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„Newt, bitte, leg sie weg, ich flehe dich an, leg sie weg!" Mir laufen Tränen die Wange hinunter, während ich mit zitternden Beinen auf Newt zulaufe. Ich stolpere fast über meine Füße. Er kann das nicht machen! Er kann sich nicht einfach selbst umbringen, jetzt da ich doch A.N.G.S.T. kontaktiert habe. Er muss bei mir bleiben, ohne ihn kann ich einfach nicht. Ich habe solche Angst, dass er abdrückt, er sieht so entschlossen aus und ich weiß, dass ich nichts tun kann, um ihn von seiner Meinung abzubringen, es schmerzt so sehr! Ich kann nicht mehr. „Komm nicht näher!", zischt er und drückt seinen Finger noch ein wenig mehr auf den Abzug. Blitzschnell hole ich meine Pistole aus der Tasche und halte sie mir an die Schläfe. „Newt ... Wenn du abdrückst, tue ich es auch. Ich kann und werde nicht ohne dich leben. Ich weiß, dass du dort bist und es auch nicht willst, deshalb lass es sein!" Ich schluchze so sehr, während ich diese Worte spreche, so sehr, dass ich mir noch nicht einmal sicher bin, ob er es überhaupt verstanden hat. Mit meinen tränenüberströmten Augen werfe ich einen Blick zur Tür und zucke zusammen. Brenda und David stehen da und halten einen Stock in der Hand, bereit, ihn Newt über den Kopf zu ziehen. Sie sind momentan seine einzige Hoffnung, bitte lass sie es nicht vermasseln! Er muss einfach nur ohnmächtig sein, dann haben wir kurz Zeit, zu beratschlagen, was wir mit ihm machen und Zeit, in der ich ihnen beichten muss, dass ich A.N.G.S.T. kontaktiert habe. Mit den schrecklichen Schmerzen schließe ich meine Augen und lege somit das Schicksal von Newt in die Hände der beiden. Wenn das gerade das letzte Mal gewesen ist, dass ich ihn gesehen habe? Ich will, dass Newt bei mir bleibt, ich liebe ihn doch so sehr! Ich höre ein Knallen in unmittelbarer Nähe und krampfe mich zusamman, mein ganzer Körper, einfach alles ist total angespannt. Es klang aber nicht wie ein Pistolenschuss, also müssen es David und Brenda getan haben. Ich traue mich gar nicht, meine Augen zu öffnen, so sehr Angst habe ich. Mach sie auf, Maria! Einen Spalt öffne ich sie nun und sehe Brenda, wie sie über Newt gebeugt ist und den Holzpflock in der Hand hält. „Brenda!", schluchze ich, lasse meine Pistole wieder mit zittrigen Händen in meiner Tasche versinken und renne auf sie los. Brenda schließt mich in ihre Arme und streicht mir beruhigend über den Rücken, während die Tränen kommen. „Es tut mir so leid, ich hatte keine Wahl", wispere ich. Ich habe Angst vor ihrer Reaktion, dass sie mich wegstößt und mich zu den Cranks nach draußen schickt, dass ich sie verraten habe. Doch ich muss Newt retten, ich liebe ihn doch so sehr! „Was, Maria? Was hast du getan?" „Ich musste es tun ... A.N.G.S.T. bietet die einzige Möglichkeit, ihn zu heilen. Ich kann nicht ohne ihn leben und sie können ihn heilen. Mein Leben wird gelaufen sein, das weiß ich, doch Newt lebt und das ist mein einziges Ziel!" Ich höre, wie sich Brendas Herzfrequenz erhöht und sie sich aus der Umarmung löst. Sie läuft auf David zu und fängt an, ihm Worte ins Ohr zu tuscheln. Er reißt erstaunt die Augen aus, sieht nicht wirklich gerade sehr erfreut aus. Wie ein Häufchen Elend lasse ich mich neben dem bewusstlosen Newt auf dem Boden nieder und greife nach seiner kalten Hand. Ich verschränke meine Finger mit seinen und lehne meinen Kopf an seine Brust, lausche seinem Herzschlag, das einzige Zeichen, dass er noch am Leben ist. Wie ich so still leide höre ich ein Geräusch von außen, das mir sehr bekannt vorkommt. Es ist ein Berk. Es ist A.N.G.S.T.

„Wir kommen mit euch! Gerade haben wir den rechten Arm kontaktiert, dass sie wissen, wo wir sind und uns demnächst helfen können. Doch wir lassen euch nicht alleine, Maria! Ich bin schließlich deine Freundin!", vertritt Brenda fest ihre Standpunkt. Sie steht mit den Händen in der Hüfte da und lächelt mich mit so einem Lächeln an, dass ich keine Chance zur Widerrede habe. „Was ist mit Isaac?", frage ich sie mit belegter Stimme. Über ihr Gesicht huscht kurz ein Anflug von Trauer, der allerdings gleich schon wieder verschwunden ist, als wäre er nie da gewesen. „Er wird auch eine Weile ohne mich auskommen!" In genau dem Moment werden die Türen um uns geschlossen. Wir sind nun also gefangen. Muss A.N.G.S.T. so einen Akt daraus machen? Aus den Lautsprechern dringt ein Zischen, die Luft wird süßlich um uns. Das kenne ich doch! Das letzte Mal, als ich das gerochen habe, wurden wir alle bewusstlos und wurden in das Crank-Haus mit der Simulation geschickt. Sie haben anscheinend eine Vorliebe, bewusstlose Gäste zu transportieren. Wobei, vielleicht ist das gut so, ich bekomme keine Angst und der Flug geht schneller vorbei. Mir wird schwindelig und ich kippe auf Newt, er bekommt von alldem natürlich gar nichts mit, was vielleicht ganz gut ist. Ich weiß, wie sehr er diese Organisation verachtet und er würde sich sicherlich mit aller Kraft dagegen wehren! [Wir werden glücklich wieder zusammen sein, Newt!] Dunkelheit überkommt mich.

Als ich die Augen aufschlage, schmerzen meine Knöchel und Handgelenke. Ich versuche mich zu strecken, doch das ist nicht möglich. Was ist passiert? Da fällt es mir wieder ein. Wir wurden von A.N.G.S.T. hier herverschleppt und sie haben uns gefesselt, damit wir nicht fliehen können. Als ob auch irgendjemand aus einem fliegenden Berk springen würde, was glauben die denn etwa?! Wobei, es würde mich nicht wundern, wenn es manche Leute geben würde, die die Aussicht, bei einem Sprung aus dem Berk zu sterben besse finden, als als Versuchsperson zu landen. Wir wurden schließlich nicht gefragt, wurden einfach in das gottverdammte Labyrinth geschickte. Neben mir klirren die Ketten. Newt reißt mit der ganzen Kraft, die er hat an seinen Ketten, seine Gelenke bluten schon, so sehr hat es sich in seine Haut gebohrt. „Newt, lass es sein, es bringt doch nichts! Sieh mich an, ich liebe dich!" Er blickt mich voller Verachtung an. „Du! Das ist alles deine Schuld! Falls ich es schaffe, mich zu befreien, schmeiße ich dich höchstpersönlich aus dem Berk!"

Gegen den Brand ( Maze Runner/Scorch Trials/Death Cure Newt FF ) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt