3.22: "Was wirklich ist..." (2)

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Die gesamte Gruppe geht auf das Boarding House zu. Die Schneeflocken scheinen sich langsam zu einem dichten Nebel zu wandeln, da der Morgen langsam aber sicher hereinbricht.
Antoinette rennt den entschlossenen Leuten hinterher.
Cecille ignoriert ihre Mutter gezielt und hat nur eins vor Augen: Die Reaper zu stoppen und Sebastian zu stellen.

"Wieso lassen wir die Polizei nicht hier aufräumen?", fragt Viktor verwundert und lädt seine Armbrust schnell mit einem spitzen Bolzen.
"Die Polizei von Nighthowl Bay ist hier nicht mehr zuständig. Hier draußen wird uns niemand finden und jetzt müssen wir es selbst erledigen. Willkommen in Amerika.", antwortet Detective Grayson und zückt seine Pistole.
Jakob, Sandrine und Finn gehen etwas weiter hinten und sind sich unsicher über das Mitmischen von Antoinette.
"Es ist ihre Schwester! Wir wissen nicht wie sie reagieren wird.", flüstert Jakob zu Finn hinüber.
"Antoinette ist eine tickende Zeitbombe, sie ist immernoch der Meinung ihre Familie wäre zerstört. Wir müssen vorsichtig sein.", antwortet Finn leise. Sandrine schaut hoch und sieht wie sie durch den Nebel nun doch noch am Haus ankommen.

In der ovalen Einfahrt - der fast aussieht wie ein kleiner Kreisverkehr - stehen die Reaper und vorne voran Sebastian.
"Hallo, Freunde!", ruft er ihnen zu und hält eine AK-47 in die Luft.
Grayson zielt auf Sebastian als er das Gewehr sieht.
"WAFFE FALLEN LASSEN!", schreit der Detective dominant.
Leise beginnt Sebastian zu lachen. Xander weitet seine Augen und schaut auf die Reaper, welche nun diverse Waffen herausholen.
"Detective, deine kleinen Freunde da drüben haben uns ein paar Waffen hergebracht. Wir sind vorbereitet. Also pack deine Pistole weg.", befiehlt Sebastian ihm amüsant.

Zwischen Jean, Cecille und Deanna kommt Antoinette hinzu und schaut mit offenem Mund Sebastian an.
Langsam tappen ihre Stiefel durch den Schnee. Als Sebastian seine damalige Ehefrau erblickt, verzieht sich sein Lächeln zu einem bösen Starren.
"Toni. Was eine unerfreuliche Überraschung.", begrüßt er sie düster.
Deanna geht ein paar Schritte vor und fasst ihrer Mutter an den Arm.
"Du musst das nicht tun. Du schuldest uns nichts.", erklärt Deanna ihr ernst. Doch sie wartet vergeblich auf eine Antwort ihrer Mutter, welche sie nichtmals anschaut.
Gabriel stellt sich derweil beschützend vor Lily und ihm rieselt der Schnee leicht auf seinen schwarzen Hut.

Cecille schüttelt den Kopf und stellt sich neben Deanna.
"Doch. Sie schuldet uns etwas. Genauso wie den Prawls.", grummelt Cel ernst.

Antoinette nähert sich Sebastian wortlos, während die Reaper die Waffen erheben.
"Du denkst du wärst mutig? Was willst du tun, mich bis zum Tod anstarren?", fragt Sebastian als Antoinette nun genau vor ihm steht.
"Reaper!", sagt Sebastian laut und hebt seine Hand.
"Beseitigen wir diese Plage ein für alle Mal. Ihr sogenannten 'Helden'...ihr steht da und behauptet die Rechtschaffenden zu sein, die Menschen die frei von Fehlern und Sünden sind. Aber nein...Alle meine Kinder sind nichts weiter als offene Rechnungen - Fehler kreiert von mir - die ich nach und nach begleichen werde. Alles haben sie mir genommen...meine Zeit, meinen Namen und das Glück mit meiner Frau...", krächzt Sebastian der Gruppe brüchig entgegen,
"Aber jetzt...jetzt habe ich die Macht diesen Teil meiner Vergangenheit ein für alle Mal zu beseitigen. Dank euch."
Deanna beißt ihre Zähne zusammen und beginnt nervös zu werden.
"Cel, wir müssen etwas tun!", flüstert sie und schaut zu ihrer Schwester. Doch plötzlich sieht sie ein Lächeln auf ihrem Gesicht. Deanna verzieht ihre Mine zu einem schockierten Gesichtsausdruck.
"Genießt du das etwa?", keucht Deanna.
"Pscht!", zischt Cel und streckt ihren Zeigefinger vor ihren Mund.

"STOP!", schreit eine schrille Stimme aus der Eingangstür des Boarding Houses.
Sebastian dreht sich um und erblickt Dalia, wie sie mit offenem Mund auf Antoinette blickt.
Sofort senken die Reaper ihre Waffen.
Dalia geht zügig zur Einfahrt und stellt sich neben Sebastian.
"Schwester?", fragt sie überrascht.
Tonis Augenbrauen sind steif von der Kälte, aber trotzdem sprechen sie Bänder.
"Dalia.", spricht Toni sanft.
"Was machst du hier? Ich...", stammelt Dalia und weiß keine Rechtfertigung.
"Hm, was? Was tust DU hier? Los, erklär' es mir.", donnert Antoinettes Stimme über den Hof.

NIGHTHOWL BAY - HerzfinsternisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt