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Das ist doch perfekt! Das ist Newts Chance, eine Heilung zu bekommen! Es hat geklappt, es hat wirklich geklappt! Wir können ihn heilen, wir können glücklich zusammen sein, ohne dass uns etwas in den Weg kommt. Mir laufen Tränen die Wange hinunter und ich könnte gerade die ganze Welt umarmen. Noras Worte haben mich so glücklich gestimmt, ich muss mich wirklich beherrschen, sie nicht zu umarmen und dabei beinahe zu erdrücken. Das würde ich mir auch noch zutrauen. „Newt, wir lassen dir den Vortritt. Sobald du deine erste Portion injiziert bekommen hast, werden wir uns auf die Suche nach Cranks in die Stadt begeben, um so mit unserem Projekt weiterzukommen", verkündet Nora strahlend. Man merkt richtig, wie sie in ihrem Elemnt ist und dass sie bestimmt dafür ist, Leute zu retten. Ihre Augen scheinen Funken zu sprühen und man merkt ihr an, dass sie es kaum erwarten kann, dass Newt zustimmt und sie endlich loslegen kann. Wenn ich ehrlich bin, ich halte es auch kaum aus. „Newt, das ist deine Chance! Komm, geh mit Nora!" Newt blickt mich perplex an und dreht sich von Nora weg. Was ist denn nur mit ihm los? [Ich habe dir gesagt, was ich von dem Laden hier halte! Ich lasse die doch nicht einfach an meinen Kopf! Was weiß ich, was die mit mir machen, am Ende weiß ich viellicht nicht mehr, wer du bist, Maria!] Bei seinem letzten Satz zucke ich zusammen. Das können die doch nicht machen, oder? Das würden die nicht tun! Ich kann Newts Zweifel verstehen, doch er muss doch irgendetwas gegen den Brand unternehmen, sonst ist es womöglich noch zu spät, schließlich schreitet er mittlerweile schon schnell voran. „Newt, wir bitten dich, uns zu vertrauen, es ist wirklich nur zu deinem Besten. Wir sind nicht A.N.G.S.T., wir sind nicht so skrupellos. Bei uns ist alles genauestens durchdacht, jeder einzelnze Schritt. Wir wollen dir und der ganzen Menschheit wirklich nur helfen", versucht Nora ihn mit besänftigenden Worten zu überzeugen. Doch Newt weigert sich strikt. Was sollen wir denn nun machen? „Maria, komm mit mir mit. Wir lassen Newt eine Weile alleine, eventuell ändert er ja dann seine Meinung freiwillig." Ich blicke zu Nora und schlucke. Angst breitet sich in meiner Brust aus. Vielleicht ist das ja wirklich eine gute Idee und Newt bemerkt dann, dass es wirklich das Beste ist, wenn er sich helfen lassen würde. Langsam stehe ich vom Boden auf und gebe Newt noch kurz einen Kuss auf die Wange. Dann begebe ich mich zu Nora und arme einmal tief durch. Du schaffst das! Newt muss seine Meinung einfach ändern, anders geht es doch gar nicht. Nora begibt sich mit mir vor die Tür und ich werfe Newt noch einen letzten Blick zu. [Ich werde meine Meinung nicht ändern, Maria! Ich will, dass alles zwichen uns so bleibt, wie es ist, bitte!] Ich konnte einen flehenden Ton in seiner Telepathie erkennen und es kostete mich viel Herzschmerz und Enegie, ihn auszublenden. „Also, was gibt's?", frage ich Nora und versuche möglichst lässig zu klingen, was mir, glaube ich, nicht ganz so gut gelingt. „Ich habe die Aufgabe, dich hier herumzuführen. Es wäre also nett, wenn du mir folgen würdest, denn wir müssen uns echt ranhalten. Wenn ich dir auch nur das Wichtigste zeige, dauert das hier ziemlich lange." Ihre Worte bestätigen meinen Gedanken, dass es hier wohl wirklich total riesig sein muss. Ich bereite mich mental auf das Bevorstehende vor. „Okay, dann gehen wir mal los!" „Super! Komm einfach mit!" Nora läuft gleich in Richtung Essenssaal los und ich bemühe mich, ihr hinterherzukommen, da ich mich hier ehrlich gesagt lieber nicht verirren möchte. Nach einigen Minuten haben wir die Küche erreicht, und die Essensdämpfe bahnen sich einen Weg in meine Nase. Ich atme mehrmals tief ein und genieße diesen herrlichen Duft. Ich habe früher ja schon immer Bratpfannes Essen geliebt, doch ohne ihm jetzt zu nahe treten zu wollen, ist das hier viel besser. Es riecht für mich wie die Küche eines 5 Sterne Restaurants. Woher weiß ich, was ein 5 Sterne Restaurant ist? Bestimmt habe ich so etwas früher, als ich noch jünger war einmal besucht. „Es wird gerade das Abendessen gekocht. Komm mit", sagt Nora lächelnd und hält mir die Tür zu der Küche auf. Ich werfe noch einen letzten Blick hinter mich und versinke dann in den Düften der Küche. Ungefähr 10 Männer stehen an Herdplatten, mit Pfannen, andere schnippeln Gemüse. Es herrscht eine so gemütliche Atmosphäre hier, ich fühle mich automatisch wohl. „Hier, du hast bestimmt Hunger." Nora drückt mir einen Teller voller dampfender Köstlichkeiten in die Hand, die ich null Komma nichts verschlinge. Mit vollem Magen lässt sich die Besichtigung auch leichter fortsetzen. Als nächstes führt Nora mich zum Labor. Viele Leute, mit weißen Kitteln und Schutzbrillen auf den Augen experimentieren mit den verschiedensten Lösungen, mit allerlei Farben. Durch eine Scheibe beobachte ich sie einige Minuten lang. Ein paar Leute führen gerade einen Versuch mit einer blau-rosafarbenen Lösung durch, sie lassen sie verdampfen und zurück bleibt staubiges Pulver, das schwer zu definieren ist. Bevor ich allerings Fragen stellen kann, zieht Nora mich weiter. Unser nächster Besichtigungspunkt ist die Bibliothek. Ich habe noch nie wirklich ein richtiges Buch in der Hand gehalten und nun so eine Anhäufung von dicken, dünnen, großen und kleinen Büchern, verteilt auf braune Holzregale. Erstaunt reiße ich meine Augen auf. Ich kann mich nicht daran erinnern, schon einmal ein Buch gelesen zu haben, wobei meiner Erinnerung, als ich Newt geküsst habe und mich nachts zu ihm geschlichen habd, damals habe ich ein Buch gelesen, um mich abzulenken. Es muss mir wohl symphatisch sein, stundenlang dazusitzen, nichts zu tun und einfach in seiner eigenen Welt zu sein. Nora bemerkt meinen gierigen Blick, mit dem ich die Bücher betrachte, so als wäre ich gerade am Verhungern und sie wären meine einzige Nahrung. Sie läuft zwischen die Holzregale und ich folge ihr, wie in Trance. Vor einem Regal bleibt sie stehen, zieht ein Buch raus und drückt es mir in die Hand. Anschließend setzen wir uns in einen bequemen Sessel. „Ich habe deinen Blick gesehen, also lies, Maria! Es entspannt dich bestimmt sehr. Ich hoffe, dass dir das Buch gefällt." Wissenbegierig drehe ich den Buchrücken um, sodass ich den Titel lesen kann. Rubinrot heißt der Titel. Ich lasse mich nun in die Welt des Buches versinken und blende alles um mich aus. Selbst dass Newt versucht, mich telepathisch zu kontaktieren bemerke ich nicht, ich bin zu versunken.

Gegen den Brand ( Maze Runner/Scorch Trials/Death Cure Newt FF ) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt