2.09: "Ein Sturm zieht auf"

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Deanna und Detective Grayson sitzen im Polizeirevier und es herrscht eine angespannte Stimmung, draußen in der Stadt herrscht ein tobender Wind, während die Polizei von Nighthowl Bay alles daran setzt den skrupellosen Killer zu fassen.

Deanna trinkt gestresst aus ihrem Kaffeebecher und schaut auf Graysons Hinweiswand. Überall hängen Zettel, welche miteinander verbunden sind, da die Polizei versucht ein Muster zu erkennen, aber sie kommen einfach nicht voran.
Grayson wirft einen Stapel dicker Akten auf den Tisch und schaut Deanna erschöpft an.
"Wie können Sie nur so eine unfassbare Geduld aufbringen?", fragt der beliebteste Polizist der Stadt, seinen Junior Deputy. Deanna stellt ihren Becher ab und lässt einen Blick über die Akten schweifen.
"Diese Morde sind etwas persönliches. Sie arbeiten schon seit Monaten daran, ich weiß, aber wir dürfen nicht die Hoffnung verlieren. Wir werden schon bald einen weiteren Hinweis bekommen.", redet Deanna dem Detective gut zu. Grayson keucht genervt und lässt sich in seinen Stuhl fallen.
"Der Tipp von Ihrer Schwester war auch eine Sackgasse. Die Staatsanwaltschaft lässt eine Überprüfung der DNA von Chrysalis Black nicht zu. Fragen Sie nicht wieso, ich verstehe es selber nicht.", beschwert er sich und stützt sich mit seinem Ellenbogen gestresst auf dem Tisch ab.

Deanna schiebt ihren Kaffe zu Grayson rüber und lächelt den Detective an.
"Ich weiß. Und genau aus diesem Grund, habe ich Hilfe geholt. Er müsste schon bald da sein.", grinst Deanna und Graysons Blick verschärft sich.
"Hilfe? Woher haben Sie Kontakt zu jemanden, der bei Problemen mit der Staatsanwaltschaft helfen kann?", fragt er überrascht.

Just in diesem Moment öffnet sich die Glastür zum Büro, in dem einst Cecille zu Unrecht inhaftiert war. Ein Mann, in brauner Lederjacke und blauer Jeans, kommt hinein und wirft den beiden einen lächelnden Blick zu. Grayson steht auf und schaut ihn mit einem interessiert Blick an.
"Kann ich Ihnen helfen?", fragt der Detective und streckt dem Mann die Hand aus. Deanna steht ebenfalls auf und schaut den Mann, welchen sie eingeladen hat, ernst an.
"Professor Viktor Cooper. Fachgebiet Okkultismus.", lächelt Viktor den Detective an und schüttelt ihm die Hand. Er dreht sich zu Deanna und nickt.
"Miss Smith. Danke für Ihren Anruf.", bedankt sich der Professor aufrichtig und stellt seine Ledertasche auf dem Tisch ab. Grayson runzelt die Stirn und schaut Deanna unsicher an.
"War er nicht mal in ner' Vorlesung, hier an der Schule?", fragt der Detective den Junior Deputy. Deanna nickt und setzt ein breites Grinsen auf.
"Richtig, aber Professor Cooper hat ein sprichwörtliches Ass im Ärmel, so wie er mir am Telefon berichtete.", antwortet Deanna und richtet ihren Blick zum Professor.

Viktor öffnet seine Tasche und holt eine kleine Broschüre heraus. Es ist eine Tourismus-Broschüre für eine andere Stadt in Maine. Grayson greift nach dieser und öffnet diese, mit einem zweifelhaften Blick.
"Rosewood? Wollen Sie mir ne' Stadtrundfahrt anbieten oder was?", fragt Grayson lachend. Deanna rollt mit den Augen. Viktor grinst etwas und schüttelt leicht mit dem Kopf.
"Ich bin der Mann von der Bürgermeisterin. Wir haben in unserer Stadt ein Krankenhaus, welches gerne dazu bereit wäre, die Proben Ihrer gewünschten DNA zu untersuchen und einen direkten Vergleich mit der Datenbank anzustellen. Natürlich diskret.", erklärt Viktor dem Detective sein Angebot. Grayson legt die Broschüre weg und greift in seine Schublade, wo die DNA von dem Tatort liegt. Gut präpariert in einem luftdichten Beutel. Er nimmt diese in die Hand und schaut Viktor ernst an.
"Was wollen Sie dafür?", fragt Grayson ihn ernst.

Viktor runzelt die Stirn und schaut ihn überrascht an.
"Was sollte ich wollen? Keine Ahnung. Kooperation? Zusammenarbeit? Ist mir egal, ich dachte Sie wollen meine Hilfe.", äußert sich Viktor verwirrt, aber auch lachend. Der Blick des Detectives ist mehr als verwundert.
"Okay, Deal. Wenn Sie mal Hilfe brauchen, sind wir für Sie da.", willigt Grayson ein und hält Viktor die Tüte hin.
"Miss Smith, Sie können die Tüte zu meinem Kollegen bringen. Das Auto ist kaum zu übersehen. Ist ein alter Cadilliac.", sagt Viktor und gibt ihr die Tüte. Deanna schüttelt dem Professor die Hand und verlässt den Raum.

Grayson schaut dabei zu, wie Viktor seine Tasche packt und schaut ihn erleichtert an.
"Sie haben uns den Arsch gerettet.", keucht Grayson erleichtert. Viktor grinst breit und schaut sich im Büro um.
"Ich mag Ihre Stadt. Tuen Sie mir einen Gefallen. Retten Sie sie.", sagt Viktor und betrachtet durch das Fenster die Bäume, welche von dem Wind stark bewegt werden.
"Was meinen Sie?", fragt der Detective mit einem fragenden Blick.
"Ich habe ein Gespür dafür, wenn ein Sturm aufzieht. Und über dieser Stadt, braut sich einer zusammen. An den Kirchen ist Blut geschmiert und überall liegen Kränze und Gedenktafeln, für die Verstorbenen. Glauben Sie mir, gerade ich weiß wie viel Schaden eine solche Gräueltat in der Gemeinschaft anrichten kann.", erklärt Viktor dem Detective seine eigene Erfahrung.
Grayson schaut auf die Broschüre und denkt etwas nach.
"Ich habe noch nie von ihrer Stadt gehört. Sie scheinen sich sehr sicher, in dem was Sie tuen. Kommen Sie gerne mal öfters vorbei.", bietet es Grayson dem Professor an und grinst breit. Viktor hängt sich seine Tasche um und nickt freundlich.
"Ich zieh es in Erwägung. Danke, Detective.", sagt er und schüttelt ihm die Hand.

Er verlässt das Revier und schaut lächelnd auf Grayson zurück.

NIGHTHOWL BAY - HerzfinsternisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt