Verwirrt nahm meine Tante den zusammen gefalteten Zettel aus der Box. Angespannt schauten wir ihr alle dabei zu und erwarteten eine wichtige Botschaft darin, doch das einzige, was wir sahen, war ein einziges Blatt mit ein paar Buchstaben, die wirr in Reihen geschrieben wurden. Buchstaben?!
DAFÜR HAB ICH MEIN LEBEN RISKIERT! FÜR EIN PAAR BUCHSTABEN?!
Ich konnte es einfach nicht fassen. Aus purer Wut holte ich aus und schlug mit der geballten Hand auf das massive Holz des Tisches. Die Blicke flogen kurz verwirrt zu mir. Anscheinend kannten sie mich so nicht. Ich ja auch nicht. Wenn ich sauer war, schrie ich um mich aber schlug doch gegen nichts. Aber da sieht man mal wieder, wie sehr mich die Sache doch aufregte.
"Wegen einem vollgekritzelten Blatt Papier habe ich mein Leben riskiert und mir fast Schläge eingefangen? IM ERNST?!", schrie ich zum Ende hin.
Carmen zuckte mit den Schultern. "Scheint wohl so.", meinte sie nur, bevor ihr wieder ein lächeln auf die Lippen kam. "Aber jetzt kannst du wenigstens ohne Probleme die Box wieder zurück geben und bist wieder fein aus der Sache draußen."
Gabriella und sie strahlten erleichtert über beide Ohren, doch nicht Javier und ich. Wir setzten beide ein gezwungenes Lächeln auf, deuteten aber mit unseren Augen etwas ganz anderes. Javier und ich sahen uns an und wussten beide direkt, dass da noch was anderes dahinter steckte. Niemals wäre Ramon so ausgerastet, weil er seinen vollgeschriebenen Zettel nicht bekommen hätte. Der Mann hätte niemals gesagt, dass ich es mit meinem Leben beschützen sollte und erst recht würde ein ZETTEL VOLLER BUCHSTABEN NICHT IN EINE BOX KOMMEN!
"Juhu!", rief Javier hinter seiner Mutter hervor. "Super, da wir das ja jetzt geklärt hätten, gehen Kate und ich mal hoch und nehmen das da mit, damit unsere kleine Nervensäge diesen Lebenswichtigen Gegenstand morgen noch findet.", verabschiedete er sich hastig, nahm die Box plus Zettel und riss mich am Arm schleunigst nach oben.
Dort angekommen, schlug er hinter uns die Zimmertüre zu und verriegelte sie. Das würde die Haustüre wohl so schnell nicht mehr machen...
"Das da drinnen", er hob die Box deutend in die Luft "Ist niemals nur ein Einkaufszettel.", sprach er meine Vermutung aus.
Ich nickte zustimmend. "Bezweifle ich auch. Gib mal her, vielleicht ist es ja die Ware.", meinte ich und entriss meinem Cousin gleich darauf die Holzkiste.
Ich machte sie auf und nahm den Zettel heraus, den ich gleich darauf überflog.
"(D),
(D, A, CH),
(D, A, CH),
(D, A),
(A),
(D),
(A),
(A),
(A),
(A),
(A),
(A),
(D),
(D, A),
(CH),
(D, A, CH)", ließ ich ließ ich laut vor und schaute meinen Cousin fragen an. Das alles was da drauf stand machte schlussendlich keinen Sinn. Es waren doch nur ein paar Buchstaben darauf geschrieben, die sogar noch in so einer unsinnigen Ordnung war, dass es wirklich den Anschein machte, als wäre es Planlos geschrieben."Gib mal her.", verlangte Javier kurzerhand nachdem er für ein paar Sekunden nachdenklich an mir vorbei gestarrt hatte.
Er nahm ihn sich aus meiner Hand und las ihn sich selbst noch schnell durch, bevor er sich auf mein Bett setzte und sein Handy hervor nahm. Perplex schaute ich ihm genau dabei zu, wie er darauf herum tippte. Ich schaute ein paar Sekunden nur dabei zu, bis ich mich dazu endschied, mich hinzusetzen und meinen Beinen eine kurze Pause zu gönnen. Doch gerade als ich mich hinsetzte, schaute mich mein Cousin mit Leichenbleichen Gesicht an. Sein Mund war ein Spalt weit geöffnet und seine Augen fixierten meine geschockt.
"Was?", fragte ich verwirrt und sah um mich herum. "Ich hab mich doch nur neben dich gesetzt."
Javier versuchte anscheinend mehrere Male etwas zu sagen, brachte jedoch kein Wort heraus und endschloss sich am Ende, mir das Handy einfach zu zeigen.
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You saved me
RomanceEin einfaches Mädchen wird eines Tages von Anhängern der Mafia entführt und sollte eigentlich für Geld wieder zurück gehen. Aber was ist, wenn die falsche Person entführt wurde? Textausschnitt: „Pack deine Sachen!", befahl er ruhig aber trotzdem so...