„Was?", setze ich zu einer Frage an. „Maria, komm schnell, sie laufen sonst ohne uns los!" Julia zieht mich am Arm aus der Lagerhalle raus. Schnell ziehe ich mir den schweren Rucksack über beide Schultern und laufe Julia hinterher, die gerade versucht, zu den Anderen aufzuholen. Für mich ist es nicht schwierig, schnell an die Spitze zu gelangen, schließlich war ich ein Läufer, doch Julia hat da so ihre Probleme mit. Der Proviant in den Rucksäcken macht sich nach einigen Metern schon bemerkbar, aber er wird in den nächsten Tagen immer weniger werden und wir haben jeden Tag weniger zu tragen.
Wir laufen, bis jetzt ohne ein Einziges mal Pause zu machen. Meine Kehle ist mittlerweile schon wieder total ausgetrocknet, doch ich denke noch nicht einmal daran, etwas zu trinken. Außerdem ist es total langweilig, die Wüste ist immer noch so schlicht voller Sand, daran hat sich in der Zeit in der Crankstadt nicht geändert. Zur Ablenkung laufe ich zu Julia, um mich ein bisschen mit ihr zu unterhalten. Sehr lange werden wir sowieso nicht mehr laufen, denn Alby hat gesagt, dass wir demnächst eine Pause machen, in denen das Mädchen und der Junge uns das erzählen, was sie uns zu erzählen haben, wenn es Nacht ist, werden wir dann wieder weiter laufen. „Hey Julia, wie läuft es so mit Thomas? Seid ihr euch mittlerweile näher gekommen?" Julia läuft rot an und blickt sich erschrocken um, bis ihr Blick bei Thomas hängen bleibt. „Er guckt nicht, beruhige dich, das würde ich dir nicht antun, ich bin einfach nur neugierig." „Gut, ich dachte schon, er würde mir zuhören." „Wäre das denn so schlimm?", frage ich sie. „Naja, ich will halt nicht, dass er erfährt, was ich dir sage, weil es ihm sowieso nicht gleich geht." „Und was willst du mir sagen?", frage ich Julia interessiert. „Er steht nicht auf mich, das weiß ich, außerdem habe ich es verbockt. Als wir bei den Cranks waren, hatte ich anfangs ziemlich Angst, da hat er sich zu mir auf mein Bett gesetzt und hat meine Hand genommen und gemeint, ich bräuchte keine Angst haben, weil er da wäre, um mich zu beschützen." „Das ist doch total süß, Julia, das zeigt doch, dass er voll auf dich steht, warum seid ihr denn nicht zusammen, wenn ihr beide doch ach so verliebt seid!" „Das ist ja genau das Problem, als er so neben mit saß, seine Hand in meiner, bin ich leicht zusammengezuckt, weil ich total überrumpelt war, schließlich träume ich schon so lange davon, dass er genau das macht. Anscheind hat er mein Zucken falsch interpretiert, seit dem hat er so etwas in der Art nicht mehr versucht und ist auch verschlossener!" Julia tut mir leid, Thomas reagiert über, doch ich bin mir sicher, dass er ebenfalls in Julia verliebt ist. „Du musst mit ihm reden, das alles ist schließlich alles ein riesiges Missverständnis, ich bin mir sicher ein Gespräch und ihr seid versöhnt und das Beste daran ist dann auch noch, dass jeder von euch weiß, was der Andere für einen empfindet. So schwierig ist das gar nicht, glaub mir!" „Hmm", murmelt Julia vor sich hin, „ich weiß nicht genau, ob ich das wirklich soll, außerdem würde ich mich das sowieso niemals trauen, ich bin nicht der Typ für so etwas!" „Du schaffst das schon, die Liebe erfordert Mut, ich kann aber, wenn du willst, auch einmal mit Thomas sprechen, dass er eventuell auf dich zukommt, wenn es dir dann leichter fällt!" Als Antwort wendet sich Julia von mit ab und wird schneller, um vor mir davonzulaufen. Was ist denn in die gefahren? Ich wollte doch nur helfen! [Was ist denn mit Julia los?] [Thomas, jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, später!] Schnell hole ich zu Julia auf und packe sie an der Schulter, bis sie zu mir herumgedreht ist. „Sag mal, was ist denn mit dir los?! Ich will dir doch nur helfen!" „Aha, ich merk das doch, du versuchst doch nur wiedergutzumachen, was du mit Newt verbockt hast, kein Wunder, dass er verschwunden ist, bevor ich mit jemandem wie dir zusammen bin, würde ich auch abhauen!" Mit diesen Worten dreht sie sich um und entfernt sich so weit von mir, wie es in der Gruppe möglich ist. Diese Worte treffen mich wie eine harte Ohrfeige, mitten ins Gesicht. Ich hasse sie, wie kann sie mir das nur antun? Wieso müssen mich alle nur noch mehr zerstören? Ich will ihr helfen, mit „ihrem" Thomas zusammenzukommen, und sie sagt nur, dass ich Newt nicht verdient hätte!
Vielleicht hat sie recht! Er ist viel zu gut für mich, er hat jemanden Besseren als mich verdient, jemanden der ihn nie in Gefahr bringt, erst dadurch, dass Julia diese schmerzenden, aber wahren Worte ausgesprochen hat, verstehe ich alles! Vor Wut renne ich, um meine ganze Energie, meine ganze Wut, meinen ganzen Herzschmerz in meine Beine zu schicken, wenigstens etwas, was ich gut kann. Ist es denn nicht gut, ihn bedingungslos zu lieben? Ich will doch nur ihn an meiner Seite. Etwas hartes kracht in mein Gesicht und mein Brustbein, allerdings kein Gegenstand, denn es gibt nach. Es ist Thomas, in den ich hineinrenne. „Tschuldigung", murmel ich, mehr in mich hinein als zu ihm. Alle Lichter haben angehalten und setzen gerade ihre Rucksäcke ab, einige legen ihre Jacke als Matratzen bereit. Wir lassen uns in einen Kreis nieder, in dessen Mitte sich das Mädchen und ihr Freund setzen. Jetzt ist also der Moment gekommen, in dem sie uns von der anderen Gruppe erzählen wollen. „Also, ich würde sagen, wir fangen erst einmal damit an, euch unseren Namen zu verraten! Mein Name ist Brenda!", verkündet das Mädchen. „Mein Name ist Isaac", sagt der Junge. Sie lächeln sich beide an und verhaken ihre beiden Hände ineinander. Isaac und Brenda, so heißen die Beiden also, das sind schöne Namen, doch ich möchte jetzt, wissen, ob es etwas wichtiges Neues gibt, sonst will ich weiter Liebeskummer und Trauer haben, falls mir überhaupt das erlaubt ist. „Aber wir wollen jetzt mal zum Thema kommen", meint Brenda, „ihr seid nicht die erste Gruppe Jugendlicher gewesen, die wir bei uns zu Gast hatten. Bevor ich euch allerdings die ganze Geschichte erzähle, muss ich etwas fragen: Gibt es hier eine Maria unter euch?" Schlagartig sind alle blicke auf mich gerichtet, ich weiß nicht, was ich sagen soll, also sage ich einfach: „Ja, das bin ich, wieso?" „Gut", antwortet mir Brenda, „es gab da nämlich einen Jungen in der Gruppe, er war komplett durchgeknallt, weil er jemanden gesucht hat, er ließ sich erst beruhigen, als ich ihm versprach, ein Mädchen mit dem Namen Maria zu finden und dafür zu sorgen, dass es ihr gut geht und dass er sie wiederseht. Ich weiß, nicht, ob du ihn kennst! Sein Name ist Newt!"
DU LIEST GERADE
Gegen den Brand ( Maze Runner/Scorch Trials/Death Cure Newt FF )
FanfictionAchtung Spoiler!!!: Was wäre, wenn Newt noch Hoffnung hätte auf ein normales Leben? Kann er den Brand besiegen? »Der Brand, ein tödliches Virus! Er ist unser größter Feind! Ich werde Newt retten, sonst kann ich nicht mehr leben!« An alle, die Newt g...