4.13: "Heimkehr"

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"Siehst du? Egal wie groß das Netz aus Lügen ist, ich bin in der Lage es zum Einsturz zu bringen.", lacht Cel während Dawns Waffe immernoch auf sie gerichtet ist.
Xander geht schwankend auf die Polizistin zu.
"Ist wahr was sie sagt?", fragt er als sie schnell mit den Augen zu klimpern beginnt.
Dawn senkt die Waffe und schaut sich um. Überall stehen die Bürgerinnen und Bürger der Stadt die geschockt den Officer anstarren.

"Du wirst es bald verstehen. Vertrau mir.", sagt sie und schießt in die Luft.

Alle Menschen erschrecken sich und es bricht sofort Unruhe aus. Den Moment des Schocks nutzt sie um zu verschwinden. Sie scheint eins mit der Menschenmasse zu werden und sie verlieren Dawn schon bald aus den Augen.
Während die Menschen sich panisch verteilen bricht Xander auf seinen Knien zusammen.
Cel schaut zu ihrem Bruder und senkt den Dolch welchen sie durchtrieben auf Jean richtete.
"Versteht ihr jetzt? Das ist der Anfang vom Ende und ihr denkt ich bin eure Feindin. Nachdem ich und Deanna damals Antoinette mit der Wahrheit konfrontierten, hat sie Deanna alles über Minerva erzählt. Wie sie aussah, dass sie Polizistin werden wollte bevor sie ihre Kinder bekam und vorallem ihre autoritäre Ausstrahlung. Als mich Dawn verfolgte wusste ich, dass das kein Zufall war. Sie ist wegen etwas bestimmten hier. Ich brauchte nur Beweise um ihre falsche Identität zu lüften...", grummelt Cel mit verschleierten Makeup und erklärt Jean die Ereignisse der letzten Wochen.

Finn nimmt Lily an der Hand und geht zu den anderen hinüber.
"Und dein Auftritt im Diner?", fragt Finn während die Sonne durch die Blätter der Weißeiche auf sein dunkles Haar scheint.
Cecille steckt den Dolch nun gänzlich weg und knackt ihre Finger.
"Ihr solltet mich als das Problem sehen. Dawn durfte nicht erfahren, dass ich ihre Identität kenne und was eignet sich da besser als 'den Verstand zu verlieren'? So würdet ihr niemals in Gefahr sein und ich käme leichter an sie heran. Ihr wisst wie gefährlich diese Familie ist.", murmelt Cecille und ihre Stimme hört sich nicht mehr so böse und düster an wie zuvor.
Sandrine reißt sich von Jakobs Arm los und geht auf Cel zu.
Ohne zu zögern gibt sie ihr eine Backpfeife, mit einem Gesichtsausdruck der mehr als wütend ist.

Jakob reißt überrascht seine Augen auf.
Jetzt wo sich die Bürger der Stadt verzogen haben, schlägt die Stimmung um. In eine neue - weit aus unangenehmere - Richtung.

"DU KANNST DIR NICHT AUSMALEN WAS ICH GETAN HABE UM DIE WAHRHEIT HERAUSZUFINDEN! Und du...du schauspielerst uns etwas vor...", schreit Sandrine Cecille wutentbrannt an und weiß nicht welchen Sinn Caesars Tod jetzt für die Gruppe hatte.

Bevor die geschockte Cel irgendetwas zu Sandrine sagen kann steht Xander mühsam auf und schaut direkt zu seiner Schwester Lily.
Alle Blicke richten sich auf den Bürgermeister der Stadt.

"Ich hab' die Schnauze voll. Nicht nach Dad. Nicht nach Weihnachten. Ich werde eine Ausgangssperre über die Stadt verhängen und meine Leute an die Grenzen schicken. Minerva wird nicht entkommen...ich werde nicht noch mehr Menschen an dieses intrigante Dorf verlieren. Niemand kommt hier raus, bis ich sie habe.", grummelt Xander jähzornig und ist fest entschlossen seine Mutter zu finden und mit der Vergangenheit zu konfrontieren. Er will nichts lieber als eine Erklärung.

'Wieso war sie so lange weg und ließ sie alle mit diesem Monster von Vater - Sebastian - alleine?

Sandrine, welche immernoch in ihrem Tunnel der Wut gefangen ist, schüttelt den Kopf und beginnt über Xanders Aussage zu lachen.
"Das ist dein Plan? Die Stadt abriegeln? Was willst du damit erreichen, sie ist ein Bulle. Wenn sie es will, ist sie in ein paar Stunden über alle Berge.", verspottet sie den Plan des Bürgermeisters auf's tiefste.
Xander kommt auf sie zu und zeigt mit seinem Finger auf sie.
"Egal was du von mir hältst, ich werde mich nicht durch den Dreck ziehen und elendig töten lassen, so wie ein Hund...so wie Chrysalis es war.", entgegnet er und sofort will Sandrine auf ihn los gehen.
Jakob greift nach ihrer Taille und hält sie schnell fest.
"Er ist es nicht Wert.", flüstert er in das Ohr seiner tobenden Freundin, welche dem kräftig hinterher spuckt.

Xander reibt sich seine Hände und winkt Lily zu sich rüber',
"Wir gehen nach Hause. Macht was ihr wollt, aber ich werde handeln. Und ich denke ihr wisst, ICH gewinne immer.", macht er den anderen klar.
Cecille steht überfordert da, da sie es so gut wie gar nicht mehr gewohnt ist sich nicht in ihrer Fassade aus Hass zu befinden, welche sie aufbaute um die Wahrheit an's Licht zu bringen.
Jean kann Cel trotzdem nicht richtig anschauen, aber geht ein paar Schritte vor sie.
Lily folgt schluchzend ihren Bruder und lässt Finn alleine zurück.

Er schaut ihr besorgt hinterher.

Jakob lässt seine Hand in Sandrines fahren und schaut in die Runde. Eine zerrüttete Gruppe, beschädigt von den Ereignissen des letzten Jahres.
"Lass uns nach Thornhill zurückkehren. Gemeinsam.", schlägt er vor und schaut besonders in Cecilles Richtung. Diese zieht ihre Augenbrauen zusammen und atmet schwer aus.
"So wie immer.", ergänzt Finn und deutet auf die Weißeiche...

NIGHTHOWL BAY - HerzfinsternisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt