2.11: "Thanksgiving wird unchristlich"

24 9 0
                                    

Cecille und Jean sitzen am Esstisch des Smith Hauses. Antoinette ist zusammen mit Deanna in die Stadt gefahren, um weitere Besorgungen für das Thanksgiving Fest zu machen.
"Es tut mir leid, was dir passiert ist.", sagt Cel mitfühlend zu ihrer besten Freundin, welche sich wieder einigermaßen gefangen hat. Sie hat sich geduscht und ihre Gedanken unter dem kalten Wasser geordnet.

Jeanette weiß nun was zu tun ist, um Chrysalis zu stellen.
"Wie wollt ihr sie denn in eine Falle locken? Und wie kommt Sandrine da mit in's Spiel?", fragt Jean und isst etwas von dem frisch gerösteten Bacon, welcher so eben aus der Bratpfanne kommt, die Cecille eben aufgesetzt hat.
"Deanna kümmert sich um Sandrines Part. Für dich ist nur wichtig, dass du dir nichts anmerken lässt. Chrysalis muss denken, dass ihr Plan - welchen auch immer sie hat - aufgeht.", erklärt Cecille ihr, wie sie sich verhalten muss. Jean muss etwas lachen und reibt sich die Hände durch's Gesicht,
"Wie soll ich nur so tun als wenn alles gut wäre. Sie hat Jason getötet. Auf eine der schlimmsten Weisen die es nur gibt.", keucht Jean und schaut Cel mit aufgerissenen Augen an.

Bevor Cel ein weiteres Wort sagen kann, hört sie wie durch den Postschlitz des Hauses einige Papiere durchgeschoben werden.
"Warte kurz.", sagt Cel und steht auf. Sie begibt sich zur Eingangstür, wo nun ein Stapel Papiere auf den kalten Fliesen liegen. Sie nimmt die vielen Briefe ordentlich in die Hand.
"Steuererhöhungen, offene Rechnungen, ein Brief von Dalia...und...", murmelt sie und holt den letzten Brief hervor.
"Thornhill lädt ein. Thanksgiving.", liest sie lächelnd vor. Sie geht schnell zurück zu Jean, ins Wohnzimmer und wirft ihr den Brief auf den Tisch.
"Wir gehen zu einer Feier.", sagt Cel lächelnd und Jean schaut auf den Brief, auf dem groß das 'Thornhill' Logo abgebildet ist. Ihre Pupillen weiten sich sofort.

---

Jakob und Finn bereiten derweil, in dem wunderschönen Speisesaal von Thornhill, den langen Eichenesstisch vor und dekorieren diesen festlich. Jakob hat ein breites Lächeln auf den Lippen, während Finn das edle Silberbesteck aufdeckt. Die blutroten Kerzen flimmern und erhellen den großen Saal.
"Dieses Thanksgiving wird unchristlich.", lacht Jakob und schaut Finn mit hochgezogenen Augenbrauen an.
"Du bist komplett durchgeknallt. Die alle einzuladen und an einen Tisch zu setzen, bringt kein normaler Mensch fertig.", sagt Finn zu ihm und schaut ihn entsetzt, aber auch amüsiert, an. Jakob klatscht in die Hände und schaut auf den gedeckten Tisch,
"ALLE EINLADUNGEN SIND DRAUßEN!", lacht er und breitet sein Arme aus. Finn zieht sich seinen dunklen Blazer zurecht und setzt ein breites Grinsen auf.

Die Türglocke von Thornhill klingelt und erweckt schnell die Aufmerksamkeit, der beiden Freunde. Finn will zur Tür gehen, aber Jakob sprintet schnell vor ihn.
"Ich geh schon.", grinst er Finn an und reibt sich gespannt seine Hände. Er greift nach dem runden Türknauf und öffnet die große Doppeltür, hinter der Chrysalis Black, in ihrem weißen Hosenanzug steht. Sie trägt eine schwarze Vintage Krawatte.
"Chrysalis.", grinst Jakob seinen ersten Gast an.
"Jakob Blossom.", begrüßt Chrys ihn lächelnd und schaut hinter ihm, durch den riesigen Saal.
"Du bist unser erster Gast. Pünktlich wie ein Uhrwerk.", lacht Jakob leicht und stellt sich neben die Tür, so dass Chrysalis hindurch gehen kann.

Sie tritt in die Hallen von Thornhill ein und kann ihre beeindruckten Blicke kaum halten.
"Schönes Anwesen. Gute Architektur.", merkt sie an und schaut rüber zu Finn, welcher am Flügel steht,
"Ihr habt einen Klavierflügel?", fragt sie und fängt an zu lachen. Jakob nickt zustimmend und zeigt auf Finn.
"Er ist unser Musikmeister.", grinst Jakob breit. Finn's Augen richten sich auf Chrysalis,
"Willst du es mal versuchen?", fragt er uns hebt die Klappe des Klaviers. Chrysalis geht in einem aufgeregten Tempo zum Flügel und nickt fröhlich.
"Auf jeden Fall. Vielen Dank.", grinst sie und schaut Finn nett an.

--- Derweil, im 'Maine Country Asylum'...---

Die Lichter flackern, in den grellen Gängen der Nervenheilanstalt und überall sind die in weiß gekleideten Krankenschwestern am arbeiten. Die eine räumt Tücher in die Einbauschränke, während die andere die tägliche Dosis Medizin, für die Patienten vorbereitet. Ein Geruch von Desinfektionsmittel und lauwarmen Kaffee zieht durch die Korridore der 'Station Sigma', des Asylums.

Am Ende des Ganges, in Zimmer '23', öffnet sich die - jeden Tag rund um die Uhr - verschlossene Eisentür. Auf dem Bett sitzt ein Mädchen mit schwarzen Haaren und einem dichten, aber auch dunklen, Pony. Dieses Mädchen ist niemand geringeres, als Sandrine Black, welche die letzten Monate hier verbringen musste, nach ihrem brutalen Angriff auf Cecille Smith's Leben. Sie sitzt in weißen Krankenhauskleidern auf ihrem knorrigen Bett und zeichnet auf ihrem Collegeblock etwas, mit ihrem zerkratzten Kulli.

Durch die Tür kommt ein gut gebauter Mann. Detective Grayson. Er hält einen Brief in seiner Hand und schaut Sandrine starr in die Augen.
"Black. Sie haben Glück.", sagt Grayson und wirft den Brief vor sie auf's Bett. Ihr Blick richtet sich leicht zitternd auf den Detective von Nighthowl Bay.
Ihr rechtes Auge zuckt leicht und auf ihrem Gesicht zeichnet sich ein Lächeln ab, als sie liest was auf dem Brief steht.
"Was eine Ironie...", murmelt sie leise vor sich hin. Grayson kommt näher an sie ran und legt ihr Handschellen an.
"Sie kommen mit, zurück nach Nighthowl Bay. Ihre Schwester ist die Mörderin.", erklärt Grayson und sichert Sandrine, mithilfe seiner Handschellen.
"Ist Ihnen aber früh aufgefallen.", lacht Sandrine und erinnert sich an Chrysalis Besuch im Krankenhaus. Grayson zieht sie brutal vom Bett und schaut sie sauer an.
"Versuchen Sie noch einmal etwas, oder rühren Sie Cecille Smith auch nur an, dann werden Sie nie wieder die Außenwelt in Freiheit erblicken.", droht Grayson sauer und schaut ihr tief in ihre braunen Augen.
"Sie müssen zu einer Feier.", ergänzt Grayson und geht zusammen mit ihr zügig aus dem Zimmer.

Zurück bleibt nur der Brief vom Amtsgericht, welcher die Freilassung von Sandrine Black genehmigt.

NIGHTHOWL BAY - HerzfinsternisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt