2.21.

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Ich will bei diesem emotionalen Moment lieber nicht dabei sein, da ich so etwas nicht so gut verkrafte. Von Natur aus schon nicht, die Tatsache von Newts Verschwinden macht es noch schlimmer. Zum Glück bin ich nicht die Einzige, ich wäre mir sonst total herzlos vorgekommen. Mehr als die Hälfte von uns bleibt allerdings noch im Zimmer, die Anderen, mich eingeschlossen, verlassen schnell das Zimmer, um den Anderen ihre Privatsphäre zu lassen. So stehen wir nun untätig im Flur vor Alby's, Clint's und Jeff's Zimmer und wissen nicht, was wir machen sollen. „Soll ich sie zu uns ins Zimmer einladen, damit wir alle noch ein bisschen zusammen sind?", flüstert mir Julia ins Ohr. Das ist eine gute Idee, darauf wäre ich gar nicht gekommen. Ich beuge mich zu ihr vor, um ihr meine Antwort ins Ohr zu flüstern. „Das finde ich eine sehr gute Idee, sie werden sich bestimmt freuen!" Julia lächelt mich an, anscheinend erfreut, dass mir ihr Vorschlag gefällt. Sie muss echt was von mir halten, wenn sie mich ständig um Rat fragt, obwohl ich eigentlich gar kein Vorbild bin. Aber es freut mich, dass mich das einzige Mädchen, außer mir, symphatisch findet. „Hey, Leute", sagt Julia, allerdings so leise, dass es niemand versteht. Ich forme mit meinem Mund das Wort «lauter». „Hey Leute!", sagt Julia jetzt viel lauter, „wollen wir nicht in das Zimmer von Thomas, Maria und mir gehen, dass wir dort etwas reden können?" Die Anderen sind sofort einverstanden und wir führen sie zu unserem Zimmer. Dort angekommen, schieben wir unsere Betten zusammen und setzen uns dann auf sie, da wir sowieso nur ein paar Leute sind, passen wir alle hin. Wir reden über das, was wir gerade erfahren haben und keiner von uns ist damit einverstanden, dass Clint hier bleibt, doch trotzdem wissen wir alle, dass es seine freie Entscheidung ist, die wir akzeptieren müssen, egal wie schwer es uns fällt.

Den Rest des Tages reden wir eigentlich nur und gehen zwischendurch noch zum Abendessen. Als es dann Zeit ist, dass wir alle schlafen gehen, bin ich müde vom Nichtstun. Das Mädchen, das letzte Nacht schon bei Thomas, Julia und mir übernachtet hat, ist heute Nacht wieder bei uns. Wir haben uns gerade alle nacheinander im Bad fertiggemacht, als die Tür geöffnet wird und sie eintritt. Sie wirkt ziemlich angespannt und bewegt sich sehr schnell, schließt schnell die Tür. Was ist denn mit ihr los? Warum ist sie so gestresst? Sie stellt sich vor uns. „Was ist denn mit dir?", fragt Julia besorgt. „Alby hat euch Bescheid gesagt, oder?", fragt sie nur als Gegenfrage. Was soll Alby uns gesagt haben? „Ja, hat er, bist du diejenige, die uns hilft?", antwortet ihr Thomas. Sie kommt langsam auf uns zugeschlichen, nicht, ohne sich noch einmal umzublicken und nickt uns dann zu. „Heute Nacht", zischt sie uns leise zu, „sprecht mit niemandem darüber und vertraut mir! Jetzt geht schlafen!" Da habe ich nichts dagegen, außerdem will ich mir so wenig Gedanken wie möglich machen, weil ich sonst nicht einschlafen kann.

„Schnell, steht auf! Feuer! Wir müssen alle schnell raus! Alles evakuieren!" Diese Stimme reißt mich aus meinen tiefsten Träumen. Zuerst realisiere ich nicht, dass diese Stimme echt ist, aus der realen Welt stammt, da ich mal wieder einen Albtraum hatte, vom Verschwinden von Newt, in dem die ganze Zeit gebrüllt wurde. Hektisch öffne ich meine Augen und blicke mich um, um mich zu vergewissern, dass ich nicht auf einmal mutterseelenallein in einem brennenden Raum bin. Erleichtert atme ich aus, Julia und Thomas springen gerade aus ihrem Bett, werfen ihre Decke hektisch zur Seite, schnappen sich das erstbeste paar Schuhe und eine Jacke. Ich sollte das vielleicht auch mal tun. Dies mache ich nun ebenfalls schnellstmöglich. Das Mädchen steht schon komplett fertig angezogen und bereit zur Flucht da. Wie lange ist sie schon wach und wie lange plant sie das schon? Wurde wirklich ein Feuer gelegt? Sie läuft schnell auf die Tür zu, reißt sie auf und läuft auf den Flur raus. Aus Leibeskräften brüllte sie durch die Flure, dass sie jeder hört. „Feuer! Alle aufstehen! Evakuierung!" Zwischen ein paar Rufen blickt sie zu uns rüber und nickt uns zu. Dies gibt mir noch einmal die Bestätigung, dass das alles geplant ist, was mein leichtes Unbehagen, welches ich verspüre, lindert. Sie streift durch die Gänge, rufend. Da ich nicht weiß, wo ich hinsoll, folge ich ihr einfach, Julia und Thomas ebenfalls. Thomas ist kreidebleich im Gesicht und sieht so aus, als müsste er sich gleich übergeben. [Beruhige dich, Thomas! Sie hat alles im Griff! Dies ist alles geplant und wir können sogar entkommen! Ich gehe davon aus, dass es noch nicht einmal irgendwo brennt!] Als ich ihm dies per Telephatie mitteile, zuckt er leicht zusammen. Diese Aktion scheint ihn echt sehr mitzunehmen.

„Hey Alby, Clint, Jeff, kommt schnell!", weise ich die drei Jungen an. Wir haben mittlerweile schon fast alle aus ihren Zimmern geholt, wir vier kommen ziemlich schnell voran, jetzt ist Alby's Zimmer an der Reihe. Alby und Jeff stehen schnell auf und werfen Clint einen schnellen Blick zu. Dieser schüttelt allerdings nur schnell seinen Kopf. Er hat seine Meinung also nicht geändert, er wird hier bleiben. Schnell und betrübt folgen die Beiden uns aus ihrem Zimmer. Das Mädchen zählt uns einmal durch. Wir sind vollständig. Ich möchte jetzt nur noch sie schnell wie möglich aus diesem Haus verschwinden und am besten diese Stadt ganz verlassen. Ich laufe ein paar Meter in die Richtung des Eingangs, doch anscheinend scheint mir niemand zu folgen. „Hey, komm hier lang, wir nehmen den Hinterausgang!", wird mir zugezischt. Das Mädchen aus meinem Zimmer steht vor mir, neben ihr ein Junge, ebenfalls ein Crank, der hier lebt, die Beiden haben ihre Hände ineinander verschränkt. „Okay." Schnell folge ich ihnen und den Anderen aus dem Haus hinaus in eine schmale Gasse, in der es fürchterlich stinkt. Überall um uns stehen Mülltonnen, kein Wunder, dass es dann so stinkt. Panisch blicke ich mich um. Bitte lass sie uns nicht folgen! Ich will hier unbedingt weg. Bis jetzt klappt der Plan gut, jetzt darf er nicht scheitern! „Okay Leute", ruft das Mädchen, Seite an Seite mit dem Jungen, vermutlich ihr Freund, „jetzt müssen wir rennen und so schnell nicht mehr anhalten!" Und wir rennen alle los.

Gegen den Brand ( Maze Runner/Scorch Trials/Death Cure Newt FF ) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt