2.19: "Familie über alles..."

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Cecille sitzt zusammen mit Jean und Jakob, im Auto von Antoinette, auf dem Weg zur Ferienanlage an den Klippen. Auf den Rücksitzen befinden sich Jakob und Jean, während Antoinette einen bösen Blick durch den Rückspiegel wirft. Jakob atmet stark aus und kratzt sich am Kopf.

"Antoinette, wollen Sie mir etwas sagen?", fragt er genervt von Tonis schlechter Laune. Cel schaut aus dem Fenster, da sie nichts mit der Diskussion zu tun haben will.
Toni schüttelt den Kopf und aktiviert einen Blinker am Auto.
"Entschuldige, aber es ist etwas komisch den Jungen im Auto sitzen zu haben, der an meiner Entführung beteiligt war.", antwortet sie auf Jakobs Frage. Dieser zieht seine Augenbrauen hoch und schaut rüber zu Jeannette.
"Wer sagt ihr jetzt endlich, dass ich auf EURER Seite bin?", fragt er Jean, welche anfängt etwas zu lachen,
"Ist schwierig, nachdem du uns töten wolltest.", entgegnet Jean schmunzelnd.
"Ich wollte euch nicht-...ach vergiss es.", keucht Jakob genervt.

Am Ende der Straße sind die Ferienhäuser zu sehen.
"Und hier wollt ihr euch nen' schönen Abend machen? Wieso geht ihr nicht in den Park?, fragt Antoinette ihre Tochter verwundert und nichtsahnend über die wahren Gründe des Besuchs dort.
"Jakob war hier oft als Kind und wir müssen uns mal alle aussprechen.", lügt Cel ihre Mutter an.

Das Auto hält vor einem der vielen Häuser, wo Sandrine wartet.
Toni kurbelt die Scheibe hinunter, während die anderen drei aussteigen.
"Sandrine. Und, bist du wieder auf nem Killertrip?", fragt Antoinette sie mit einem missgünstigen Blick. Sandrine zieht ihren dunklen Mantel zu und bückt sich zu Toni an die Scheibe, während Cecille wortlos an ihr vorbeigeht.
"Nein, dieses mal nicht. Aber wenn sie meine Schwester sehen, grüßen Sie sie mal ganz nett von mir. Vielleicht überleben Sie ja.", entgegnet Sandrine böse und Jean runzelt die Stirn.
"Sandrine! Halt doch mal die Schnauze.", grummelt Jean sauer und schlägt ihr sanft auf den Rücken. Jakob grinst breit und schaut sich amüsiert um.
"Wenn du irgendwas dummes versuchst, werde ich dich persönlich büßen lassen. Und dafür brauche ich dieses mal keine Krankenschwester, so wie in der Klinik.", droht Antoinette ihr mit einem Beben in ihrer Stimme. Sandrine nickt sarkastisch und winkt ihr zu.
"Byeee!", schmunzelt sie und dreht sich zu den anderen.

Antoinette kurbelt die Scheibe wieder hoch und fährt davon.

"So. Heute treten wir meiner Schwester in der Arsch?", fragt Sandrine und reibt sich die Hände. Jakob stellt sich neben sie und greift nach ihrer Hand. Jean und Cecille schauen sich überrascht an.
"Dir wird nichts passieren. Ich sorge dafür.", murmelt Jakob und grinst sie an.
"Ach, kommt schon. Ernsthaft?", fragt Cel und ist überrascht über die offensichtliche Flirterei.
"Da haben sich ja zwei gefunden.", lacht Jean und grinst Cel ironisch an. Cecille verschränkt ihre Arme und schaut die Straße hinunter.
"Ferienhaus Delta, oder? Habt ihr noch die Broschüre?", fragt sie und richtet ihren Blick zu Jakob.

Dieser atmet lachend aus,
"Das war vor ein paar Stunden. Denkst du ich bin dement?", fragt er sie und geht mit Sandrine los. Cel reibt sich die Augen und greift nach Jeans Arm.
"Das wird ein Spaß...", murmelt sie und folgt zusammen mit Jean den beiden.

Langsam beginnt die Dämmerung und die Sonne verschwindet langsam aber sicher hinter dem Horizont, welcher aus dem rauen und fast mit dem Himmel verschmolzenen Wasser des Meeres besteht...

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Auf dem Balkon des Ferienhauses, hat Chrys' ihre Gefangene abgestellt. Sie ist derweil ein paar Zaunbalken am herausbrechen, welche den Balkon - welcher direkt über den tiefen Klippen der Küste hängt - sicher macht.
"Was tust du da?", fragt Deanna, welche nicht hinter sich schauen kann und nur das Holz aus dem Gerüst brechen hört. Chrysalis wirft einen Balken vor Deannas Stuhl.
"Einen Spannungsbogen kreieren.", antwortet sie und bricht immer mehr Balken, mit ihrer Handaxt hinaus.
"Was denkst du wieso ich dieses Haus gewählt habe? Abseits von allen, an den steilen Klippen. Ich hab zwar die Waffe, aber man ist nie sicher genug. Oder in dem Fall 'unsicher'.", lacht Chrysalis über ihren eigenen Witz. Deanna schüttelt den Kopf und schaut in die Spiegelung der Glastür. Sie sieht dadurch den riesigen Leuchtturm, welcher nichtmals eine halbe Meile von den Häusern entfernt ist.

Deanna schnieft mit ihrer Nase.
"Und wenn du dann die Stadt ausgelöscht hast? Was willst du dann tun? Ein Leben lang mit dem Wissen leben, dass du den Großteil einer Stadt auf dem Gewissen hast?", fragt Deanna ernst, welche sich mehr oder weniger erholt hat.

Chrys kichert böse und schaut auf das Loch in dem Gerüst, welches nun groß genug für einen Menschen ist.
"Was versuchst du hier? Denkst du ich bekomme jetzt den großen Sinneswandel und sitze in ein paar Monaten mit euch allem am Esstisch und lache über alles, wie meine Schwester? Nein, meine liebe Deanna. So funktioniert das Leben nicht. Ich werde niemals so sein, wie es alle von mir verlangen. Schon seitdem ich klein bin.", murmelt sie etwas gefasster und wirft die letzten Holzbalken in die andere Ecke des Balkons.
Plötzlich klingelt es an der Tür.
"Die Fete geht los.", sagt sie lächelnd und schnappt sich ihre Waffe. Sie geht durch das Wohnzimmer zur Tür und öffnet diese, mit der Pistole in der anderen Hand - versteckt hinter der Haustür.

Doch als sie sieht wer vor der Tür steht stockt ihr der Atem.
"Du?", murmelt sie und runzelt erschrocken ihre Stirn.
Gabriel steht vor der Tür.
"Hallo, alte Freundin.", begrüßt er sie und zieht sich seine Pilotenbrille ab. Sein breiter Hut wirft einen Schatten auf Chry's Gesicht.
Sofort zielt sie auf Gabe, da die beiden anscheinend eine gemeinsame Vergangenheit haben.
"Du Mistkerl...wie kannst du mir nur unter die Augen treten?", grummelt sie und zielt direkt auf seinen Kopf, aber er steht unerschrocken da.
Gabe kommt näher und grinst sie breit an.
"Lass uns reden. Kein Grund für Gewalt. Hinter ihm erscheint Finn Seed, welcher zusammen mit Gabriel angereist ist.
"Finn?", fragt Chrysalis und zielt nun zitternd auf ihn.

Finn steht hinter Gabe und lacht leise. Er schaut sie mit einem gruseligen Lächeln an,
"Nein, Finn ist weg. Ich bin jetzt am Zug. Nenn mich wie du willst, aber ich bevorzuge Damian.", grinst Finn schaurig und geht unbegeistert von Chryalis Pistole in die Wohnung. Gabe folgt ihm. Chrys' ist verwirrt und ängstlich zugleich. Niemand interessiert sich für den Fakt, dass sie eine geladene Waffe in der Hand hält, die binnen Sekunden jeden der Beteiligten töten könnte.
Finn richtet seinen Blick auf den Balkon und lässt sich auf die Couch fallen.
"Gabe, du hattest Recht. Sie ist tatsächlich hier.", sagt Finn zu seinem scheinbaren Verbündeten welcher seine Brille auf der Küchentheke ablegt.

Chrys senkt die Waffe und geht den beiden empört hinterher.
"Was zur Hölle?! Was für ne' Scheiße läuft hier?", motzt sie die beiden an und ihr linkes Auge beginnt unkontrolliert zu zucken. Gabe nimmt sich aus der großen Vitrine ein Glas und befüllt dieses mit Wasser.
"Chrysalis, wir sind nicht hier um dich aufzuhalten. Die drei Musketiere die auf dem Weg hierher sind, wollen dich aufhalten.", versucht Gabe die Spannung aus der Situation zu nehmen. Finn legt seine beiden Füße derweil entspannt auf den flachen Wohnzimmertisch.

"Und ihr beide seit den ganzen Weg gekommen, um mich zu warnen? Niemals.", lacht sie und fuchtelt verrückt mit der Pistole herum.
Gabriel trinkt etwas von dem Wasser und stellt das Glas - zu seiner Brille - auf die Theke.
"Nein, nicht vor denen. Sondern vor einem alten Freund. Wir bekommen heute Besuch in Nighthowl Bay. Er wollte unbedingt dabei zusehen, wie du die Stadt büßen lässt. Glaub mir, ich war mir erst selber unsicher, aber Familie geht einfach über alles.", erklärt Gabe und sieht wie sich die Angst auf Chrysalis Gesicht abzeichnet...

NIGHTHOWL BAY - HerzfinsternisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt