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Ich hebe die Waffe und hole aus. Nun ist meine einzige Möglichkeit, wenn ich es jetzt nicht tue, weiß ich nicht, was eventuell noch alles passieren könnte und wenn Newt etwas passieren würde, wäre mein Leben vollkommen gelaufen. Ich hole also aus und donnere ihm die Seite meiner Pistole gegen die Schläfe, mit meiner ganzen Kraft, sodass er bewusstlos umkippt. Newt segelt leicht wie eine Feder zur Seite und landet behutsam in meinem Schoß. [Es tut mir leid, dass ich das getan habe], entschuldige ich mich bei ihm, während mir die Tränen die Wange wie Sturzbäche runterlaufen. Ich vergrabe meine Hände in seinem Haar und gestatte mir, eine Minute mit ihm zu verbringen, denn wenn ich keine Möglichkeit finde, ihm zu helfen, wird das unser letzter Moment zusammen sein, in dem Newt sogar bewusstlos ist. Nach etwa einer Minute rappele ich mich schweren Herzens auf und greife Newt unter die Arme, um mich mit ihm auf den Weg zum Berk zu machen. Ich mache dabei einen sehr großen Umweg, damit mir keine Cranks in die Quere kommen. Sonst wäre nämlich alles vorbei, ich könnte nicht Newt und mich gleichzeitig beschützen. Bitte, lass Brenda und David die Cranks aufhalten, dass ich es heil ins Berk schaffe! Ich schleife Newt weiter über den Boden und zucke jedes Mal zusammen, wenn ich ihn über einen Stein ziehe, denn ich kann es kaum ertragen, ihm Schmerzen zuzufügen. Du machst das Richtige, Maria! So versucht mich meine innere Stimme zu beruhigen und ich bin ihr echt sehr danbar. Ich will schließlich nur meiner Liebe des Lebens retten. Wenn irgenetwas schief laufen sollte, werde ich mir das nie verzeihen können, doch eigentlich muss ich doch sehen, dass ich alles in meiner Macht stehende tue, damit er weiterleben kann. Ich kann von mir aus diese Heurogenentherapie über einen längeren Zeitpunkt machen, vielleicht schlägt es bei ihm dann an und wir können glücklich zusammen leben. Das wäre einfach nur perfekt, mehr will ich echt nicht. Warum muss er nur ein Crank sein, ich liebe ihn doch so sehr? [Töte mich, bitte ...], fleht Newt in meinem Kopf, anscheinend wacht er wieder auf und ich habe keine andere Möglichkeit als dafür zu sorgen, dass er wieder bewusstlos wird.

Nach gefühlten Stunden lasse ich mich schweißüberströmt vor der Rückseite des Berks nieder. Newt lege ich zu meinen Füßen auf den Boden und wische mir den Schweiß von der Stirn, während ich keuche, als wenn ich ohne Unterbrechung stundenlang durch das Labyrinth gerannt wäre. Bevor ich mich zu Brenda begebe, inspiziere ich die Rückseite des Berks, ich taste mit meinen Händen alle Stellen ab, bis meine Hand auf einmal über eine Einkerbung streicht. Ich lasse meine Fingerkuppe darüber streichen. Das ist doch gar nicht möglich! Das bedeutet doch ... Ich habe sogar eine Chance, das Berk zu betreten, ohne mich auf die Suche nach Brenda oder David zu machen, ich kann es kaum glauben, dass ich so viel Glück habe. Das Schicksal ist mit mir, das ist ja kaum zu glauben! Auf dem Knopf, den ich gerade mit meiner Fingerspitze herunterdrücke, steht »Nottür, nur für den größten Notfall gedacht«. Wenn das hier kein Notfall ist, dann weiß ich auch nicht weiter. Mit einem Quietschen öffnet sich eine kleine Tür und so breitet sich vor mir ein Weg ins Berk hinein auf. Schnell laufe ich zu Newt und greife nach seinen Armen, um ihn zum Eingang zu schleifen. Mühsam trag ich ihn die Treppe hoch, bis ich nicht mehr kann, ich das Gefühl habe, dass mir die Arme langsam abfallen. Schnell verstecke ich Newt in einer Ecke und laufe panisch im Berk auf und ab. Ich muss Brenda und David benachrichtigen, dass sie hier herkommen müssen. Wenn sie da sind, können wir losfliegen und die Cranks hinter uns lassen. Sie sind mittlerweile weniger, da dürften wir ohne zu große Probleme hier wegkommen. Zitternd greife ich nach der Flasche Wasser, die sich hinter mir befindet. Ich nehme ein paar kräftige Schlucke, genieße das Gefühl, als mir das kühle Wasser durch den Rachen fließt und tapse anschließend zu Newt. Ich öffne ihm den Mund einen Spalt und lasse langsam ein paar Tropfen Wasser in seinen Mund perlen. „Ich liebe dich", flüstere ich, obwohl hier eigentlich niemand ist und drücke ihm einen Kuss auf die Stirn. Mein Herz verkrampft sich bei seinem elenden Anblick. Ich muss mich auf die Suche nach etwas machen, damit ich David und Brenda kontaktieren kann. Ich lasse meinem Blick über das Amaturenbrett schweifen. Die meisten Knöpfe sagen mir gar nichts und mir wird leicht übel bei dem Gedanken, dass der passende Knopf eventuell gerade vor mir ist und ich nur einfach nicht erkenne. Da steht auf einem Knopf: Nachricht an die Hauptzentrale von A.N.G.S.T. Auf einmal kommt mir ein Gedanke. Das wäre möglich! Lass das Maria, das ist glatter Selbstmord! Ihr seid ihnen entkommen, da kannst du das jetzt nicht machen! Doch es ist unsere einzige richtige Chance, ich kann nicht sehen, wie Newt stirbt und töten werde ich ihn auch nicht. Es tut einfach so sehr weh. Ich bekomme gar nicht richtig mit, dass ich den Knopf mit meinem Finger herunterdrücke. Ich habe gerade die Hauptzentrale von A.N.G.S.T. auf uns aufmerksam gemacht. Sie werden mit ihren Berks kommen und uns abholen. Was wird dann geschehen? Sie müssen Newt retten, ihre Möglichkeiten sind die einzigen, die noch helfen könnten. Doch ich weiß, dass das ein sehr großes Tribut fordert, das ich aber zahlen werde: Mich. Ich werde mich für Newt opfern, dafür, dass er leben darf. Tränen fließen über meine Wange und ich fange an zu zittern, als ich einen Knopf entdecke, der mich darauf hinweist, dass es eine Möglichkeit gibt, Brenda und David zu kontaktieren. Ich drücke gleich auf den Knopf und fange an zu zittern, als die Mitteilung kommt, dass sie kontaktiert wurden. Sie werden auch wieder zu uns beiden stoßen. Doch was mache ich, wenn sie erfahren, dass ich A.N.G.S.T. kontaktiert habe? In genau dieser Sekunde vernehme ich Newts schluchzende Stimme hinter mir. „Maria, ich liebe dich!" Ich drehe mich zu ihm. Er hat sich eine Pistole geschnappt, hält sie sich an die Schläfe und hält zitternd den Finger auf dem Abzug.

Gegen den Brand ( Maze Runner/Scorch Trials/Death Cure Newt FF ) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt