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„Newt, das bist nicht du, lass den Crank nicht in deinen Kopf!" „Halt die Fresse! Ich schwöre dir, wenn ich gleich loskomme, dann kannst du dich auf etwas gefasst machen, dann ..." Ich weiß keinen anderen Ausweg, denn die Ketten sehen so aus, als würden sie nicht mehr lange halten, selbst wenn er mich nicht aus dem Berk schmeißen würde, würde er mir sicherlich sofort die Luft abdrücken und ich werde so draufgehen. Von der Liebe seines Lebes ermordet zu werden ist nicht gerade ein schöner Tod. Ich hole tief Luft und werfe einen kurzen Blick auf meinen Newt, der noch irgendwo da drin sein muss. Ich weiß es einfach. Warum muss er nur so schlimm aussehen? Es tut so weh, ich will, dass der Schmerz aufhört! Er ist komplett leichenblass, voller blutiger und eitrige Wunden, die so aussehen, als hätte er ziemlich lange in einer Schlacht gekämpft. Ich kann das nicht länger aushalten, so sehr nimmt mich das mit. Ich muss handeln. „Hilfe!!", brülle ich aus Leibeskräften und schon in der nächsten Sekunde öffnet sich die Tür und alles wird wieder dunkel.

Als ich meine Augen wieder öffne, bin ich an einen Stuhl festgekettet in einem Besprechungszimmer. Das Besprechungszimmer von A.N.G.S.T. Ich erkenne es wieder. Ich muss hier weg, ich muss zu Newt! Mit aller Kraft versuche ich mich freuzukämpfen, doch erfoglos! Ich liebe Newt so, ich muss zu ihm! „Das kannst du lassen! Es bringt nichts!" Diese Stimme lässt mir das Blut in den Adern gefrieren. Mir gegenüber sitzt der Rattenmann. Janson. „Wo. Ist. Er?!", zische ich und ziehe wieder an den Ketten. Sie bohren sich in mein Fleisch, sodass ich vor Schmerz zusammenzucke. „Wenn Sie ihm nur ein Haar krümmen, dann ..." „Na, na, na, Schätzen, was denkst du denn von uns? Du und deine kleinen Freunde sind unsere Gäste und herzlich willkommen. Und außerdem bist du bestimmt nicht ausversehen auf den Knopf gekommen, mit dem du uns kontaktiert hast, das war deine Absicht! Und ich kann mir eigentlich schon denken, was dein Ziel ist! Clever, ganz schön clever ..." Kann dem Typen mal jemand das Maul stopfen? Wenn ich ihm noch länger in seine Rattenvisage starren muss, kann ich für nichts garantieren. Beherrsche dich, Maria! Du musst einen Deal mit ihnen eingehen! Sie müssen ihn eingehen, sonst ist Newt verloren. Ich setze meinen arroganten Blick auf und richte mich so gut es geht, wenn man gefesselt ist, in meinem Stuhl auf. „Sie haben es selbst gesagt, Janson, damals. Ich bin wertvoll für A.N.G.S.T. Jetzt, da ich in letzter Zeit noch mehr Variablen durchgestanden habe, müsste es noch mehr Ihren Anforderungen entsprechen!" Ich weiß, dass es ein schwerer Kampf werden wird, sie zu überzeugen, dass sie mich als Versuchsobjekt nehmen, um Newt zu handeln. Wenn nur ein Vorteil für mich dabei rausspringen würde, könnte ich den Kampf gleich aufgeben, denn es war ja nicht umsonst A.N.G.S.T. Da sie aber mittlerweile keine andere Testperson mehr besitzen und es sicherlich Jahrzente dauern würde, bis sie wieder jemand geeigneten finden würden, schaffe ich es vielleicht doch irgendwann, mit ihnen einen Deal zu vereinbaren. Mich gegen Newt. Aus meiner Sicht ist das ein fairer Deal. „Du glaubst wirklich, dass wir auf dich angewiesen wären, oder? Es stimmt, es wäre ganz nützlich dein Gehirn untersuchen zu können, doch die Frage stellt sich, ob wir Lust haben, deinen Freund zu heilen." Ich balle meine Hände zu Fäusten und unterdrücke die Wut und die Tränen, die sich in mir aufstauen. Ich darf jetzt nicht aufgeben! Alles ist verloren, wenn sie Newt nicht heilen! „Sie wissen gar nicht, was in letzter Zeit passiert ist und sie hätten ihr Ziel erreicht: Sie hätten eine Heilung gegen den Brand gefunden, können die Menschheit retten, werden berühmt und reich. Das einzige, das ich will, ist, dass Sie Newt heilen, er ist sozusagen ihr Testobjekt. Also, dieses Angebot können doch selbst Sie nicht abschlagen, Janson ..." Er kratzt sich nachdenklich am Kinn und schweigt. Habe ich ihn in Verlegenheit gebracht? Überdenkt er nun vielleicht alles noch einmal? Hat Newt eine Chance, doch noch zu überleben? „In Ordnung, Maria, du willst es nicht anders. Allerdings sind unsere Forschungen auf so einem Stand, dass wir es nicht verhindern könnten, dass sie bei diesen Versuchen ihr Leben lassen. Die Chance, dass du überlebst ist so gering, dass es sie fast gar nicht gibt. Du opferst dein Leben also für Newt, einen wertlosen Crank!" „Halten Sie den Mund! Ich mache es, ich mache alles, damit Newt überleben kann!" Ich muss schlucken. Das war gerade wirklich mein Todesurteil. Ich werde sterben. Doch an der Stelle von jemandem zu sterben, den man liebt, scheint mir ein guter Weg, um zu gehen. Mein Leben ist zwar beendet, doch Newt hat noch ein langes vor sich. „Bereiten Sie alles vor!", sage ich und lasse meine Stimme beabsichtigt wie ein Todesurteil klingen. Ich habe Angst, das kann ich nicht leugnen, doch ich bin davon überzeugt, das Richtige zu tun. Es muss einfach richtig sein! Ich habe Angst, zu sterben, da ich Newt dann nicht mehr wiedersehe. Ich werde ihn in meinem Leben nie wieder sehen. In unserem letzten gemeinsamen Moment wollte er mich töten, soll ich etwa so ein Bild von ihm im Kopf behalten? Wenn wir uns irgendwann im Jenseits wiedersehen werden, dann können wir beide glücklich sein. Das haben wir uns verdient! Ich habe so lange gekämpft, man könnte sagen, ich gebe nun einfach auf, doch so ist es nicht. Er wird an meiner Stelle leben. Ich schließe ein letztes Mal meine Augen und öffne sie wieder. Sehe das letzte Mal einen Farbe, rieche einen Geruch, höre das Knacken von Jansons Schritten, erlebe all dies zum letzten Mal. Und dies an einem Ort, den ich hasse. Doch hier haben Newt und ich zusammen gefunden und so wird es auch enden. [Maria, was passiert hier? Ich flehe dich an, tu das nicht! ... Ich ... Liebe ... Dich] Doch seine Stimme schwindet in der unendlichen Weite der Dunkelheit ...

Gegen den Brand ( Maze Runner/Scorch Trials/Death Cure Newt FF ) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt