2.27.

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Jetzt ist es vorbei, jetzt werde ich sterben. All die Bemühungen, Newt jemals wiederzusehen: in Luft aufgelöst, innerhalb nur weniger Sekunden. Ich könnte versuchen gegen den Crank zu kämpfen, doch meine innere Stimme sagt mir, dass das nichts bringen würde, der Crank ist größer, stärker und hat ein Messer, für mich bleibt also keinerlei Hoffnung. Hoffentlich können wenigstens Brenda und Julia entkommen. Der Crank lallt noch etwas Komisches, bevor er sein Messer direkt über mein Gesicht, meine Nase hält und seine Augen belustigt funkeln. Ich akzeptiere, dass ich sterben muss, doch vorher, muss ich noch einmal zu Newt sprechen, obwohl ich weiß, dass er mich nicht hört. [Newt, ich werde gleich umgebracht, hör zu, ich will dir nur noch das Eine sagen: Ich liebe dich!] „Na was guckst du denn so angestrengt, Mädel? Glaub mir, gleich ist es vorbei!", meint der Crank und mir schlägt eine Woge fauligen Gestanks ins Gesicht. Ich hoffe, dass er es schnell hinter sich bringt, damit ich nicht allzu große Schmerzen habe. „Julia, Brenda, lauft, schnell, flieht! Sagt Newt, dass ich ihn liebe, schon immer und für immer!" Einer der beiden schnappt entsetzt nach Luft, doch das bekomme ich gar nicht mehr richtig mit. Ich schließe meine Augen.

Im Unterbewusstsein bemerke ich, wie etwas über mir hart durchgeschüttelt wird, danach ein paar Zuckungen von sich gibt und dann, wie das Gewicht und der Gestank von meinem Körper verschwinden. Wie in Trance versuche ich meine Augen zu öffnen, doch es klappt anfangs nicht. Bin ich tot? Wenn ja, wo bin ich dann? Werde ich hier, wo ich bin, Sam wiedersehen? Ist die Angst und alles andere hier verschwunden? Eine Stimme dringt in mein Unterbewusstsein vor. „Brenda, hilf mir!" Ich kenne die Stimme, ich weiß nur nicht, woher. Konzentrier dich, Maria! Nach einigen Sekunden wird mir bewusst, wer da gesprochen hat. Es ist Julia. Das bedeutet, ich bin gar nicht tot! Ich bin immer noch im Tunnel auf dem Boden, doch seltsamerweise ist der Crank nicht mehr über mir. Schlagartig wird mir alles bewusst. „Julia nicht!", versuche ich, so leise wie möglich zu rufen, reiße meine Augen auf und blicke um mich. Man kann kaum etwas erkennen, nur vereinzelte Silhouette, durch die Fackel an der Wand. Drei Personen, Julia, Brenda und der Crank. Ich versuche langsam aufzustehen, mein Knöchel schmerzt jetzt wieder höllisch, während wir vor den Cranks geflohen sind, hatte ich die Schmerzen aufgrund des ganzen Adrenalins gar nicht gespürt, dafür jetzt umso mehr. Der Crank steht vor Julia, sie ist an die Wand gedrückt und er hält ihr sein Messer vor ihre Nase. „Lass sie sofort in Ruhe!", befehle ich dem Crank. Ich muss irgendetwas tun, dass er von ihr ablässt. Schnell nehme ich Anlauf und knalle mit meiner Schulter gegen den Crank, um ihn wegzustoßen. Er bewegt sich allerdings keinen einzigen Meter, bleibt wie angewurzelt an der Stelle stehen. „Willst du, dass ich dir deine Freundin noch mehr qualen bereite, Süße?", fragt er. „Brenda, was sollen wir machen?", flüstere ich ihr zu, „wir müssen ihn irgendwie töten, aber wir haben keine Waffe!" „Ich habe eine Idee!", flüstert Brenda mir ins Ohr. „Achte du immer auf den Boden!" Ich verstehe es nicht, aber irgendetwas müssen wir aber machen. Brenda stellte sich hinter den Crank, der blitzschnell sein Messer zückt und es Julia an die Kehle hält. Diese fängt an, kläglich zu wimmern und leise zu weinen. „Nicht weinen, Kleine, gleich hast du es hinter dir!", sagt der Crank, seine Stimme triefend vor Sarkasmus. „Willst du deinen Freundinnen noch etwas sagen?" Julia schüttelt ihren Kopf leicht, hört aber sofort auf, da das Messer sich leicht in ihre Haut schneidet. Ich werfe Brenda einen verzweifelten Blick zu, wir müssen sofort handeln, sonst wird der Crank erst Julia und dann uns töten, Julia hat sich für mich geopfert, dass ist zwar leichtsinnig von ihr, doch ich verspüre ein Schuldgefühl, weil ich schuld wäre, wenn sie jetzt sterben würde. Brenda lässt sich auf den Boden fallen und zieht den Fuß des Cranks vom Boden weg, er gerät ins Straucheln und lässt sein Messer auf den Boden fallen. Sofort verstehe ich, was nun meine Aufgabe ist und werfe mich auf den Boden, um mir das Messer zu schnappen. Triumphierend halte ich es in die Höhe. Aber was war das denn eine bescheuerte Idee von Brenda? Wenn der Crank nur eine falsche Bewegung gemacht hätte, hätte er Julia die Kehle aufgeschlitzt. Mein Herz pocht so stark vor Anspannung, dass ich das Gefühl habe, dass es mir gleich aus der Brist springt. Julia und Brenda springen den Crank an und werfen ihn zu Boden. Seine Arme und Beide werden von ihnen beiden, so gut es geht, festgehalten. Und jetzt geht alles blitzschnell. Ich stürze mich auf den Crank, ich habe gar keine andere Wahl, mein Unterbewusstsein steuert mich. Und dann ramme ich ihm das Messer in die Brust, an die Stelle, an der sein Herz ist. Der Crank schreit vor Schmerz auf und windet sich, ist dann allerdings ziemlich schnell wieder still, zu still. „Er ist tot", stellt Julia fest. Ich allerdings kauere mich nur in einer Ecke, vergrabe mein Gesicht in meinen Händen und versuche das grausame Gefühl aus meinem Körper loszuwerden. Ich habe jemanden umgebracht, einen Menschen. Diese Erkenntnis schmerzt höllisch. „Hey, Maria, komm, wir müssen schnell hier weg!" Brenda hebt mein Gesicht hoch. Bestimmt sehe ich aus wie ein Zombie. „Hey, Süße!" Sie nimmt mich in den Arm. „Er war ein Crank, kein richtiger Mensch. Außerdem hast du uns, vor allem Julia das Leben gerettet, du hast das Richtige getan, wirklich!" „Nein, Julia hat mir das Leben gerettet. Julia, warum hast du das getan?" „Nichts zu danken, verzeihst du mir jetzt?" „Natürlich, du musst dich aber nicht in Todesgefahr bringen, nur damit ich dir verzeihe." „Mache ich ja auch nicht, ich mache es, weil du meine Freundin bist!" „Leute, lasst uns jetzt mal lieber gehen!", forder Brenda uns auf. Jetzt müssen wir aber erst einmal wieder einen Weg raus finden. Ich verlasse mich auf meine Sinne und so erreichen wir nach ein paar Stunden die Tür, durch die wir gekommen sind. „Na los, öffne sie, ich will hier endlich raus!", befiehlt Brenda. Schnell öffne ich sie und draußen steht- Thomas. Julia fällt ihm in die Arme und ich umarme ihn ebenfalls, so unendlich froh bin ich, ihn zu sehen. „Wir haben die Gruppe der Mädchen mit Newt gefunden!", informiert er uns.

Gegen den Brand ( Maze Runner/Scorch Trials/Death Cure Newt FF ) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt