2.11.

2K 80 3
                                    

Wir laufen nun alle in das Esszimmer und jeder schnappt sich einen Rucksack. Das Flat Trans ist zum Glück noch nicht aufgetaucht, also heißt es jetzt erst einmal warten. Die Waffen werden von Alby an uns alle verteilt, jeder soll eine Waffe zur Verteidigung haben, falls wir von Cranks angegriffen werden, natürlich hofft jeder von uns, dass die Waffen nicht zum Gebrauch kommen. Julia starrt ungläubig umher, als Alby jedem, außer ihr, eine Waffe gegeben hat. Bis jetzt hat sie außer ihrem Namen noch nichts gesagt und tut auch sonst nichts, was auf sie aufmerksam machen könnte. Ich fühle mich irgendwie dazu verpflichtet, mit ihr ein Gespräch anzufangen, da wir beide ja schließlich die einzigen Mädchen sind, doch ich kann mich nicht dazu durchringen, mit ihr zu sprechen. Keiner von den Lichtern kommt auf die Idee, mit ihr zu reden, sie blicken alle mich an, was mein Verpflichtgefühl noch verstärkt. Bevor ich noch endgültig durchdrehe, versuche ich, ob es funktioniert, dass ich per Telepathie mit Newt kommuniziere und so etwas rausfinden könnte, wo er ist und wer dieses Mädchen ist. [Newt, bitte sag, dass er dir gut geht! Ich zerbreche mir gerade den Kopf darüber, wo du bist und was los ist. Bei uns ist so ein komisches Mädchen, Julia heißt sie. Ich vermisse dich so sehr.] Keine Antwort, ich warte Minute um Minute, ohne Antwort. Wieso muss Newt immer so was passieren? Warum? Er muss immer zu viel durchmachen, warum immer er? Ich bete, dass es ihm dort, wo er ist, gut geht.

