NIGHTHOWL BAY - Herzfinsternis

6.15: "Alpha und Omega" (1)

Nighthowl Bay Cemetery,
25.08.2019 ; 16:46 Uhr...

Jakob und Sandrine sitzen auf einer kleinen Bank, welche vor einer gigantischen Engelsstatue plaziert ist. Die riesige eiserne Trompete des Engels schimmert grell in der Sonne, als ein frischer Windzug über den Friedhof zieht. In der Ferne hören sie das Brummen des Wohnmobils, welches immer näher kommt.
Jakob schaut lächelnd auf seine Freundin.
"Bereit?", fragt er sie.
"Es gab immer nur dich und mich. Seit unserem ersten Treffen. Für immer und ewig, nicht wahr? Ich bin mehr als bereit.", antwortet sie und steht auf. Ihr schwarzer Ledermantel knatscht etwas und Sandrines dunkle Haare hängen ihr weich im Gesicht. Jakob steht ebenfalls auf, welcher sein dunkelrotes Thornhill Sakko trägt.

Das Wohnmobil kommt näher und Sandrine richtet einen schnellen Blick zu der Krypta der Blacks.
"Mal sehen wie das heute hier ausgeht. Vielleicht seh' ich dich bald schon wieder.", flüstert sie leise und ist in Gedanken bei ihrer Schwester. Jakob hat ihr Gemurmel nicht verstanden und greift schnell nach ihrer Hand.

* Quieeeetsch *

Das Wohnmobil hat gehalten. Die Tür öffnet sich sofort und Cecille steigt aus.
Sofort entwickelt sich ein starker Blickkontakt zwischen der Smith und der Black. Aus dem Wagen folgen ihr Deanna, Antoinette, Finn, Jean, Sapphyre und Ryder.
Als Jakob Ryder sieht atmet er sauer aus,
"So weit ist es schon gekommen? Ihr seid doch irre.", grummelt er hinüber und wirft seinen alten Freunden einen verhassten Blick zu.
"Mach dir nicht in dein rosarotes Hemd!", schreit Ryder lachend seinem Widersacher entgegen. Finn verschränkt seine Arme,
"Jakob, haben wir nicht aus der Vergangenheit gelernt? Wann lernen wir endlich, dass wir uns nicht als Feinde gegenüber stehen müssen?", ruft Finn seinem besten Freund zu.
Jakob lässt Sandrines Hand los und geht ein paar Schritte nach vorne. Direkt in die Mitte des bestehenden Abstandes, der zwei Gruppen.
"IHR HABT ES EUCH SO AUSGESUCHT! ES HÄTTE NIE SO WEIT KOMMEN MÜSSEN, ABER WENN IHR IN EURER FANTASIEWELT LEBEN WOLLT, TUT ES. ABER NICHT MIT UNS!", donnert Jakob ihm entgegen.
Cecille schüttelt ihren Kopf und wedelt mit ihren Händen.
"Bitte. Du musst uns anhören..", versucht sie die Wogen zu glätten. Sandrine hört Cels Stimme und könnte explodieren,
"Weißt du was Cecille? Alles war gut, die ganze verdammte Zeit. Die Stadt war gerettet, euer Sekten Freund war am Arsch der Welt und wir hatten unsere Ruhe. WIR WAREN SICHER!
ABER DANN KOMMST DU ZURÜCK UND RUNIERST ALLES!", schreit sie, so dass man ihre Spucke durch die Sonne fliegen sieht.

Jean stellt sich neben Cel und runzelt ihre Stirn.
"Ich dachte wirklich ich habe eine Freundin in dir. Aber jetzt...jetzt erkenne ich es. Du hast Jakob zurück und wirfst uns alle weg. Vincent hatte recht...du bist eine Gefahr.", äußert sie ihre Meinung.
Sapphyre lacht, da sie die Situation mehr als lustig findet. Sie ist Teil ihrer alten Feinde, welche nun gegen die beständigsten Mitglieder der Gruppe anstehen.
Ryder zupft sich an seiner Lederjacke,
"Also wenn ihr mich fragt, ist es klar: Die Welten werden enden, wenn diese Göre nicht stirbt? Knallt sie ab.", provoziert er den Konflikt noch viel mehr.
Deanna stellt sich hinter Cel und flüstert ihr ins Ohr,
"Sie wird es nicht verstehen. Lassen wir diesen Mist. Das ist doch Wahnsinn."
Cel nickt und zieht die goldene Pistole aus ihrer Tasche.
"Du hast Recht. Sie ist meine Freundin. Ich kann das nicht.", gesteht sich Cel ein.
Sie hebt passiv ihre Hände und schaut Sandrine an.
"Hier! Die Pistole. Ich werde sie dir geben.", erklärt Cel der Black vorsichtig.

"Glaub ihr nicht. Sie ist wahnsinnig.", flüstert Jakob Sandrine zu.
"Ich regel das.", grummelt Sandrine und geht auf Cel zu.

Die beiden stehen sich gegenüber und schauen sich in die Augen.
"Wie ist es nur so weit gekommen? Ihr...habt es in Erwägung gezogen..", murmelt Sandrine und schaut Cel beinahe schon in die Seele.
"Sandrine, ich-"
"Nein. Cel, nein. Damals im State Park wolltest du mich töten. Und mal ganz ehrlich, da war es berechtigt. Aber jetzt...jetzt rückst du mit allen unseren Freunden, sogar unseren SCHLIMMSTEN Feinden an und hast darüber nachgedacht mich zu töten?!", donnert sie ihr entgegen.

* KRACH *

Die Faust von Sandrine schlägt in das Gesicht von Cecille. Die Pistole fällt ihr aus der Hand und landet im grünen Gras des Friedhof's. Cecille taumelt nach hinten und fasst sich an's Kinn. Sie sieht etwas Blut aus ihrem Mund rinnen. Sie schaut Sandrine wieder an und stürmt auf sie los.
Sofort wirft sie die Black brutal auf den Boden.
"Genau das erwarte ich von dir...", zischt Sandrine und schlägt in ihren Magen.
"UGH!", keucht Cel und versenkt ihren Ellbogen ruckartig in Sandrines Hüfte.
"AHHH!", schreit Sandrine auf und tritt nach Cecilles Schienbein.
"LASS ES, ES IST VORBEI!", ruft Cecille und richtet sich auf, aber Sandrine lässt nicht nach.

Die anderen schauen wie gefesselt bei dem Kampf zu.

Sandrine greift nach Cels Hals und drückt immer kräftiger zu. Sofort prallt Cel ihr Knie in Sandrines Magengrube. Sofort weicht die Black zurück. Sie sieht die - in der Sonne glänzende - Pistole, was sofort von Cel bemerkt wird.
"Nein!", schreit Cel und greift nach Sandrines Arm. Sie zieht sie weg und schmettert sie gegen einen der Grabsteine, welcher krachend zusammenbricht. Cel greift nach der Waffe und zielt auf Sandrine.
"Bitte...hör auf..", schluchzt Cel nun und wird emotionaler,
"Ich will das nicht..."
Sandrine rappelt sich auf ihre Knie und hockt vor Cecille.
"Schau mal...haha...", lacht sie leise,
"Wenn mein Ende vorbestimmt war...vielleicht sollte es so ablaufen..so wie jetzt, verstehst du?", fragt Sandrine ihre alte Feindin mit einem müden Gesicht. Ihr läuft etwas Blut aus der Nase, welches sie ekelerregend hochzieht und dann ausspuckt.
"Ich und du...wir beide haben Menschen getötet, aber es kommt auf die Weise an wie man es tut. Ich tat es, weil ich es musste...aber du..Gott, du genießt es.", winselt Cel und will nicht den Abzug drücken.

"DU HEUCHLERIN!", schreit Jakob und steht zitternd an der Statue, im voller Angst um seine große Liebe.
Jean schaut Cel besorgt nach und will zu ihr, aber Deanna hält ihren Arm vor die Brown.
"Lass es. Das ist ihre Sache.", sagt Deanna ernst.

Cecille hebt die Waffe und zielt direkt auf Sandrines Kopf.
"Wenigstens ist es dann zu Ende. All das Leid...", lächelt Sandrine und schaut nach hinten zu Jakob.
"Es tut mir Leid. Ich liebe dich.", sagt sie leise und schaut ihn voller Liebe an. Nun schließt sie die Augen und hebt ihren Kopf etwas. Cecille beginnt zu weinen, aber zielt weiterhin auf sie.
"Ich...ich...ich..", stottert Cel und wirft die Waffe weg.
Sandrine öffnet ihre Augen wieder. Cel läuft auf Sandrine zu und kniet sich zu ihr hin. Sie umarmt sie und schüttelt den Kopf. Überfordert reißt Sandrine die Augen auf und umarmt Cel auch.
"Wow...", keucht Sandrine.
"Ich habe nicht gelogen. Du bist wie eine Schwester. Wie könnte ich nur...Prophezeiung hin oder her. Du bist mir wichtiger.", gesteht Cel ihr und die beiden teilen einen Moment der puren Emotion. Ryder rollt seine Augen und Saph reibt sich enttäuscht das Kinn.

"Was soll das? Heb sie auf!", ruft die Stimme von Vincent und kommt zu den anderen hinzu. Er steht nun wie aus dem Nichts neben Sandrine und Cel und schaut die beiden sauer an.
"Heb die Waffe auf!", befiehlt er Cecille. Cel schaut ihn verwirrt an und steht auf. Sandrine ebenfalls.