Cecille schläft in einem schneeweißen Bett und lässt das Mondlicht hübsch auf ihr schlafendes Gesicht strahlen, im dunklen 'Zimmer 42' des 'Nighthowl Bay General Hospitals'. Als sie zusammengebrochen ist, brachte Antoinette sie in das örtliche Krankenhaus, in welchem das junge Mädchen über die Nacht hinweg, von den Ärtzten, beobachtet werden sollte, da Cel einfach nicht wieder aufwachen wollte.
Sie ist auf einem Einzelzimmer, in welchem ein hölzernes Jesuskreuz an der Wand hängt, dazu gibt einen kleinen Holztisch, mit zwei Stühlen und selbst ein kleiner Balkon, voller Blumen, ist in dem Zimmer vorhanden. Der Balkon ist zur Hälfte mit den weißen Krankenhaus-typischen Vorhängen zugezogen, sodass wenigstens noch etwas Mondlicht reinscheinen kann.Cecille wälzt sich in ihrem Bett und atmet unruhig aus. Sie schnieft einmal laut, bis sie langsam beginnt ihre müden Augen zu öffnen. Zuallererst schaut sie an die kahle Decke des Zimmers, wo nur eine einzige Lampe hängt, welche ausgeschaltet ist. Sie dreht sich schläfrig nach links und sieht dort die typischen Krankenhaus-Geräte.
Von diesen, ist allerdings nur das Pulsmessgerät angeschaltet und alles andere der Maschinerie steht ausgeschaltet in der Ecke des Zimmers. Sie gähnt einmal stark und klimpert mit ihren, immernoch geschminkten, Augen. Als sie ihre Augen nun erneut öffnet, weicht sie erschrocken zurück.Sandrine steht vor ihrem Bett und starrt sie gruselig an.
"Was machst du hier?", keucht Cecille panisch und plötzlich hellwach. Sie greift ängstlich nach dem Meldegerät, welches die Krankenschwestern sofort in Notfällen alamieren kann. Panisch drückt sie auf den Knopf, während Sandrine breit lächelt. Aber nichts geschieht.
"Ich bin extra hergekommen, nur für dich.", murmelt Sandrine kichernd. "Wir alle.", ergänzt Sandrine und plötzlich sieht Cecille noch mehr Leute in ihrem Zimmer stehen. Links neben Sandrine erscheint Jakob und rechts von ihr Finn, Jakobs bester Freund. Cecille schaut Finn verwundert an, da sie den Jungen noch nie zuvor gesehen hat.
"W...wer bist du?", fragt Cecille mit einer zittrigen Stimme. Finns Augen rollen nach hinten weg und es ist nichts mehr als ein kaltes Weiß, in seinen Augenhöhlen zu sehen. Cecille bekommt einen gequälten Gesichtsausdruck und fängt vor Angst an zu weinen. Ihr laufen schnell die Tränen durch's Gesicht.
"Was wollt ihr v...von mir?", schluchzt sie voller Angst, bis neben ihrem Bett ihre Mutter erscheint.
"Du bist Schuld. Du bist eine Plage.", krächzt Antoinette böse und baut sich vor dem Bett ihrer Tochter auf. Der kalte Wind, der Nacht, zischt durch das Zimmer und weht die Vorhänge hoch auf. An der Ausgangstür des Raum's steht Dalia und lächelt ihre Nichte gruselig an.
"Du weißt ganz genau, wie diese Geschichte endet!", keucht Dalia bösartig und zeigt auf den Balkon. Derweil hält die Tante von Cel eine weiße Opernmaske in der Hand, die zur anderen Hälfte hin tiefschwarz angemalt ist. Sie setzt sich diese langsam auf und jagt Cel damit eine unangenehmen Gänsehaut über den Körper. Cecille richtet ihren Blick zum Balkon, aber sie kann durch ihre - vor Tränen - nassen Augen, fast nichts mehr erkennen.Sie wischt sich die Tränen vom Gesicht und sieht sich plötzlich selbst auf dem Balkon stehen. Die 'andere' Cecille schaut mit blutunterlaufenen Augen in das Zimmer, der ins Krankenhaus eingelieferten Cecille. "Ich habe es versucht.", sagt die 'andere' Cel und steigt auf das Geländer des Balkons. In dem Krankenbett richtet sich Cel auf und schaut die andere Cel enttäuscht an.
"Wir haben es Mom versprochen. Du bist eine Lügnerin! Du wirst sterben. Genau wie alle anderen die du liebst. Sogar deine eigene Schwester.", flüstert die düstere Cecille bedrohlich. Plötzlich breitet sie auf dem Balkon ihre Arme aus und lässt sich majestätisch vom Balkon fallen.
"Es tut mir leid...", zischt Cecilles eigene Stimme, in ihrem eigenen Kopf.---
Urplötzlich ist ein lautes Klingeln zu hören und Cecille öffnet erneut ihre Augen.
Sie liegt am sonnigen Morgen, des '23.02.2017' in ihrem Krankenbett. Ihr Telefon klingelt und sie erinnert sich deutlich an ihren grausamen Alptraum. Ihr Apple Wecker, sagt Cecille mit einer Computerstimme die Uhrzeit an, während diese Meldung, vom Klingeln des Handys, übertönt wird. Cecille erinnert sich an die Dinge, die ihre Großmutter sie einst lehrte. "
Träume haben immer eine Bedeutung, egal wie bizarr, oder belanglos sie erscheinen. Manche sagen sogar, es wären Konturen der Zukunft."
Vorallem verwundert ist Cecille über das Erscheinen einer Person, die sie noch nie zuvor gesehen hat. Den Jungen, an Jakobs Seite, kannte die Smith nicht. Cel erinnert sich deutlich an das bleiche Gesicht von Finn, in welchem seine schwarzen Haare hingen. Sie schaut jedoch nur verwirrt durch den Raum, bis das nicht aufhörende Klingeln, ihres Telefons, sie zurück in die Realität reißt. Sie greift nach ihrem Apple-Handy.
"Ja?", meldet sie sich, mit einer kratzigen, viel zu müden, Stimme.
"Cel! Meine Güte, deine Mom hat mir erzählt was passiert ist.", meldet sich Jeannette besorgt.
"Du bist zusammengebrochen und...egal, soll ich vorbeikommen?", fragt Jean hastig. Jean ist so besorgt um ihre beste Freundin gewesen, dass sie die ganze Nacht kein Auge zu bekommen hat. Cel lächelt erschöpft,
"Ja, klar. Ich würde mich freuen meinen kleinen Dummkopf zu sehen.", scherzt Cel niedlich. Am anderen Ende der Leitung lacht Jean gerührt.
"Ich bin auf dem Weg.", grinst Jeannette und legt auf. Cel lässt sich ihr Handy in den Schoß fallen und richtet ihren Blick nach draußen, auf das schöne - blaue - Meer, vor dem beschaulichen Städtchen in Maine...
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NIGHTHOWL BAY - Herzfinsternis
Mystery / Thriller"Das Böse ist nicht angeboren. Es wächst." Cecille Smith ist ein junges Mädchen, aus dem friedlichen Nighthowl Bay, Maine. Ihr Leben scheint nach außen hin perfekt, aber in Wirklichkeit verbirgt sich hinter dieser Fassade, eine düstere Wahrheit, gep...