16: "Wie eine Heldin"

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"Vor einiger Zeit waren Cecille Smith und Sandrine Black enge Freunde. Cecille war allerdings lesbisch und Sandrine nicht, dass ist der Ausgangspunkt der Geschichte Spannend, oder?
Oder eher wohl, der Anfang vom Ende. Sie kannten sich seit Mitte 2015, aber Cecille hegte schnell starke Gefühle für ihre damals beste Freundin und am Tag des 24.06.2016, gestand Cel ihr nun dann ihre Gefühle. Sandrine war mehr als überfordert, da sie Cecille nicht verletzen wollte, da ihr diese Freundschaft wichtig war. 'Beziehungen gehen auseinander, aber Freundschaften halten'. Mit diesem Motto ging Sandrine durchs Leben.

Trotz ihres guten Aussehens und ihren offenen Charakter, ist sie so gut wie immer alleinstehend gewesen, bis sie mit den Gedanken spielte, sich auf Cecille einzulassen. Obwohl Sandrine heterosexuelle Interessen hat, wollte sie es für ihre beste Freundin versuchen. Sie wollte ihr eine Chance geben. Als sie dann ein klärendes Gespräch mit Cel führen wollte, verlangte diese eine feste Beziehung, da sie nicht 'experimentieren' wollte. Sandrine war so abgeschreckt von den Druck, welchen Cel plötzlich aufbaute und entschied sich gegen eine Beziehung.

Ab diesen Tag, war das Verhältnis zwischen den beiden angespannt, aber neutral. Bis sie sich eines Tages im Haus der Black's trafen und Sandrine in einer ihrer schlimmsten Phasen, ihres Lebens, war. Sandrines Vater starb bei einem Autounfall und ihre Mutter ertränkte ihren Kummer in Whiskey. Da sie einfach niemand anderes hatte - außer Cel - lud sie sie ein, um wenigstens etwas Gesellschaft zu haben. Anders als Cecille, war Sandrine nie suizidgefährdet, aber hatte einen Drang zur Selbstverletzung. Als sie dann diesen Drang auslebte, indem sie sich vor Cecilles Augen eine Klinge in den Arm steckte, erkannte sie das wahre Gesicht von Cecille. Sie saß auf dem Bett und drückte auf ihrem Handy rum. Sie war in einem Tunnel gefangen, indem alles um sie herum egal war. Sogar ihre vermeintlich 'große Liebe'.

Sandrine war so entsetzt darüber, dass sie jegliches Vertrauen in Cecille verlor und sie ohne zu zögeen rauswarf. Am nächsten Tag kam eine Entschuldigung per SMS, aber diese beantwortete Sandrine nie. Dazu ist sie sowieso schon immer mental nicht besonders...stabil gewesen. Sie liebt Mörder, Serienkiller, Schulattentäter, da sie die Ästhetik dieser Menschen schon immer ansprechend fand. Als Cel dies erfuhr, da Jean sah was sie alles im Internet postete, baute sich in Cecille ein Gefühl der Angst auf, welches sie sehr genoss. Aber jetzt ist der Zeitpunkt, an dem sie die Geschichte um all diese Lügen endgültig beenden will. Sandrine braucht unsere Hilfe. Vor einigen Tagen offenbarte sie Antoinette den Suizidversuch von Cel. Dazu gab sie ihr auch noch Hinweise auf die nicht genommenen Medikamente. Das brachte sie ins Krankenhaus. Aber sie will noch weiter gehen. An der Stelle kannst du doch fortfahren, oder Sandrine?", erklärt Jakob ausführlich.

Finn schaut seinen besten Freund mit aufgerissenen Augen an. Er ist schockiert, über die Konsequenzen die Cecille erleben musste, nur weil sie Sandrine verärgerte. Eine Panikattacke und ein Aufenthalt im Krankenhaus, welchen die Black ohne große Probleme einfach auslöste.

Sandrine lächelt breit, da es Musik in ihren Ohren ist, diese Geschichte komplett ausgeführt zu hören. Sie steht auf und breitet ihre Arme aus. "Der nächste Schritt ist es, sie zurück in die Klinik zu bringen. Ihr habt sicherlich von dem Mord im State Park gehört. Jeannettes Freund war das Opfer.", grinst Sandrine breit. Finn atmet laut aus und fasst sich ans Kinn.
"Warst...du das?", fragt er verwundert. Jakob lacht etwas, während Sandrine Finn zu zwinkert.
"Ich wünschte ich wäre es gewesen. Jason soll in der Hölle brennen...aber dafür haben wir wenigstens Jean vom Spielfeld runter. Cecille wird wahrscheinlich ihre 'Nancy Drew Fantasien' ausleben und versuchen den Mörder zu finden, da Jean ihr ja 'auch so wichtig ist'.", mutmaßt Sandrine.

Finn schüttelt den Kopf,
"Nein nein, so dumm ist doch niemand. Wieso sollte sie sich in eine laufende Mordermittlung einmischen? ", entgegnet Finn rational. Jakob nickt und dreht sich zum Fenster.
"Cecille wollte als Kind schon immer  bei der Polizei arbeiten. Zudem, glaub mir, es geht ihr am meisten um Jeanette Brown. Sie wird sich einmischen. Und dann kommen wir ins Spiel.", erklärt Jakob lächelnd.

"Was werden wir tun?", fragt Finn und schaut interessiert durch den Raum.
"Was wir tun werden? Es ist doch schon längst passiert.", grinst Sandrine den Seed an...

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Cecille ist derweil schon lange wieder Zuhause angekommen und hat ihre Sachen aus dem Krankenhaus ausgepackt. Ihre Mutter bringt Jean derweil nach Hause, was heißt: sie ist alleine in ihrem Zimmer. Sie geht durch den Raum und schaut in ihren Kosmetik-Spiegel. Ernst schaut sie sich an und greift nach einem kleinen Tuch des Makeup Entferners. Sie tröpfelt etwas von der Waschlotion auf das Tuch und reibt sich damit vorsichtig durchs Gesicht.
Schnell schaut sie auf ihren Schreibtisch, da wo letztens noch ihre Klinge lag und erinnert sich an die Nachricht von Jakob. In ihren Augen ist er ein guter Freund und hat mit seiner Nachricht, ihr Leben gerettet. Ob gewollt, oder nicht. Sie schaut auf die Uhr welche '16:45', anzeigt und schnappt sich ihr Lieblingskissen.

Ein Plüschkissen, mit rosa Riemen. Sie wirft dieses auf ihr Bett und legt sich entspannt hin. Sie schweift in Gedanken und kann nicht aufhören an Jean zu denken.
"Der Verlust von Jason muss so schwer für sie sein. Ich habe noch nie jemanden durch den Tod verloren...ich kann mir dieses Leid garnicht vorstellen...", denkt sie sich bedrückt. Sie schaut auf ihre Decke, welche mit kleinen Sternen - die Nachts leuchten - geschmückt ist. Sie schließt ihre Augen und stellt sich vor wie sie den Mörder von Jason findet und stellt...

Wie eine Heldin.

NIGHTHOWL BAY - HerzfinsternisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt