22: "Heute beginnt der Rest eures Lebens" (2)

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Der Smart rast in Richtung State Park, während die Verschwörer sich auf der Lichtung vorbereiten. Der Thornhill Wohnwagen steht vorbereitet auf der Lichtung, wobei über den Schotterplatz verteilt - welcher von riesigen Bäumen umringt ist - Campingstühle und ein Tisch stehen, welche Jakob aufgebaut hat. Antoinette sitzt geknebelt auf einem dieser Stühle. Ihre Hände sind an die Armlehnen geschnürt und in ihrem Mund steckt ein dickes Tuch.

Jakob läuft an Antoinette vorbei und lächelt sie an.
"Haben wir einen schlechten Tag?", fragt er provokant und lacht. Sie gibts nichts als dumpfe Geräusche von sich und runzelt ihre Stirn. Finn kommt aus dem Wohnmobil und reibt sich den Kopf. Er atmet erschöpft aus. Jakob dreht sich zu ihm und zieht die Augenbrauen hoch.
"Was ist los? Du siehst scheiße aus.", fragt Jakob seinen Freund. Finn klimpert mit den Augen und schaut ihn verwirrt an.
"Junge, es ist ein ganzer Tag vergangen. Hast du mich ausgeknockt oder was.", scherzt Finn erschöpft und schaut sich um. Er sieht Antoinette und sieht wie sie geknebelt am Stuhl gebunden ist. Er schaut Jakob schockiert an.
"Alter! Was soll der Scheiß?", keucht er sauer und scheint sehr entsetzt. Jakob muss lachen.
"Du hast sie doch nicht mehr alle. Du setzt dich da jetzt zu ihr und wartest bis die Vollidioten ankommen.", befiehlt Jakob herrisch. Finn weiß anscheinend nicht was gerade los ist, aber befolgt die Anweisung. Er setzt sich in den zweiten Campingstuhl.

Sandrine kommt aus dem Wald und hält eine Glasflasche in der Hand.
"Ich sehe die am Ende des Waldweges. Die sind gleich da.", erklärt sie und geht auf den Wohnwagen zu. Jakob lächelt und reibt sich die Hände. Sandrine schlägt die Flasche gegen den Rumpf des Wagens und diese zersplittert. Der Kopf der Flasche ist nun eine gefährliche Waffe, während die Scherben sich auf der Lichtung verteilen. Finn erschreckt sich leicht, aber ist mehr damit beschäftigt sich zu sammeln.

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Der Motor des Smarts wird immer lauter und der Regen immer stärker. Die hohen Bäume lindern den Niederschlag auf der Lichtung - durch ihre Dichte - etwas. Sandrine stellt sich hinter Antoinettes Stuhl und hält die zersplitterte Flasche fest in der Hand. Finn bleibt jedoch sitzen, wobei Jakob die Mädchen freudig erwartet.

Deanna, Jean und Cecille kommen aus dem Dickicht des Waldes und erreichen die Lichtung.
"Was eine Freude!", lacht Jakob und blickt die drei an, welche sofort nebeneinander stehen bleiben. Cecille blickt sofort zu Antoinette und sieht Sandrine, welche diese bedroht.
"Was soll dieser Zirkus?", grummelt Cecille hasserfüllter denn je und schaut Sandrine starr an.
"Rache, meine Liebe. Jeder bekommt was er verdient.", antwortet Sandrine lächelnd. Jeans Brille ist voller Regentropfen und ihre Haare sind ebenfalls durchnässt.
"Du wirst dafür leiden...", keucht sie sauer und schaut Jakob an. Finn steht auf und erregt damit Cecilles Aufmerksamkeit. Sofort weicht sie zurück und ihr Mund steht offen. Finn runzelt die Stirn über ihre Reaktion, da er selbst noch etwas verwirrt ist.
"Du...du bist der aus meinem Traum!", stammelt Cel erschrocken. Finn schaut Jakob verwundert an.
"Du hattest recht, sie hat sie echt nicht mehr alle.", lacht er leise. Deanna schaut Cel verärgert an.
"Lass den Mist.", motzt sie ihre kleine Schwester an.

Jakob klatscht in die Hände und breitet seine Arme zum Himmel aus.
"Heute ist ein ganz besonderer Tag! Es beginnt der Rest eures Lebens. Du, Cecille. Am Anfang dachte ich du wärst eine gute Freundin. Und ein guter Mensch, aber nachdem was mir Sandrine erzählte...wieso hast du es verdient durch mich gerettet zu werden, wenn du selbst nicht mal jemanden helfen kannst?", fragt Jakob seine ehemalige Freundin in einer donnernden Stimme. Cel geht ein paar Schritte nach vorne und zeigt auf Sandrine.
"Jakob! Sie ist KRANK! Sie bedroht meine Mutter und du unterstützt sie. Was ist nur los mit dir? DU HAST DICH VON IHR UM DEN FINGER WICKELN LASSEN!", schreit Cel über die Lichtung, während ein großer Donnerschlag die Stadt erschüttern lässt.

Sandrines Blick wird immer jähzorniger.
"Du kannst es doch einfach nur nicht verkraften, dass ich jemanden mehr liebe, als ich dich geliebt habe.", antwortet Sandrine auf ihre Aussage. Cel's Blick wird kalt. Jakob kann es ebenfalls kaum glauben. Er schaut Sandrine mit offenen Augen wortlos an. Sie erwidert seinen Blick, mit einem Lächeln.
"WIR KENNEN UNS JAHRELANG! UND IHN? VIELLEICHT MAL EINEN MONAT!", schreit Cel emotional. Deanna merkt wie unkontrolliert ihre Schwester ist. Cel geht näher an Sandrine und Antoinette heran. Jean atmet schwerer.
"Nein, Cel.", bittet Jean ihre beste Freundin. Cecille reagiert nicht und kommt immer näher.
"Nimm nicht meine Mutter, sondern mich.", schlägt Cel vor. Sandrines Gesicht verzieht sich zu einem Lächeln. Sie kommt hinter dem Stuhl hervor und nähert sich ebenfalls Cel. Antoinette versucht um Hilfe zu schreien, aber nichts als ein gedämpftes
"HMMM", kommt aus ihr heraus.

NIGHTHOWL BAY - HerzfinsternisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt