NIGHTHOWL BAY - Herzfinsternis

2.04: "Krone der Schöpfung"

Die Stadt Nighthowl Bay ist in Feierlaune! In der ganzen Stadt wird fleißig dekoriert und die Menschen bereiten sich auf die Gala vor, welche von Mayor Greyfork organisiert wird. Die Stadt wird dort - vielleicht etwas altmodisch - festlich über die neusten Nachrichten und Veränderungen der Stadt informiert. Meistens geht es um die Infrastruktur, oder Ankündigungen für neue Festtage, wie die 'Miss Nighthowl Bay-Wahl', aber dieses mal ist der Schwerpunkt ein weit aus düsterer, was Greyfork in Form einer Gala etwas herunterspielen will, um die Stadt zu beruhigen.

Im Haus der Smith's zieht Cecille gerade ihren schwarzen Blazer an, um für die Gala schick auszusehen, da ihr die Nachricht von Jean immernoch schwer mitspielt. Heute morgen lockte sie sich ihre bloden Haare etwas und legte ein markantes Makeup auf. Sie will perfekt aussehen.

Plötzlich klopft es an ihrer Zimmertür und sie zieht schnell den Reißverschluss ihres Korsett's zu.
"Ja, kannst' reinkommen.", sagt Cel und schaut eitel in den Spiegel. Die Tür öffnet sich und Antoinette kommt hinein, welche ein schickes schwarzes Kleid trägt.
"Wir fahren gleich los, Tante Dalia ist in fünf Minuten da.", teilt Toni ihrer Tochter mit. Sie kommt etwas in das Zimmer hinein und schaut sich Cecille genau an.
"Wow..", keucht Antoinette und begutachtet ihre Tochter durch den Spiegel. Cel dreht sich mit einem kalten Gesichtsausdruck zu ihrer Mutter.
"Du bist wunderschön.", staunt Toni über Cel und grinst breit. Cel schmunzelt leicht.
"Ich weiß.", antwortet Cecille und legt sich ihre rubinrote Halskette um. Antoinette runzelt ihre Stirn und nickt verwirrt.
"Gut..äh..ich warte unten. Du hast noch so vier Minuten, beeil dich am besten.", sagt Toni und verlässt schnell das Zimmer. Cecille schaut in den Spiegel und greift nach einem Lippenstift. Sie öffnet diesen und fährt mit der blutroten Farbe über ihre Lippen. Sie lächelt breit und atmet durch ihre Nase schwer aus.
"Ich liebe mein Leben.", spricht sie sich leise vor, aber glaubt es selbst mit keinem Wort, das aus ihrem Mund kommt.

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Im Ballsaal des Rathauses, sind die Jungen - und Alten - Bürger der Stadt elegant am tanzen. Der Bürgermeister steht auf der Bühne und bereitet noch ein paar Kleinigkeiten für seine Rede vor, während die sanfte Musik durch den vollen Saal schallt.

Jakob und Finn kommen in den Saal hinein, welchen man von oben, über die riesige Treppe, erreicht, die förmlich nach der viktorianischen Architektur schreit. Die beiden stehen am Geländer und schauen hinunter auf den, fast wie ein Theater aufgebauten, Saal. Sie tragen beide dunkelrote Anzüge - wie immer ganz in Thornhill Manier. Jakob lächelt etwas und lässt seinen Blick durch die Menge schweifen.

"Guck sie dir an. Diese ganzen Kakerlaken.", grummelt Jakob böse. Finn zieht seine Augenbrauen hoch und schaut Jakob genervt an.
"Wieso wolltest du herkommen? Ich denke nicht, dass du hier bist um großzügig zu spenden.", scherzt Finn über die Beweggründe seines besten Freundes. Jakob lacht leicht.
"Die Blossoms unterstützen schon seit Jahren die soziale Oberschicht von Nighthowl Bay, aber du hast recht. Ich habe einen anderen Grund.", antwortet Jakob und geht langsam die Treppen hinunter. Finn folgt ihm sofort.
"Lass mich raten, der Grund fängt mit 'C' an und hört mit 'ecille' auf.", keucht Finn erneut besonders genervt. Jakob nickt grinsend und die beiden kommen unten an. Er hält seine Hand in Richtung Tisch des Bankett's und lächelt Finn zu.
"Lady's first.", murmelt Jakob. Finn rollt seine Augen.

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Die nächsten Gäste sind schon da. Niemand anderes als Jeannette betritt den Saal, in ihrem beigen Kleid, welches ihr bis zu den Knien geht. Um ihren Hals trägt sie einen Schal aus weißen Federn, welcher ihr Kleid nochmal untermalt. Sie geht langsam die Treppe hinunter und sieht, am Fuße dieser, Chrysalis auf sie warten. Sie lächelt Jean breit an und hält ihre Hand weit ausgestreckt zu ihr hin.
"Jeannette Brown.", begrüßt Chry's ihr 'Date'.
"Chrysalis Black.", antwortet Jean lächelnd und greift nach ihrer Hand. Die beiden haken sich ein und gehen zwischen den vielen Leuten her, welche am tanzen sind.
"Du siehst wunderschön aus.", lobt Chrys das Outfit von Jean. Chrysalis trägt ein silbernes Kleid, welches mit kleinen Edelsteinen überzogen ist, aber dazu eine nicht transparente Armbedeckung, in Form von einem weißen Netz, welche sie trotz ihrer optimalen Figur über ihre Arme gezogen hat.
"Dein Kleid war bestimmt sehr teuer.", staunt Jean über das Outfit ihres Date's.

Chrysalis schüttelt den Kopf und lacht etwas.
"Die Steine sind nicht echt. Aber immerhin fällt es nicht auf.", lacht Chrys und die beiden gehen in Richtung Bankettbereich.

Bevor Jean ein weiteres Wort sagen kann, sieht sie Jakob und Finn. Sie bleibt sofort stehen, was von Chrys bemerkt wird.
"Was ist los?", fragt Chrysalis und folgt dem Blick von Jean, welcher starr auf die beiden jungen Männer gerichtet ist. Finn bemerkt Jean und atmet einmal stark aus. Er tippt Jakob beunruhigt an, welcher gerade einen Schluck Wasser trinkt. Jakob stellt das Glas ab und runzelt die Stirn. Finn zeigt wortlos auf Jean und Jakob dreht seinen Kopf zu ihr hin und schaut Jeanette nun starr in die Augen. Er hebt seine linke Hand hoch und winkt sarkastisch. Sofort grinst er breit. Chrysalis nimmt Jeans Hand und schaut sie von der Seite an.
"Wer ist das?", fragt Chrys und richtet ihren Blick auf die beiden.
"Die beiden Typen sind die Personen, welche zusammen mit deiner Schwester, meine beste Freundin in's Gefängnis gebracht haben.", murmelt Jean leise.

Jakob nimmt das Glas und geht zusammen mit Finn zu den beiden Mädchen hin.
"Hallo, Jeanette. Ist schon etwas her.", begrüßt Jakob seine Feindin lächelnd. Finn mustert Chrysalis von oben bis unten.
"Deine Freundin hier kennen wir noch garnicht. Ist sie der Cecille Ersatz? Cel zu ersetzen ist ja nicht gerade schwierig.", fragt Finn Jean provokativ. Chrysalis lächelt etwas und schüttelt den Kopf.
"Mein Name ist Chrysalis Black. Ich habe gehört ihr kennt meine Schwester?", fragt Chrysalis halb lachend die beiden Jungs. Jakob's Blick verschärft sich.
"Dann ist ja schonmal geklärt, wer die hübsche in der Familie ist. Du sicherlich nicht.", grummelt Jakob die Schwester von Sandrine an.

Wie aus dem Nichts kommt jemand zu der kleinen Gruppe dazu. Der Moment kann nicht unangenehmer werden.

Es ist Cecille. Jakob atmet genervt aus und schaut Cel mit einem kühlen Blick an.
"Deus Ex Machina ist auch dabei.", murmelt er leise.
Jean umarmt Cel fest und flüstert ihr ins Ohr, ehe sie Jakob nur einen Blick huldigen kann.
"Lass dich von denen nicht verunsichern. Die können dir nichts mehr.", flüstert sie in das Ohr ihrer besten Freundin.
"Ich weiß. Ich habe euch von oben gesehen, aber ich wusste nicht ob ich dazu kommen soll.", antwortet Cel leise und die beiden lösen sich aus der Umarmung.
"Brauchst du immernoch Jeannette's Hilfe? Du Krone der Schöpfung!", lacht Finn böse.

Chrysalis schaut Cel lächelnd an und hält ihr die Hand hin.
"Du musst Cecille sein. Ich freue mich so, dich endlich kennenzulernen.", begrüßt Chrys sie und die beiden schütteln sich die Hand. Cecille schaut Chrysalis mit geweiteten Pupillen an und weiß nicht was sie sagen soll. Sie war noch nie so neidisch auf jemanden.
"H...hey. Jean hat mir von dir erzählt.", antwortet Cel mit einer sanften Stimme.

Jakob schaut Finn lächelnd an, denn dieser bemerkt wie unangenehm die Situation für Cecille ist.
Cel's Hand wird schwitzig und sofort zieht sie diese weg. Chrys lächelt etwas und genießt die persönliche Überlegenheit zutiefst. Cecille schaut Jakob aus dem Augenwinkel an und die ganze Situation wird immer schlimmer für sie.
"Ähm..wollen wir uns schonmal setzen? Für die Rede gleich?", fragt Cel Jean, welche mit einem Nicken antwortet. Jean greift nach Chrys Hand und die beiden gehen zügig voran.
"Viel Spaß, du bist schon immer gut darin gewesen das dritte Rad am Wagen zu sein.", lacht Jakob und hebt das Glas stolz an.

"Fahr zur Hölle.", antwortet Cecille und geht den beiden Mädchen schnell hinterher.
"Ich nehme alles zurück, der Besuch hat sich jetzt schon gelohnt.", korrigiert sich Finn und schüttet sich ebenfalls etwas zu trinken ein.