Nach einigen weiteren Stunden, die ich gammelnd in Newts Zimmer verbringe, wird die Tür endlich mal wieder geöffnet. Ich hatte schon langsam das Gefühl bekommen, alleine auf dieser Welt zu sein. Ich bin noch nie ein Mensch gewesen, der gerne alleine ist, natürlich ist es manchmal gut, Zeit für sich zu haben, aber in solchen Situationen frage ich mich immer wieder, warum ich nicht bei Thomas, Julia und den anderen sein darf! Was haben die alle gegen mich, erst Newt und nun ich! Das ist ja eine systematische Zerstörung! Miss Miller streckt ihren Kopf ins Zimmer und ihr Blick schweift umher, bis er sich auf mich fokussiert. „Die Operation ist nun zu Ende", informiert sie mich. „Und ... wie ist es verlaufen?", frage ich mit zitternder Stimme. Meine Hände sind zu Fäusten geballt, damit sie nicht unkontrolliert in der Gegend rumschlottern. „Die Narkose hält noch für einige Stunden, aber soweit wir das beurteilen können, ist alles soweit gut verlaufen. Er wird es höchstwahrscheinlich überleben. Es dürfte dann auch nicht mehr zu lange dauern, bis er wieder auf den Beinen ist, dank unseren modernen, medizinischen Fortschritten. In einigen Stunden können Sie zu ihm, wenn er wieder zu sich gekommen ist. In der Zwischenzeit haben Sie genug Zeit, anzufangen, ihren Gefallen einzulösen." Sie blickt mich mit einem verschmitzten Lächeln an. Innerlich explodiere ich gerade vor Freude, dass Newt lebt, doch ich könnte ihr gerade eine reinschlagen, dafür, dass ich nun A.N.G.S.T. helfen soll. Es reicht mir, dass ich das vor dem Labyrinth getan habe, ich kann doch nicht unterstützen, dass sie uns quälen. Doch weiß ich nicht, was sie mit Newt veranstalten, wenn ich mich nun weigere, ihn den Gefallen zu tun. Wenn sie Newt deswegen etwas antun würden, könnte ich mir das nie verzeihen. „Hier, etwas frisches zum Anziehen, gehen Sie bitte duschen, gleich gehen wir zu einer Versammlung und dort sollten sie nicht müffeln und frisch aussehen." Sie läuft auf mich zu und drückt mir einen Klamottenstapel in die Hand. Anschließend lächelt sie mir nochmals zu, dass mir wieder speiübel wird und lässt mich dann wieder im Zimmer allein.
Nach dem Duschen geht es mir gleich ein wenig besser. Erst jetzt realisiere ich richtig, dass Newt lebt. Innerlich explodiere ich vor Freude und tänzele ein wenig am Platz, so fröhlich bin ich gerade. Ich kann es kaum erwarten, ihn endlich wieder richtig in meine Arme schließen zu können, meine Lippen auf seine zu legen, das wohlige Kribbeln zu spüren, einfach nur glücklich zu sein. Ich muss Thomas unbedingt darüber informieren. [Thomas! Newt lebt!! Ich kann es nicht glauben, ich bin so glücklich, er lebt! Thomas!!!] [Ja, ja, ganz ruhig! Nicht, dass du noch an einem Herzinfarkt stirbst! Newt braucht dich quicklebendig! Grüß ihn von uns!] [Das mache ich! Oh Gott, ich bin so glücklich!] In dieser Sekunde wird meine Tür aufgerissen und Janson streckt den Kopf ins Zimmer. Hat der schon einmal was von anklopfen gehört? „Na los, wir müssen gehen! Zackig bitte, nicht trödeln!" Dieses Mal lasse ich mich nicht durch seine schlechte Laune beeinflussen, dafür bin ich viel zu glücklich. Ich werfe noch einen letzten Blick ins Newts Zimmer und folge ihm dann durch die Gänge zum Versammlungsraum, in dem schon sehr viele Leute Platz genommen haben. Es sind leise Gespräche zu vermehmen, die aber schlagartig verstummen, als ich den Raum betrete und sich Janson und Miss Miller vor die Leute hinstellen. „Guten Tag, vielen Dank, dass Sie alle so zahlreich erschienen sind. Diese Versammlung heute bedeutet uns nämlich sehr viel. Wie einige von Ihnen sicherlich schon bemerkt haben, geht es heute, wie so häufig schon in letzter Zeit um die beiden Gruppen A und B", leitet Miss Miller die Versammlung ein. Die Leute nicken ihr alle beistimmend zu, alle wissen, was hier passiert, außer mir, mal wieder typisch. „Hiermit übergebe ich das Wort an Mister Janson." Sie verbeugt sich vor der Gruppe und läuft zu ihrem Platz. Janson tritt nun vor, es wird applaudiert. Er dankt den Leuten und lächelt in die Runde. „Vielen Dank, auch danke an Miss Miller. Heute ist ein besonderer Tag, eine Premiere, das erste Mal, dass eine Testperson an einer Versammlung beitritt." Automatisch sind alle Blicke auf mich gerichtet und die Leute fangen an, zu tuscheln und sich verwirrte Blicke zuzuwerfen. Ich verstehe nicht ganz, was deren Problem ist. Ein Mann hebt die Hand und Janson fordert ihn auf, zu reden. „Entschuldigen Sie bitte, Mister Janson, aber ich verstehe nicht genau, warum Testperson. Maria ist doch eine Ihrer Assistentinnen, warum sagen Sie so etwas?" „Ich verstehe Ihre Frage, die Sache ist die, unsere liebe Maria hier kam eines Tages auf der Lichtung beim Labyrinth an. Es war nicht unsere Entscheidung, aber nun wird sie genau wie jede Testperson behandelt. Wir unterscheiden nicht zwischen denen, die jahrelang darauf vorbereitet wurden und denjenigen, die sich einfach ins Gefecht gestürzt haben." Wie bitte, ich war keine Testperson? Ich weiß ja, dass ich anfangs für A.N.G.S.T. gearbeitet habe, aber ich dachte die ganze Zeit über, dass ich irgendwann einfach von ihnen als Testperson angesehen wurde. Wie bin ich dann auf die Lichtung gekommen? Wer hat mich dorthin geschickt? Ich werde durch Janson, der weiterredet aus meinen Gedanken gerissen. „Unsere Maria hier hat uns einen Gefallen zu tun, das ist eine lange Geschichte, aber das ist jetzt auch ziemlich egal." Janson wendet sich mir zu. Mir wird leicht übel, da ich ein wenig Angst vor diesem 'Gefallen' habe. Doch ich nicke dem Rattenmann zu. „Maria, dein Gefallen ist, dass du deine Kameraden in unserem Auftrag heimlich belauschst, falls sie etwas wissen, das für uns nützlich sein könnte. Egal was es ist, alle wichtigen Informationen zu uns. Ich bin mir sicher, dass du dies ohne zu große Probleme hinkriegen wirst." Er zwinkert mir zu. „Du kannst ja bei Newt gleich anfangen." Das können die noch nicht wirklich von mir erwarten. Das sind meine Freunde, ich kann sie nicht bespitzeln, das würde ich niemals tun. Ich hasse, genau wie sie, alle Leute hier und könnte ihnen niemals helfen.
Die Versammlung ist nun zu Ende, ich habe versucht, den Leuten auf die sanfte Tour mitzuteilen, dass ich das niemals tun könnte, doch als Janson mit einem widerlichen Lächeln 'Neewwt' gesäuselt hat, bin ich augenblicklich verstummt. Sie würden ihm etwas antun, wenn ich mich weigern würde, das kann ich nicht riskieren. Also muss ich mir wohl oder übel etwas einfallen lassen, um Newt und die anderen zu warnen. Da fällt es mir auf einmal wie Schuppen vor Augen. Ich kann Newt per Telepathie vorwarnen, sodass es Janson nicht mitbekommt. [Newt, ich muss ...] Doch ich werde durch Janson unterbrochen, er lacht, total widerlich und kriegt sich nicht mehr ein. „Das kannst du vergessen, Maria. Denkst du etwa, wir würden das nicht hören, wenn du mit Thomas oder Newt per Telepathie sprichst. Wir haben bis jetzt ALLES gehört, ab dem Moment, als Thomas das erste Mal zu dir sprach!"
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Gegen den Brand ( Maze Runner/Scorch Trials/Death Cure Newt FF )
FanfictionAchtung Spoiler!!!: Was wäre, wenn Newt noch Hoffnung hätte auf ein normales Leben? Kann er den Brand besiegen? »Der Brand, ein tödliches Virus! Er ist unser größter Feind! Ich werde Newt retten, sonst kann ich nicht mehr leben!« An alle, die Newt g...