Minuten, Stunden vergehen, bis endlich das Flat Trans auftaucht. Ich bin so froh, dass wir nun endlich dieses Haus verlassen können, denn meine ganzen Erinnerungen, Gefühle und Eindrücke von diesem Haus sind negativ, negativer geht es nicht mehr. Da Newt nicht da ist, soll ich als Erstes durch das Flat Trans gehen. Ich nehme mir meinen Rucksack, stelle mich vor das Flat Trans und atme noch einmal ganz tief durch. Dann gehe ich einen Schritt nach vorne, laufe auf die farbige Barriere zu und schließe meine Augen. Die Barriere umhüllt mich wie Honig, mir wird kalt und ich kriege eine Gänsehaut. Ich laufe noch einen weiteren Schritt, auf einmal ist die ganze Kälte verschwunden, ich bin umgeben von einer trockenen, heißen Luft, die mir sofort Schweißperlen auf der Stirn bildet. Langsam öffne ich meine Augen wieder und muss mir sofort meine Hand vor die Augen halten, die Augen zusammenkneifen, damit mir nicht die Sonne in die Augen scheint. Mittlerweile ist rechts neben mir auch noch Jeremy angekommen, also müssten jetzt auch noch die Anderen nach und nach kommen. Wir laufen einen Schritt zur Seite, um den Anderen Platz zu machen. Alle paar Sekunden kommt einer durch das Flat Trans und stellt sich neben uns beide, die Augen zusammengekniffen. Nach relativ kurzer Zeit kommt auch Alby dazu, was bedeutet, dass nun jeder von uns in der Brandwüste sein müsste. Alby dreht sich zu uns um, ebenfalls seine Hand vor die Augen haltend und zählt uns durch. „Gut, wir sind alle vollständig", stellt Alby fest,„wir sind nun alle in der Brandwüste und müssen den Hafen finden, das heißt, wir müssen nach Norden laufen, hier ist es allerdings noch heißer, als ich mir vorgestellt habe und ich weiß nicht, wie lange unser Trinken und Essen noch halten wird. Zieht euch alle eure Kapuzen auf, damit ihr etwas vor der Sonne geschützt seid! Ich hoffe, dass wir jetzt erst einmal eine Weile laufen können, falls jemand von euch zurückfallen sollte, brüllt das zu uns nach vorne, wir dürfen auf keinen jemanden verlieren. Also los geht's!" Ich versuche gleich so weit wie möglich an den Anfang zu kommen, direkt hinter Alby und den Anderen hinter mir. Im Moment bin ich nicht in der Stimmung dazu, mich mit irgendeinem der Lichter zu unterhalten, also versuche ich so viel Abstand wie möglich von ihnen zu halten. Als ich mich zu den Anderen umdrehe, sehe ich gleich, dass ein paar von ihnen zurückfallen, die Läufer kommen direkt hinter Alby und mir, dies zeigt wieder, dass sie im Labyrinth nicht den falschen Job hatten. Ich sage Alby Bescheid, dass die Ersten bereits zurückfallen und er beschließt, etwas langsamer zu laufen. Nun habe ich genügend Zeit, mich erst einmal umzusehen. Natürlich ist überall Sand um uns, so weit das Auge reicht, dies habe ich in der Wüste allerdings auch nicht anders erwartet. Es stehen noch ein paar vereinzelte grüne Kakteen rum, die allerdings außer noch ein paar Felsen das Einzige sind, was man mit dem vielen Sand sehen kann. Wobei, wenn man genau nach Norden blickt, kann man die Umrisse von etwas Entferntem sehen, es ist allerdings noch zu weit weg, um zu erkennen, was es sein soll. Mittlerweile merke ich, wenn ich schlucke, dass mein Hals kratzt, mein Kehle sehnt sich nach Wasser. Ich kann jetzt aber noch kein Wasser trinken, es ist noch zu früh, wir laufen noch nicht lange genug, wenn wir nirgendwo Wasser herkriegen, werden wir sowieso alle verdursten. Das Gefühl der Trockenheit in meinem Hals ist allerdings beinahe unerträglich, kaum auszuhalten, doch bestimmt geht es den Anderen auch nicht besser, ich muss mich zusammenreißen. „Alby, wann machen wir endlich eine Pause?", fragt Jeremy Alby. Er klingt ziemlich außer Puste und auf seiner Stirn haben sich schon viele Schweißperlen gebildet. Er sieht jetzt schon total mitgenommen aus, wie soll das denn noch mit uns allen weitergehen? „Wir machen gleich eine Pause, mir ist gerade die Idee gekommen, dass es, denke ich, wesentlich besser vorangehen sollte, wenn wir nachts laufen, da es dann nicht so unerträglich heiß wie jetzt ist. Außerdem hoffe ich, dass wir dann weniger einen Sonnenbrand bekommen, Bratpfanne und ich werden wegen unserer Hautfarbe sowieso keinen bekommen, aber so bleich, wie manche von euch sind, bin ich mir bei euch nicht so sicher!" Zumindest machen wir gleich eine Pause, das lässt mich dazu durchringen, doch noch eine Weile durchzuhalten. Die Idee nachts zu laufen, finde ich sehr gut, zumindest müssen wir dann nicht so schwitzen und bekommen auch weniger Durst.

Wir setzen uns nun alle hin und sind alle erleichtert, dass wir nicht mehr weiterlaufen müssen, zumindestens für den Moment. Immer mindestens eine Person, wenn es geht sogar zwei sollen Wache halten. Ich muss die zweite Schicht übernehmen, Julia soll zusammen mit mir wach bleiben. Darüber will ich mir jetzt aber keine Gedanken machen. Ich bin so erschöpft, dass ich trotz der großen Hitze sofort einschlafe.

Hey Leute, es kann sein, dass ich in nächster Zeit etwas seltener update, da ich das Buch London Boy von ChloeTheGlader übersetzen darf :-)
Würde mich freuen, wenn ihr da mal einen Blick reinwerfen werdet, wenn ich es veröffentlicht habe.
Tut mir übrigens Leid :-(
Eure Rennmaus

Gegen den Brand ( Maze Runner/Scorch Trials/Death Cure Newt FF ) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt