Am nächsten Morgen...
Cel und Jean spazieren durch die Straßen von Nighthowl Bay und genießen die Ruhe vor dem Sturm. Es ist so wie früher, die Straßen sind kaum befahren, die Innenstadt ist gut gefüllt und die Vögel zwitschern. Es scheint schon fast so, als wäre die ganze schreckliche Vergangenheit dieser Stadt nicht die harte Realität.
"Was denkst du, wieso ist er ausgerechnet jetzt zurückgekommen?", fragt Jean und hebt ihren Kopf etwas an, so dass die warme Sonne in ihr Gesicht strahlen kann.
"Vincent? Ich hab keine Ahnung. Ich meine, Finn hat mir erklärt was er euch gesagt hat. Und ich weiß, alles was er sagt kann stimmen. Das ZSO hat mir gezeigt was alles möglich ist.", antwortet sie ihr ruhig.
"Ich kann es immernoch nicht glauben...Magie. All dieser übernatürliche Quatsch ist echt. Ich fühl' mich wie als wäre ich in ner' schlechten Vampirkomödie.", lacht Jean herzhaft.
"Twilight war Scheiße.", murmelt Cel und zwinkert ihr zu.Sie gehen am Quellbrunnen entlang und setzen sich auf eine Bank, mitten in der Innenstadt.
"Ich konnte es auch erst nicht glauben. Ich dachte die haben mich unter Drogen gesetzt...aber...es war faszinierend.", gesteht Cel ihr ihre Erfahrung mit Magie. Cecille legt sich ihre Ledertasche auf den Schoß und streift sich über ihre warme Strickjacke.
"Ich hätte nicht gedacht, dass mir die alten Klamotten noch passen. Mom hat alles aufbewahrt.", lächelt Cel niedlich.
"Es freut mich, dass ihr euch wieder versteht. Als sie dachte du wärst tot, war es so schlimm für Antoinette. Ich habe sie seit langen nicht mehr so glücklich gesehen, wie gestern.", stupst Jean sie an und kuschelt sich erneut an Cel.
Cecille kichert.
"Mhm, gestern Abend war echt schön.", flirtet sie Jean, mit einem romantischen Blick, an.
"Hehe.", schmunzelt Jean glücklich."Es hat sich schon lange nichts mehr so echt angefühlt, wie das hier.", freut sich Jean.
Cecille nickt und streichelt über Jeanettes Hinterkopf,
"Finde ich auch. Trotzdem müssen wir eine Entscheidung treffen. Jakob und Sandrine sind weg. Ich hab keinen Schimmer wo die abgeblieben sind. Ich denke Jakob hat ihr das mit Vince erzählt. Was ich auch verstehe, wie soll man auch richtig auf sowas reagieren?", sagt sie.
Jean zuckt mit den Schultern,
"Deanna hat mir die Pistole gegeben. Es ist bei uns besser aufgehoben, als in Thornhill. Jakob könnte jederzeit wiederkommen.""Scheiße, das hoffe ich ja mal wohl!", sagt eine männliche Stimme und setzt sich zu den beiden auf die Bank.
"Ryder...", keucht Jean wütend und richtet sich sofort auf.
"In Fleisch und Blut.", zwinkert er ihr zu.
"Keine Sorge, er wird dir nichts tun.", sagt Cel und überschlägt ihre Beine.
"Was ist so wichtig, dass du es mir nicht in einer Nachricht mitteilen konntest?", fragt Cecille und sofort weiten sich Jeans Pupillen verwirrt.
"Wartet mal, ihr kennt euch? Also...ist klar, durch das ZSO, ABER IHR KENNT EUCH?!", quietscht sie verwirrt. Ryder nickt und das knatschende Leder seiner Jacke fährt über die Holzbank.
"Kein Grund den Verstand zu verlieren. Alles tuti, ich und Florence sind cool miteinander, nicht?", fragt er Cel gelassen. Cecille schaut ihn emotionslos an.
"Ryder. Die Infos. Jetzt.", keucht sie genervt.
Jean kratzt sich am Kopf,
"Du wolltest uns in den botanischen Gärten töten. Schon wieder!", beschwert sie sich sauer. Ryder schaut sie unschuldig an und zuckt mit seinen Schultern.
"Ich wollte Jakob töten! Schön fair bleiben.", korrigiert er die Brown sofort.
"Aber wenn Sandrine jetzt sterben muss...heilige Mutter Maria, das ist noch viel besser.", lacht er amüsiert."Woher weißt du davon?", will Jean wissen.
Ryder schaut zu Cel hinüber.
"Florence hat mich um Hilfe gebeten und selbstverständlich gebe ich sie ihr. Sowas machen Freunde nun mal, hm? Sie erzählte mir von Vincents Prophezeiung und schon bin ich da. Der freundliche Sektenführer von nebenan.", antwortet er humorvoll.Jean runzelt ihre Stirn und schaut Cel fragend an. Cecille lächelt,
"Immerhin fehlt ihm nicht der Glaube. Außerdem habt ihr ein uraltes Artefakt zerstört. Pamela hat da jahrelang nach gesucht."
Jean erkennt die Anspielung.
"Diese Steintafel war echt das Wort Gottes?!", fragt sie verblüfft. Ryder tippt Jean von der Seite an.
"Es war das Wort 'eines' Gottes. Ich will ja nicht sagen 'ich hab' es euch gesagt', aber ich hab' es euch gesagt."
Jean kann es kaum fassen,
"Er hat gemordet!"
Ryder nickt und reibt sich die Hände,
"Hast du etwa einen Thanatologie Kurs besucht?"Cecille steht auf und die anderen ebenfalls.
"So, jetzt sag mir wo Jakob und Sandrine sind. Witze kannst du auch noch danach reißen."
Ryder atmet aus und gibt nach,
"Okay gut, sie sind in der Krypta von den Blacks, auf dem Friedhof am Stadtrand. Da liegen alle toten Mitglieder von Sandrines missratener Familie."
"Danke. Du hast zwei Späher und die sind effektiver als die ganze Polizei in diesem Kaff hier.", lacht Cel höhnisch über die Polizeiarbeit in Nighthowl Bay.
"Ich will mitkommen.", sagt Ryder und kann sich den Showdown nicht entgehen lassen.
"Nein.", wirft Jean ein.
"Lass ihn. Im Wohnmobil ist genug Platz. Und wenn er irgendwen was tut, hat er ne' Kugel im Kopf. Nicht wahr, 'Kumpel'?", lächelt Cel und schon hören alle wie das Wohnmobil angefahren kommt.Es hält auf der Straße, welche durch die Innenstadt führt und zieht einige Blicke von den Passanten auf sich, da diese mittlerweile schon längst die Kämpfer aus dem Krieg von 2018 kennen.
Finn öffnet die Tür und blickt auf Cel, Jean und Ryder.
"Was macht er hier?", fragt der Seed misstrauisch und sieht wie Ryder ihm ironisch zuwinkt. Cecille geht auf Finn zu und steigt in das Wohnmobil ein,
"Er hat uns gesagt wo die beiden sind. Nighthowl Bay Cemetery, Krypta von den Blacks. Er darf mit.", bestimmt Cel. Jean und Ryder folgen ihr in das Wohnmobil.Saph sitzt am Tisch des Wohnmobils, neben Deanna. Auf der anderen Seite sitzt Antoinette. Ryder setzt sich zu ihnen dazu und lächelt Saph an.
"Ist ja niedlich. Jetzt sind wir alle Freunde.", lacht Ryder und bekommt von Toni einen Todesblick zugeworfen.
"Fick dich.", grinst Saph und schaut von ihm weg.Das Wohnmobil fährt los, in Richtung letzte Konfrontation...
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NIGHTHOWL BAY - Herzfinsternis
Mystery / Thriller"Das Böse ist nicht angeboren. Es wächst." Cecille Smith ist ein junges Mädchen, aus dem friedlichen Nighthowl Bay, Maine. Ihr Leben scheint nach außen hin perfekt, aber in Wirklichkeit verbirgt sich hinter dieser Fassade, eine düstere Wahrheit, gep...