Kapitel 28

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Katelyn Sanchano

Meine Kopfhaut brannte wie Feuer und meine Gedanken schwirrten ungeordnet in meinem Kopf herum. Der einzige Satz, der in meinem Hirn noch richtig vorkam, war die Frage, weshalb ich so dumm war und Wiedermals Ramon unterschätzt hatte. WARUM?!

Ich wusste doch schon früher, was für ein Mann er war und vor allem, dass man sich nicht mit ihm anlegen sollte, aber trotzdem hatte ich ihn herausgefordert. Jetzt musste ich mir weitere Tränen krampfhaft zurück pressen und die Schmerzen unterdrücken. WARUM WAR ICH SO DUMM?!

Ramon lief weiter gerade aus. Ich hatte keine andere Möglichkeit und folgte ihm, obwohl ich dabei den starken drang unterdrücken musste, in den nächsten Flur abzubiegen oder in ein Raum abzuhauen.

Der gewalttätige Mann bog in den Flur Richtung Küche ein und lief an ihr einfach weiter. Etwas, das mich irritierte, da ich dachte, dass der Gang nur dort hinführte. Tja, falsch gedacht!

Ramon lief bis ans Ende des Flures und drehte sich an der Wand nach rechts. Verwirrt schaute ich an diese Wand, doch konnte nur ein Gemälde erkennen, dass er gerade ein Stück zur Seite schob, um dann auf irgendetwas herum zu tippen. Ich vermutete, dass es ein Zahlenschloss oder so etwas in der Art sein musste, da es bei jedem Tippen von ihm ein kurzes Piepen von sich gab.

Er tippte insgesamt sechs mal darauf herum, bis ein lautes 'Piep' ertönte und ein kleines Licht an der Wand neben dem Gemälde, aufleuchtete. Keinen Moment später, öffnete sich bereits eine geheime Türe, die in etwa so aussah, wie die, aus dem Anwesen in San Francesco. Nur das die hier wohl eher weniger in eine Putzkammer führen würde.

"Komm!", befahl Ramon kühl, ohne mich an zu sehen. Zögernd folgte ich ihm mit Schritten, die ich versuchte, so weit wie möglich von ihm fern zu halten. Doch das erwies sich als sehr schwierig, als er die Türe aufmachte und zur Seite ging, um sie mir auf zu halten.

Mit der einen Hand hielt er über die Türe und nickte in den dunklen Flur hinein, als Aufforderung. Misstrauisch musterte ich ihn ganz genau, da ich mir durchaus vorstellen könnte, durch ihn wieder in einer kleinen Kammer fest zu stecken. Nicht noch einmal würde ich das Überstehen!

Doch ich erkannte nichts. Weder in seinem Gesicht noch in dem Stockdunklen Raum. Angsterfüllt schaute ich zu ihm und schüttelte hastig meinen Kopf. da wollte ich nicht rein!

Seufzend stieß er sich von der Wand ab und trat langsam an mich herein. "Anscheinend hast du noch nicht verstanden, wessen Wort hier mehr Gewicht hat.", ich wich jeden Schritt, den er auf mich zu machte, weg. Funktionierte, bis er einen großen Schritt auf mich zu machte, meinen Arm packte und mich mit sich zog. Ich versuchte zwar, mich zu wehren, aber er war wie immer zu stark. "Und so wie es scheint, muss man dir das erst mal wieder ein prügeln. Kannst du froh sein, dass heute noch deine geliebte Schwester dran ist. Aber vielleicht bin ich so nett und geb' Doppelunterricht. Mal schauen, in welche Stimmung du mich heute noch bringst.", flüsterte er mir bedrohlich ins Ohr, als er mich bis zu dem dunklen Türrahmen zog.

Panisch versuchte ich mich mit beiden Armen an der Wand ab zu drücken, doch nach einem härteren Ruck gegen meinen Rücken, wich auch diese Kraft aus meinen Armen, woraufhin ich keine andere Chance hatte, als einfach dort rein zu gehen. Ängstlich wimmerte ich auf und drückte mich fest gegen den Brustkorb von Ramon. Selbstverständlich war es mir unglaublich unangenehm, diesem Mann so nah zu sein- vor allem, wenn man bedachte, dass er mich gerade noch bedroht hatte- aber das war mir im Moment lieber, als in den Stockdunklen Raum zu gehen. Oder Keller.

So genau wusste ich es nicht, DA ICH NICHTS SAH!

"Ramon! Ramon, bit-te ma-mach das L-Licht an. Bitte!", flehte ich ihn verzweifelt an, was ihn sofort stehen bleiben ließ.

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