2.10: "Der Vorhang fällt"

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Wenige Tage später...

Jean sitzt im Auto von Antoinette, auf dem weichen Beifahrersitz. Sie ist auf dem Weg zu Cecille, welche im Haus der Smiths, ihre beste Freundin freudig erwartet. Jeanette ist glücklich, Cel wiederzusehen, da die beiden in letzter Zeit nicht gerade viel zusammen unternommen haben. Derweil steht in wenigen Tagen Thanksgiving vor der Tür und die Stadt ist in Aufruhr, denn dieses Jahr soll das Fest perfekt werden, da - gerade in dieser schwierigen Zeit - ein friedliches beisammen sein, ein kleiner Funke Hoffnung für die Stadt bedeutet würde.

Toni fährt konzentriert über die Straße und hört der Musik zu, welche im Radio läuft. Jean schaut die Mutter von Cecille an, aber traut sich nicht ein Gespräch zu beginnen.
Antoinette sieht die unsicheren Blicke von Jean und dreht die Musik etwas leiser. Sie schaut sie lächelnd an und richtet ihren Blick wieder auf die Straße.
"Was ist los, Jeanette? Du bist so ruhig.", fragt Toni sie sanftmütig. Jean nimmt ihre Brille ab und putzt diese an ihrem Shirt sauber.
"Wir haben nicht richtig miteinander geredet seit...", murmelt Jean, aber Antoinette fängt an zu lachen.
"Seit der Freund von Jakob Blossom mich entführt hat? Alles gut, bin drüber' weg.", lacht Antoinette etwas. Jean grinst schmal und überlegt einen Moment.
"Hat Cel Ihnen von meiner Freundin erzählt?", fragt Jean nervös und hat Angst vor der Antwort.

Sofort atmet Antoinette schwer aus und zieht ihre Augenbrauen hoch.
"Selbstverständlich.", antwortet sie kühl auf Jeans Frage. Diese Antwort macht Jeannette noch nervöser.
"Ist sie sauer auf mich? Ich wollte... nichts zerstören..", seufzt Jean leise vor sich hin. Antoinette schüttelt den Kopf und biegt in die Greengarden Street ab.
"Nein, auf keinen Fall. Sie könnte nie sauer auf dich sein. Sie ist sauer auf sie. Deine Freundin. Irgendwas stört Cel extrem an ihr, aber sie will nicht drüber' reden.", antwortet Antoinette und stellt das Verhalten ihrer Tochter in Frage. Jean schaut überrascht zu ihr rüber.
"Oh, wow. Ich dachte ICH hätte etwas falsch gemacht. Ich spreche sie vielleicht mal drauf' an.", überlegt Jean. Antoinette hält in der Einfahrt des Hauses und schaltet den Motor des Autos aus. Sie sieht Deannas Smart ebenfalls in der sauberen Einfahrt stehen.
"Deanna ist auch da. Vielleicht wollt ihr euch zusammen mal etwas unterhalten. Aber sei nicht so hart zu ihr, du weißt genauso gut wie ich, dass sie labil ist. Verletz' sie nicht.", bittet Antoinette Jean inständig. Jean nickt mit weiten Pupillen und sieht wie die Haustür aufgeht und Cecille lächelnd hinauskommt. Im Türrahmen des Hauses steht Deanna, mit einem ernsten Blick.

--- Minuten später... ---

Jean sitzt mit einem leeren Gesichtsausdruck, auf dem Bett von Cecille und hat die Augen weit aufgerissen.
"Jean...es tut mir so leid. Aber die Ergebnisse sind eindeutig.", versucht Cecille ihre beste Freundin zu beruhigen, aber diese sitzt wie angewurzelt auf dem Bett.
Deanna nimmt ihre Hand und hält diese fest umklammert.
"Wir brauchen dich. Chrysalis darf keinen Verdacht schöpfen. Wir müssen sie zu einem Geständnis bekommen, so wie bei Sandrine damals.", sagt Deanna logisch und streichelt über Jeans Hand. Cecille steht auf und schaut aus dem Fenster, welches über ihrem Schreibtisch ist. Jean zittert am ganzen Leib und schaut sich nervös im Zimmer um.
"Die Narben...", murmelt Jean leise. Deanna rückt näher an sie ran.
"Was?", fragt sie nochmal nach.
"Die Narben. Chrys Narben. Brandmale und Schnittwunden. Sie wurde von ihrem Ex missbraucht. Deswegen ist sie so.", erkennt Jean nun endlich und Cecilles Blick richtet sich schnell auf ihre große Schwester.
"Ist das nicht Motiv genug um sie für immer in den Knast zu werfen?", fragt Cel angewidert von Chrysalis. Deanna schüttelt schnell den Kopf.
"Dann würde die Staatsanwaltschaft merken, dass wir die DNA nach Rosewood, zur Überprüfung, geschickt haben und wir werden auch verurteilt.", erklärt der Junior Deputy der nervösen Cel.

Jean reibt sich die Augen und erkennt das gesamte Muster.
"Sie hat sich mir nur angenähert, weil sie wusste wer ich bin. Jasons verbliebene Freundin. Wie kann man nur so etwas teuflisches tun...", stammelt Jean fassungslos. Cecille greift ebenfalls nach Jeanette's kalter Hand.
"Wir bekommen Hilfe aus dem Hollow. Ich war bei Jakob und Finn, die beiden sind bereit zu helfen, da Chrysalis eine Bedrohung für die gesamte Stadt ist, einschließlich von ihnen. Aber alleine schaffen wir es nicht, wir wissen nicht wie skrupellos und rücksichtslos Chrysalis sein kann, wenn sie ertappt wird. Wir brauchen jemanden, der weiß wie sie tickt. Jemanden den sie schon lange kennt.", erklärt Cecille ihrer besten Freundin.

Jean schüttelt den Kopf und schaut Cel verzweifelt an.
"Nein, du kannst sie nicht zurückholen. Nicht nach dem was sie getan hat.", bittet Jean sie mit Tränen in den Augen. Deanna steht auf und schaut die beiden an,
"Wir brauchen Sandrine Black.".

NIGHTHOWL BAY - HerzfinsternisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt