7.04: "Geflüster der Hölle"

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Tage später, an der Stadtgrenze von Nighthowl Bay...

In der Ferne sind die Motoren von verschiedenen Autos zu hören, die sich langsam der Stadt nähern. Durch den 'State Park', in dessen Nähe sich  ebenfalls das Ortsschild der Stadt befindet, fegt der kühle Wind des Todes, welcher sich in letzter Zeit in Nighthowl Bay ausgebreitet hat.
Die quietschenden Reifen halten und hinter dem ersten Wagen, folgen vier weitere große Trucks. Diese halten ebenfalls auf der Stelle an. Die schwarze Tür des führenden Wagens öffnet sich und das auftreten von hohen Schuhen addiert sich zu den sanften Geräuschen des Windes.
"Was ein riesiger Haufen Mist...", flucht die weibliche Stimme und schaut durch die Bäume des Waldes, wo das Licht aus dem Höllenschlund des Friedhofes wie ein Leuchtfeuer strahlt. Drei weitere Männer, mit Kapuzen und Masken, steigen aus dem selben Truck und stellen sich mit ihren geladenen Waffen neben ihre scheinbare Anführerin.
"Miss Smith, was schlagen Sie vor?", fragt einer der Reaper respektvoll. Dalia und ihre Gruppe sind zurück in Nighthowl Bay, um der Thornhill Fraktion bei der Bekämpfung des Übernatürlichen zu helfen.
"Ladet eure Waffen und folgt mir. Wir schlagen unser Lager im Hollow, bei meiner Schwester auf. So eine Bedrohung haben wir noch nie gesehen, daher müssen wir schlau vorgehen. Wenn die Informationen des Governors stimmen, könnte uns alles erwarten...", spricht sie zu den Reapern und hebt ihre Hand.

Ein anderer ihrer Anhänger tritt vorsichtig vor,
"Bei allem Respekt, wie kann so etwas wahr sein? Geister, Magie...unser Spezialgebiet sind Banden, Sekten und Kartelle.", äußert er sich ängstlich. Dalia schmunzelt und hält ihm die Hand hin.
"Dwayne, richtig? Wir sind nicht mehr so wie damals. Wenn du gehen willst, kannst du das. Alle die das wollen, können das.", lächelt sie ihn sanft an und sofort zieht er entschlossen seine Maske aus. Er wirft sie auf den Boden und nickt ihr zu.
"Danke, Miss Smith.", murmelt er und dreht sich um. Die anderen Reaper schauen sich verwundert an und es bricht ein leichtes Getuschel aus.

* PENG *

Dwayne stürzt tot zu Boden. Alle Blicke sind auf Dalia gerichtet, die die qualmende Pistole in der Hand hält und den tödlichen Schuss gesetzt hat. Sie steckt ihre Waffe wieder weg und räuspert sich,
"Sonst noch wer?"

--- Kent Rock Manor ---

Cecille und Jeanette schauen Jakob und Finn besorgt hinterher, die durch das Tor des Anwesens wandern, auf dem Weg in die 'Nighthowl Bay Community Church', um Vincent zu konfrontieren.
"Was ist aus uns geworden? Wir schicken unsere Freunde in's Verderben, nur weil es der einzige Weg ist um an Informationen zu kommen.", seufzt Cecille am Fenster des Anwesens. Jean grummelt etwas,
"War es je' anders? Risiko war immer unsere Spezialität."
Im Esszimmer sitzen Sandrine und Chrys, zusammen spielen sie 'Black Jack' und scheinen so, als hätten sie den Spaß ihres Lebens. Cel dreht sich halb lächelnd zu den beiden um und tippt Jean leicht an.
"Guck sie dir an. Auch wenn es sich komisch anhört, mich macht gerade nichts glücklicher und hoffnungsvoller als die beiden so zu sehen. Chrysalis Tod war unnötig und falsch. Sie war kein schlechter Mensch, ich erkenne das jetzt. Sie ist genauso wie wir alle. Zerbrochen. Und siehst du? Sie wollte nur bei ihrer Schwester sein.", erklärt sie Jeanette. Sie nickt und greift nach Cels Hand.
"Wir sind nicht mehr alleine. Wir sind stärker als jemals zuvor. Aus Feinden wurden Freunde und selbst unsere schlimmsten Gegner sind Teil dieser Gruppe. Ich meine, Xander und Ryder auf unserer Seite?! Hättest du mir das vor zwei Jahren gesagt hätte ich mir freiwillig eine Kugel gegeben.", lacht Jean sarkastisch und legt ihren Kopf leicht auf Cels Schulter.

"WAS HABT IHR AUS MEINEM ZIMMER GEMACHT?!", brüllt Xander und stürmt die große Treppe hinunter. Antoinette sitzt lachend an ihrem Computer.
"Gefällt dir das Japanische Badezimmer nicht?", fragt sie den Prawl ironisch. Er schüttelt den Kopf und Gabriel kommt ebenfalls die Treppe hinunter.
"Es hat Stil.", antwortet Gabe Antoinette um seinen Bruder zu ärgern.
Plötzlich springt Antoinette auf und Xander runzelt die Stirn.
"Leute! Hört mal zu!", ruft sie und Lily erscheint aus dem Wohnzimmer.
"Dalia und die Reaper sind hier. Sie richten sich im Hollow ein und sind bereit zu helfen.", berichtet Toni der Gruppe.
"Daran werde ich mich nie gewöhnen.", stöhnt Cel mürrisch. Doch plötzlich starrt Antoinette verwundert auf ihr Handy.
"Was...ich-"

* KRACH *

Von draußen ist ein ohrenbetäubendes Knallen zu hören. Alle stürmen zu den Fenstern und sehen wie ein massiver Lastwagen das Tor des Manors durchbricht und die lange Einfahrt hochbrettert.
"Nicht schon wieder...", seufzt Xander. Ryder und Sapphyre stürmen aus der Bibliothek des Anwesens, als sie das Durchbrechen des Tores hören.
"Scheiße, was war das denn?", ruft Ryder mit seiner Brechstange in der Hand. Saph folgt ihm und schaut sich verwundert um.
"Wo ist Jakob?!", will sie sofort wissen und wird unruhig. Sandrine steht auf und schaut sie böse an,
"Er ist mit Finn los, um Vincent zu finden. Eine Freundin aus Rosewood konnte ihn lokalisieren. Und du? Hast du Ryders Brechstange geölt?", lacht sie provokativ, da sie weiß wie Saph zu Jakob steht. Sapphyre ignoriert ihren Kommentar und schaut ebenfalls aus dem Fenster. Cel rennt zu ihrer Mutter und lässt sich eine Pistole von ihr geben.
"Hol Deanna, wir wissen nicht wer die sind.", befiehlt Toni ihrer Tochter. Doch dann läuft es Cel kalt den Rücken hinunter.
"Ähm...Ich dachte sie wäre bei dir..", murmelt die Smith nervös, mit weiten Augen.

Die Tür des Lastwagens geht auf und es steigen drei Männer aus. Sebastian, Greyfork und Caesar.
"Was zur gottverdammten Hölle...", flüstert Sandrine als sie die Person sieht, die sie damals eigenhändig getötet hat.
"Dad...", flüstert Cel.
"DAD?", ruft Xander und schaut nochmal genau hin, als er schließlich auch seinen Vater erkennt, der vor Jahren am Boarding House starb.
Die Sonne scheint den drei von den Toten auferstandenen Feinden der Gruppe in's Gesicht.
"Kinder! Kommt raus, wo auch immer ihr seid!", ruft Sebastian und mustert den großen Kent Rock Manor, wo er seinen eigenen Sohn tötete. Die große Tür des Anwesens öffnet sich und die Gruppe tritt hinaus. Die Situation ist mehr als ungewöhnlich, da es ihnen mehr als surreal erscheint, wem sie sich gerade stellen müssen.
Cel, Jean, Sandrine, Chrysalis, Antoinette, Sapphyre, Ryder, Xander, Gabriel und Lily zücken die verschiedensten Waffen und zielen auf die drei Männer. Sie sind vorbereitet, denn nach all diesen Jahren haben sie eins gelernt: Nighthowl Bay ist nie sicher.
"Süß.", lacht Caesar und wirbelt seine Reaper Maske durch die Luft. Alle drei haben keine Waffen in der Hand und scheinen besonders selbstsicher.
"Es hat keinen Sinn, Sebastian. Wir haben dich einmal gestoppt und werden es wieder tun.", ruft Antoinette ihrem ehemaligen Mann entgegen. Chrysalis schaut Caesar an und erkennt ihn aus den frühen Tagen als sie zusammen mit Dalia die ersten Reaper sammelte, um ihr damaliges Vorhaben die Stadt nieder zu brennen durchzusetzen.
Cecille kann es kaum fassen. Jedes mal wenn sie ihren Vater sah, versuchte er nichts weiter als Tod und Zerstörung zu bringen. Sebastian schaut zu Greyfork und sofort geht er zur geschlossenen Tür des Lastwagens. Er öffnet diese und holt eine geknebelte Deanna aus dem Wagen. Cecille und Toni gefriert das Blut in den Adern. Jean fängt etwas an zu zittern. Sebastian zieht eine lange Machete aus seinem Rucksack. Greyfork wirft Deanna vor seine Füße, während sie verzweifelt ihre Schwester und Mutter anstarrt. Sebastian zerrt an Deannas Haaren und setzt die Machete vor ihrer Kehle an,
"So, Freunde. Jetzt sind wir am Zug.", lächelt er bösartiger denn je'.

NIGHTHOWL BAY - HerzfinsternisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt