2.16: "Flammen der Hölle"

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Am nächsten Morgen...

Besorgt rennt Cecille im Wohnzimmer der Smith's auf und ab, während Antoinette zusammen mit Gabe - welcher spontan zu Besuch kam - am Esstisch sitzt und beide versuchen ihre Gedanken logisch zu ordnen. Deanna ist nun schon seit einem Tag verschwunden und gibt kein Lebenszeichen von sich ab.

"Ich schwöre es euch, Chrysalis steckt dahinter. Diese kranke-...", grummelt Cel sauer und kratzt sich nervös am Kopf. Gabriel schaut die Mutter von seiner damaligen besten Freundin besorgt an und schnieft einmal kräftig mit seiner Nase.
"Toni, in was für einen Mist habt ihr euch reingeritten? Erst eine krankhafte Psycho Ex und jetzt ihre Schwester? Morde und möglicherweise will sie die Stadt niederbrennen...wie zur Hölle kann niemand etwas davon merken?", fragt Gabe sie fassungslos.
Antoinette streicht sich über die Lippen und schaut ihn unsicher an.
"Als du noch hier gewohnt hast war alles einfacher, oder?", scherzt Toni über die vergangenen Tage. Cel stellt sich zu den beiden an den Tisch und atmet gestresst aus.
"Tante Dalia hat auch noch nichts zu Xander gefunden. Diese ganzen Personen halten sich so bedeckt, wer weiß wie viele Chrysalis noch umgebracht hat.", mutmaßt Cecille besorgt und setzt sich zu den beiden an den Tisch.

Gabe schenkt ihr etwas von dem selbst gepressten Orangensaft ein.
"Hier. Trink erstmal' was. Du bist schon ganz außer Puste.", bemerkt er und schiebt ihr ein volles Glas rüber'.
"Schatz, wenn Grayson Chrysalis stellen kann, werden wir uns von der Zusammenarbeit mit der Polizei distanzieren. Ich kann nicht zulassen, dass meine Kinder in so eine tödliche Gefahr getrieben werden. Jeanettes Eltern sind krank vor Sorge. Was denkst du wie geschockt Penny war, als wir ihr sagen mussten mit was für einer Person ihre Tochter zusammen war?", erklärt Toni die Sorge von Jean's Eltern.
Gabe nicht zustimmend,
"Berechtigt. Wie konntet ihr auch auf eigene Faust versuchen, eine ruchlose Mörderin in eine Falle zu locken?", fragt Gabe Cel entsetzt.
Cecille rollt ihre Augen und kratzt genervt über den Tisch.
"Ich will ihr Motiv. Wieso hat Chrysalis die beiden umgebracht? Ihre Vergangenheit mit Xander erklärt ihre Affinität zum Feuer, aber rechtfertigt nicht die Morde.", versucht Cecille den beiden ihr Ziel zu erklären. Als Gabriel diesen Namen hört atmet er kräftig ein und wirft ihr einen ernsten Blick zu,
"Cel, hör' doch. Manche Menschen wollen Die Welt einfach nur brennen sehen."

Ein dumpfes Klopfen schallt durch das Haus der Smiths. Gabriel zieht sich seinen breiten Hut auf und schaut zur Tür. Antoinette steht auf und geht zur Haustür,
"Sicherlich ist es Deanna und es handelte sich um ein großes Missverständnis."
Cel bleibt mit Gabe im Wohnzimmer und beide warten gespannt darauf, wer vor der Tür steht.

Toni öffnet die Haustür und sieht nur einen schwarzen Mercedes schnell wegfahren. Sie runzelt verwirrt die Stirn und schaut sich um. Als sie einen Schritt weiter auf die Straße gehen will, stolpert sie über ein kleines Kästchen.
Überrascht schaut sie vor ihre Füße und erblickt das Kästchen, welches sie sofort aufhebt.
"Cel! Gabriel!", ruft sie und eilt sofort zurück in das Haus.
Cecille und Gabe stehen auf und schauen sie interessiert an.
"Was ist es?", fragt Cecille neugierig, aber bemerkt die angespannte Körperhaltung von Antoinette.
"Eine helfende Hand in Ehren, kann niemand verwehren.", liest Antoinette die Beschriftung des Kästchen's vor und öffnet dieses nun.
"OH MEIN GOTT!", schreit sie und lässt es fallen, als sie sieht was sich in diesem befindet. Cecille ist geschockt über die Reaktion ihrer Mutter, da sich ihre Augen sofort mit Tränen füllen. Cel und Gabe schauen beide in das Kästchen, welches nun halb offen auf dem Tisch liegt.

Die beiden erblicken den Inhalt, welcher Cel's Blut gefrieren lässt. Still steht sie da und blickt auf die abgetrennte Hand, auf der Deannas Ring steckt, welchen sie zu ihrem achtzehnten Geburtstag von Cel geschenkt bekam. Gabriel fasst sich schockiert an den Mund,
"Naja, immerhin ist es wirklich Deanna gewesen."

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In Thornhill kommt Jakob besorgt die Treppe hinunter, während sein Blick verwirrt durch die großen Räume des Anwesens schweift. In seinem dunklen Bademantel spaziert er durch den Eingangsbereich und ist sichtlich besorgt.
"Finn? Finn?", ruft er immer und immer wieder und geht in Richtung Wohnbereich.

Aus der Küche tappsen die Schritte von Sandrine, welche müde die Rufe von Jakob hört.
"Was soll der Scheiß jetzt wieder?", murmelt sie sauer, da sie ein außerordentlicher 'Morgenmuffel' ist.

Im Wohnbereich erblickt Jakob die umgestoßenen Gläser und Finn's halb ausgepackten Rucksack. Verwundert schaut er sich den Raum an und sieht im ausgebrannten Kamin das geschmolzene Plastik, der Medikamentendose. Er hebt Finns Rucksack auf und schaut sich diesen genau an.
"Scheiß auf Privatsphäre.", sagt er und kippt ihn über dem dunkelroten Teppich aus. Über dem Boden verteilt liegen ein paar Ringe, seine Kette ein kleiner schwarzer Notizblock und ein gelöster Zauberwürfel. Sein Handy plumpst langsam hinterher. Ein Sony Xperia XA2 Gerät.

Sandrine erreicht nun auch den Wohnbereich und schaut Jakob entsetzt an.
"Was soll der Krach? Es ist sieben Uhr morgens.", keucht sie müde, aber bemerkt sofort den besorgten Blick von Jakob.
Er schaut sie besorgt an und lässt Finns Tasche fallen.
"Finn ist weg und er hat alle seine Sachen hier gelassen. Und...im Kamin liegt eine halb geschmolzene Dose Medikamente.", erklärt er ihr besorgt. Sie geht zu ihm hin und nimmt fürsorglich seine Hand.
"Ich bin mir sicher er taucht wieder auf. Wieso bist du so besorgt? Vielleicht ist er nur kurz in die Stadt gegangen.", fragt sie ihn und gibt ihm eine große Umarmung.
Jakob fühlt sich nun um einiges besser.
"Es ist nur so, er muss diese Medikamente regelmäßig nehmen, aber ich weiß nicht wieso. Wir reden nie darüber. Ist ja auch okay, aber als wir...du weißt schon damals bei der Lichtung. Da sagte er ein paar Dinge die komisch waren. Er konnte sich nicht daran erinnern Antoinette entführt zu haben.", offenbart Jakob ihr die Situation von damals und löst sich aus der Umarmung.
Sandrine schaut ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
"Was? Ernsthaft jetzt?", fragt sie geschockt. Jakob nickt und richtet sich besorgt zum Kamin.

Plötzlich klingelt das Telefon von Finn. Jakob bückt sich langsam und schaut überrascht auf den Homescreen.
>>Eingehender Anruf, Cecille Smith<<, sieht er und hebt das Handy auf. Sandrine schaut ebenfalls rasch auf den Homescreen und nickt ihn zustimmend an.
Jakob wischt mit seinen Fingern über den 'Anruf annehmen' Button und hält sich das Handy an's Ohr.
"Cecille?", meldet sich Jakob kühl am Telefon.
"Jakob? Wo ist Finn?", fragt Cel in einem hektischen Tonfall.
"Er ist verschwunden. Alle seine Sachen sind noch im Anwesen, aber von ihm gibt es keine Spur. Was ist los?", fragt er sie ernst. Am anderen Ende der Leitung reibt sich Cecille die Augen und sitzt im Auto neben ihrer Mutter. Auf den Rücksitz befindet sich Gabe.
"Deanna wurde entführt. Uns wurde ihre-...wir haben ihre abgetrennte Hand erhalten.", stammelt Cel und versucht gefasst zu bleiben.

Jakob's Pupillen weiten sich schockiert,
"Ihre Hand? Was zur Hölle ist passiert? Denkst du Chrysalis hat ihre Finger im Spiel?"
Sandrine greift nach seiner Hand und versucht etwas von dem Gespräch mithören zu können.
"Mir egal wer es war, ob Chrysalis, Xander oder sonst wer. Wir trommeln jetzt alle zusammen und dann beenden wir es. Grayson kann für uns diskret Chrys' Handy lokalisieren. Bist du dabei?", fragt sie Jakob direkt.
Sandrine schaut ihn lächelnd an und greift nach Finns Telefon.
"Selbstverständlich sind wir dabei.", sagt sie zu Cel, wessen Blick sich sofort verschärft, als sie Sandrines Stimme hört.
"Was sollen wir tun?", fragt Jakob und stellt den Anruf auf laut.

Cecille atmet tief aus und schaut links zu ihrer Mutter, welche am Steuer sitzt.
"Meine Mom bringt mich und Gabe zum 'Kent Rock Manor', wir müssen mit dem Bürgermeister reden. Wenn Chrysalis jetzt auf' Ganze geht wird bald ihr beschissenes 'Inferno' losbrechen. Sag Sandrine sie soll zu uns kommen. Es ist sowieso mal ein Gespräch überfällig.", schlägt Cel vor und Sandrine wirft Jakob ein böses Lächeln zu.
"Und ich?", fragt Jakob mit gerunzelter Stirn.
"Du holst Jean und ihr kümmert euch um euer 'Finn Problem'. Wenn Bedarf ist rufen wir euch an, Verstärkung ist immer gut.", antwortet Cecille selbstsicher und bemerkt den besorgten Blick ihrer Mutter.

"In Ordnung. Wir hören uns. Pass auf dich auf.", sagt Jakob und beendet den Anruf. Cecille lächelt derweil etwas über seine Worte.

Sandrine grinst ihn breit an.
"Hört sich nach einem Showdown an.", lacht sie amüsiert. Er schüttelt lächelnd den Kopf.
"Du bist verrückt.", sagt er und packt schnell Finns Sachen zusammen. Sie geht lächelnd aus dem Raum.
"Und dafür liebst du mich!", ruft sie ihm hinterher und streicht sich durch ihre tiefschwarzen Haare.

NIGHTHOWL BAY - HerzfinsternisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt