bekannt vorkommt. Ich drehe mich um und sehe an der Grenze zwischen der Lichtung und dem Labyrinth Alby stehen. „Komm sofort da raus!!!", brüllt mich Alby aus Leibeskräften an. Ich bekomme es richtig mit der Angst zu tun und drehe mich ohne Widerspruch um und laufe zurück auf die Lichtung. „Sag mal hast du sie noch alle?" Alby rastet völlig aus und auf einmal bekomme ich ein richtig schlechtes Gewissen. „Kannst du dich nicht mal an die einfachste Regel halten, hä?! Soll Newt dir die Regeln eintätowieren?" Ich habe noch nie eine Person so wütend gesehen. Alby packt mich am Arm und schleift mich in die Hütte, in der ich damals aufgewacht bin. Ich leiste keinen Widerstand, da ich eh weiß, dass ich einen fatalen Fehler begangen habe. Nachdem ich in der Hütte abgeliefert wurde, schließt Alby die Tür ohne ein weiteres Wort ab und verschwindet.

Der Tag zieht sich endlos in die Länge, ich versuche mehrmals Thomas zu kontaktieren, doch er antwortet mir nicht. Mittlerweile muss es später Abend sein und ich habe richtig Hunger, da ich gestern Abend meine letzte Mahlzeit zu mir genommen habe. Aus purer Langeweile laufe ich stundenlang in der Hütte umher, keinen Plan, wie lange ich nun hier drin bleibe und was jetzt mit mir geschieht. Als ich vor Müdigkeit kaum noch stehen kann, lege ich mich auf die Liege, mit der nur Negatives verbunden ist und falle in einen grauenvollen Schlaf.

Gegen den Brand ( Maze Runner/Scorch Trials/Death Cure Newt FF ) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt