Der Mann mustert uns belustigt, dann klopft er Sam spielerisch auf die Schulter. „Mann, beruhigt euch alle, es ist doch klar, dass ihr alle immun seid, sonst wärt ihr schließlich nicht hier. Ihr müsst nur so einem Test unterzogen werden, damit es vom Computer eingesehen werden kann. Kurz und schmerzlos, danach könnt ihr passieren!", erklärt er und zückt eine Spritze, die er aus seiner Jackentasche zieht. „Na, wer will als Erstes?" Schweigen unter uns. Wir wissen, dass wir nichts sagen dürfen, denn uns könnte alles verraten. Wir müssten irgendwie mitspielen und in dem Moment, in dem Isaac oder Newt als Cranks identifiziert werden, versuchen so schnell wie möglich abzuhauen und uns im Berk verbarrikadieren. Atme tief durch, Maria! Sie dürfen nicht bemerken, dass ihr etwas zu verbergen habt. „Ich fange an!", verkünde ich, löse mich aus Newts Handgriff und trete einen Schritt auf den Mann im Schutzanzug zu. Er lacht ein hysterisches Lachen und ergreift meinen Unterarm mit einem festen Griff, sodass eine Ader zum Vorschein kommt. Er entfernt die durchsichtige Schutzhülle von der Spritze, wirft sie zu Boden und rammt mir anschließend die Nadel in die Ader. Ich wende meinen Blick ab, denn den Anblick meines Blutes finde ich nicht gerade so prickelnd un richte ihn auf Newt. Tiefe Augenringe sind zu erkennen, als er mich anblickt. Sein Blick verrät, dass er sich der verzwickten Lage genauso wie wir bewusst sind und er bereit ist, zu fliehen, wenn der Augenblick gekommen ist. Endlich zieht der Mann die Nadel aus meinem Arm und ich traue mich wieder, meinen Blick auf die Spritze zu richten. Er dreht sie in der Hand, sodass ihre bläuliche Beschichtung gut zu erkennen ist und holt anschließend einen kleinen, handlichen Computer aus seiner Hosentasche, in den er die Spritze einlegt. Die Sekunden fühlen sich wie Stunden an und mir ist speiübel, meine Hände verkrampfen sich, bis endlich der Computer piept und auf dem Display das Wort 'Immun' zu erkennen ist. „Gut, der Nächste!", ruft er und zeigt auf Newt. „Du da, du bist als Nächstes dran!" Ein dicker Kloß bildet sich in meinem Hals, als ich Newt sehe, wie er die Spritze in die Ader gejagt bekommt. Bitte, kann der Computer nicht einfach einen Defekt haben? In dem Moment, als die Spritze in den Computer eingelegt wird, fängt sie an zu Dröhnen wie eine Sirene, rotes Licht flackert aus ihm und ich zittere wie Espenlaub. Fast verpasse ich Sams Befehl, zu fliehen. Erst als Newt nach meiner Hand greift, kommt wieder Leben in mich und ich renne, so schnell ich kann, mit Newt an meiner Seite auf das Berk zu. Wir steigen alle ein, verbarrikadieren es von innen und schon fliegen wir wieder los. „Was machen wir nun?", fragt Julia verzweifelt. „Wir müssen nach Denver. Wir müssen die Heilung finden. Gerade haben wir unseren einzigen Anhaltspunkt verloren, wir sind verloren!", fängt sie an zu schluchzen und bricht weinend auf dem Boden zusammen. Thomas steht ihr sofort zur Seite und flüstert ihr beruhigende Worte zu. Das würde ich auch gerne mal wissen. Entweder jemand hat einen Plan, was wir machen können oder ich werde, so schwer es mir auch fallen wird, allein losziehen, auf der Suche nach einem Heilmittel. Auch wenn es das letzte ist, was ich machen werde.
„Pass auf dich auf, Sam. Und bitte, mach schnell. Wir haben nicht ewig Zeit", sage ich zu Sam und nehme ihn ein letztes Mal in den Arm, bevor er sich auf den Weg machen wird, eine Organisation zu suchen, die sich 'der rechte Arm' nennt. Angeblich würden sie uns weiterhelfen können. Ich denke da nicht so positiv wie er, aber Sam hat uns schon so einiges beschafft, was wir vorher nie gedacht hätten. Ich muss mich dringend lockermachen und ihm vertrauen. Newt bemerkt anscheinend auch meine Anspannung, denn er stellt sich hinter mich und legt seine Hände um meinen Bauch, um mich näher zu ihm zu ziehen. Anschließend küsst er mich sanft in den Nacken, was mir Schmetterlinge im Bauch verursacht und meine Sorgen für einen Moment verschwinden lässt. Eigentlich bin ich mir gar nicht so sicher, ob ich überhaupt schon wieder mit ihm zusammensein kann, nach alldem, was passiert ist. Mein Herzschmerz muss ja schließlich auch erstmal verschwinden. Doch wir wissen nicht, wie viel Zeit uns noch bleibt. Wir lieben uns beide und A.N.G.S.T. ist momentan unerreichbar, wofür jeder hier froh ist. Und wer weiß, vielleicht haben wir ja eine richtige Chance, wirklich noch ein Heilmittel zu finden. „Was denkt ihr, wie lange wird Sam wohl weg sein?", fragt Bratpfanne und kratzt sich nachdenklicham Hinterkopf. Keiner von uns weiß es und da wir nicht wissen, was wir machen sollen, während wir auf ihn warten, beschließen wir, uns im Berk mal etwas umzusehen. Vielleicht gibt es ja irgendwelche Räume, die noch unentdeckt sind oder nützliche Gegenstände, die uns weiterhelfen könnten. Wir teilen uns in kleine Gruppen ein, um besser voranzukommen. Newt ergreift gleich meine Hand und zieht sich mit mir in den hintersten Bereich des Berks zurück. Ich blicke mich im winzig kleinen Raum um. Hier gibt es kaum etwas zu sehen, so werden wir mit der Untersuchung schnell fertig sein und könnenn uns wichtigeren Sachen widmen. Mein Puls rast nämlich wenn ich mir vorstelle, dass er sich nur ein paar Meter neben mir befindet. Maria, du schweifst mit deinen Gedanken ab. Konzentrier dich auf deine Arbeit! Ich atme tief durch und beginne meine Suche. Ein Regal nach dem anderen wird nach nützlichen Dingen durchforstet, doch meine Gedanken schweifen immer wieder ab zu Newt. Ob es ihm wohl gerade auch so ergeht? Schließlich sind wir fast nie allein, doch diesmal schon. Plötzlich dreht Newt mich zu sich um und legt seine Lippen auf meine. „Das wollte ich schon machen, seit wir diesen Raum betreten haben", wispert er und legt seine Hände auf meine Hüfte. Ich gebe mich völlig seinen Lippen hin. Eigentlich müsste es mich wundern, dass er es so gut verkraftet, bald sterben zu müssen oder er will es einfach nicht wahr haben. Wie ich, denn dieser Weg ist besser als der verzweifelte, in dem man sich psychisch auch noch zerstört. „Ich will nicht sterben, Maria. Ich will mein ganzes Leben mit dir verbringen, jeden Tag endlos glücklich darüber sein, dass wir uns lieben. Das Schicksal ist ein mieser Verräter."
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Gegen den Brand ( Maze Runner/Scorch Trials/Death Cure Newt FF )
FanfictionAchtung Spoiler!!!: Was wäre, wenn Newt noch Hoffnung hätte auf ein normales Leben? Kann er den Brand besiegen? »Der Brand, ein tödliches Virus! Er ist unser größter Feind! Ich werde Newt retten, sonst kann ich nicht mehr leben!« An alle, die Newt g...