2.4.

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„Darf ich mal deinen Eimer benutzen?", frage ich den Jungen neben mir. Er schaut mit einem ängstlichen Blick zu seiner Mutter. „Komm trau dich Schatz, das kleine Mädchen tut dir nichts, sie will nur mit dir spielen. Komm, baut doch eine Sandburg zusammen!" Der Junge dreht sich zu mir herüber und reicht mir eine Schaufel und stellt den Eimer in die Mitte zwischen mich und ihn. Wir bauen zusammen eine große Sandburg. Der Junge ist allerdings ziemlich ruhig und schüchtern, denn er spricht kein Wort. „Wie heißt du denn?" Diesmal dreht er sich wieder zu seiner Mutter rum und antwortet mir nicht. Seine Mutter rollt leicht genervt mit ihren Augen. „Er ist ziemlich schüchtern", informiert sie mich. Oh ja, das merke ich. „Aber warum?", frage ich seine Mutter. „Du bist zu jung, um das zu verstehen." Auf einmal sieht die Frau ziemlich verzweifelt aus. „Maria wo bist du?", hallt die Stimme meiner Mutter über den Spielplatz. „Ich bin hier Mom!", rufe ich und winke meiner Mutter zu, „ich baue gerade eine Sandburg, sieh mal!" Meine Mutter stellt sich neben mich, nimmt meine Hand und zieht mich aus dem Sandkasten. Dabei wirft sie der Mutter des Jungen und dem Jungen eigenartige Blicke zu. „Ich will aber noch nicht gehen!" quengel ich und setze mich wieder in den Sand. „Ich muss heute noch viel erledigen, also müssen wir gehen!", informiert meine Mutter mich. „Ich könnte auf sie aufpassen, während Sie ihre Sachen erledigen, dass sie noch ein wenig mit meinem Sohn spielen kann, ich würde sie dann zu Ihnen nach Hause bringen!" „Ja, bitte Mom." doch meine Mutter antwortet der Frau noch nicht einmal, sondern zieht mich hoch und läuft schnell auf den Weg nach Hause. Ich kann gerade noch dem Jungen zum Abschied winken. Als wir eine Weile gelaufen sind, hält meine Mutter an, nimmt mich in den Arm und blickt mich mit einem besorgten Blick an. „Maria, bitte versprich mir, dass du nie wieder etwas mit diesem Jungen und dieser Frau redest, die Familie ist im wahrsten Sinne verrückt!"

Die Sonnenstrahlen fallen durch das kleine Fenster meines Zimmers auf den Boden, reichen allerdings nicht bis zu meinem Bett. Ich setze mich in meinem Bett auf und strecke mich. Meine Müdigkeit ist zum Glück jetzt weg, doch ich habe starke Muskelschmerzen. Wir haben es geschafft! Dieser Gedanke schießt mir durch den Kopf, als ich aus meinem Bett aufstehe und zu dem kleinen Fenster laufe, um einen Blick auf die Straße zu werfen. Sie ist verlassen, keine Menschenseele ist draußen unterwegs und die Straße sieht mit ihren heruntergekommenen Häusern auch nicht gerade belebt aus, so als würde hier nicht oft jemand vorbeikommen. Ich blicke mich in dem Zimmer um. Außer meinem Bett ist das einzige Möbelstück ein Stuhl, auf dem Kleider und ein Zettel liegen. Ich gehe zu dem Stuhl, um zu lesen, was auf dem Zettel steht. Dort steht: « Kleider für eine Lady ». Stirnrunzelnd schaue ich mir die Kleidung an, nehme sie in die Hand und laufe ins Bad, um mich zu duschen und fertig zu machen. Als ich aus der Dusche komme, höre ich wie mein Magen anfängt zu knurren. Ich beschließe, mich zu beeilen, um möglichst schnell etwas zu Essen zu bekommen. Hoffentlich sind die Jungs schon wach. Als ich fertig angezogen bin, betrachte ich mich im Spiegel. Diese Kleidung ist allerdings besser als auf der Lichtung. Nun bin ich richtig hungrig und laufe zur Tür, um sie zu öffnen und in den großen Raum zu können, wo angeblich das Frühstück stattfinden soll. Doch die Tür ist verschlossen, egal wie sehr ich daran rüttle und ziehe, sie ist und bleibt verschlossen. Als ich an die Tür klopfe, macht mir niemand auf. [Thomas ist eure Tür auch verschlossen?] [Nein Maria, warum sollte sie? Der Mann hat uns vor ca. zehn Minuten geweckt und hat gesagt, dass es in zwei Stunden Frühstück geben wird. Aber warte, ich sag ihm, dass er dir aufmachen soll!] [Danke Thomas!] [Nichts zu danken, aber komm dann bitte zu uns rüber, ich muss dringend Newt und dir etwas sagen.] Was will er denn Newt und mir sagen? Naja, das werde ich dann schon erfahren, ich hoffe jetzt erstmal, dass jemand diese verflixte Tür öffnet. Genau in dem Moment wird die Tür von außen geöffnet. „Guten Morgen, gut geschlafen?", begrüßt mich der Anführer der Männer. „Ja danke, habe nur großen Hunger!" „In einer Stunde gibt es Frühstück!" „Wieso war meine Tür überhaupt zugeschlossen?", frage Janson. „Damit du dich nicht nachts zu den Jungs rüberschleichst." Super Logik! Ich gehe schnell zu den Jungen ins Zimmer. Thomas und Newts Bett habe ich schnell gefunden. Es ist ein Hochbett, Newts Matratze ist oben, Thomas unten. „Also was gibts?", frage ich Thomas und setze mich neben Newt auf Thomas Matratze. Thomas tigert nervös vor uns Beiden rum. Die anderen Lichter sind in Gesprächen so vertieft, dass sie Thomas gar nicht bemerken. „Leg einfach los Thomas!", fordert Newt Thomas auf. „Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, es ist einfach zu grausam, ich fühl mich zu schlecht, ich kann das nicht!" Jetzt sieht Thomas ziemlich verzweifelt aus. Was ist denn bloß los mit ihm? Er atmet einmal tief durch und fängt dann an zu erzählen. „Newt, du erinnerst dich doch sicherlich an die Stimme, die dich damals bedroht hat und dir große Angst eingejagt hat, oder? Diese Stimme war ich!" „Was du warst das, sag mal, bist du vollkommen verrückt? Weißt du überhaupt, was ich deswegen durchgemacht habe? Ich habe Maria beschuldigt, mich K.O geschlagen zu haben!!" Newt hat Thomas am T-Shirt gepackt und hat sein vor Zorn gerötetes Gesicht ganz nah an Thomas Gesicht. „Ich kann das das erklären!", stammelt Thomas leise. „Ach ja, dann erklär das Mal, ich will mal deine Erklärung dazu hören, sonst raste ich nämlich vollkommen aus!" „Newt, lass ihn doch erst mal erklären!", versuche ich Newt zu beruhigen und ihn wieder zum Sitzen zu bringen. „Verstehst du nicht, was das bedeutet? Er hat mich bedroht und mich fast umgebracht!!" Ich werfe Thomas einen Blick zu, der so viel heißt wie „Ich hoffe, du hast eine gute Erklärung". „Ich wurde dazu gezwungen ok? Ich erinnere mich. Eine Frau, sie sagt, ich müsste das tun, nicht zulassen, dass Newt und Maria zu viel miteinander zu tun haben, sonst würde etwas ganz Schlimmes passieren. Die Frau hat gemeint, dass Newt einen Virus hätte, sie hat ihn den Brand genannt, und dass wenn ich nicht das tue, was sie will, dann würde sie dafür sorgen, dass sich der Virus in Newt noch schneller ausbreitet. Denn Newt hat diesen Virus schon! Und er ist tödlich!"

Gegen den Brand ( Maze Runner/Scorch Trials/Death Cure Newt FF ) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt