Kapitel 50

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Katelyn Sanchano

Erschrocken fuhr ich zusammen, als ich einen dumpfen Knall um mich herum vernahm. Hektisch fuhren meine Augen um meinen Körper, der Kerzengerade auf der weichen Matratze saß.

Ich erkannte das Zimmer um mich herum eher schwerlich, doch allein an dem Geruch, der mir in die Nase drang, wusste ich, dass es Ramons Zimmer war.

Die Zimmertüre neben der Eingangstüre war angelehnt. Aus dem Spalt drang Licht wie auch leises Gefluche. Ich brauchte nicht lange, um zu wissen, dass es Ramon war. Jedoch dauerte es ebenso lange bis ich mich neben das Bett gestellt hatte und versuchte so schnell wie möglich aus dem Zimmer zu flüchten.

Ich war gerade am Fußende des Bettes angekommen, als die Türe aufging und ich Stocksteif stehen blieb.

Ramon stand da, Oberkörperfrei, mit nassen Haaren und Handtuch in seinem Nacken. Als er mich erblickte schloss er angestrengt seine Augen und bewegte leicht seine Lippen.

"Sorry, Sorry. Ich werde gleich verschwinden. Tut mir leid.", entschuldigte ich mich hastig und wollte bereits wieder zum gehen ansetzen, als mich seine Stimme aufhielt.

"Nein, leg dich wieder hin. Ich wollte mich nur kurz duschen und anziehen.", erklärte er mir monoton, ging kurz wieder in den Raum und holte sich ein schwarzes T-Shirt, das er mir kurz deutend hoch hob, das Licht aus machte und die Türe hinter sich zu zog.

"Nein, danke Ramon. Du hast schon genug getan. Ich werde jetzt lieber wieder in mein Zimmer ge-", wollte ich ihn nicht ausnutzen, doch er unterbrach mich.

"Du kannst auch nichts annehmen.", verdrehte er angestrengt seine Augen, was mir schon wieder ein schlechtes Gewissen machte.

"Nein! Tut mir leid, Ramon, aber ich will dich nicht ausnutzen.", erklärte ich erst laut, was aber immer leiser wurde.

Überrascht sah er mich an als seine Mundwinkel kurz zuckten. Er rieb sich kurz über die Augen, bevor er zu mir lief und sanft seine großen Hände auf meine schmalen Oberarme legte. verwirrt sah ich ihm tief in die Augen, während ich langsam spürte, wie er mich weiter nach hinten drückte.

Seine Augen schauten mir tief in die meinen. "Das war ein Befehl. Also wenn ich dir sage, dass du dich wieder hinlegen sollst, dann tust du es auch da, wo ich es sag.", dirigierte er mich wieder auf meine Seite des Bettes, wo er mich auch schon auf die Matratze drückte und meine Arme wieder los ließ.

Er wartete bis ich mich wieder hingelegt und die Decke über mich gelegt hatte, als er wieder anfing weg zu laufen. Noch nicht ganz realisiert, was gerade passiert war, wusste ich nicht, was ich sagen sollte, weshalb ich ihn einfach beobachtete wie er aus SEINEM Zimmer wieder verschwand.

Kurz vor der Türe drehte er seinen Kopf noch einmal zu mir, was mich die Luft anhalten ließ. Damit hatte ich nicht gerechnet.

"Und du weißt: Keine Widerrede, Querido.", zwinkerte er mir zu, als er auch schon die Türklinke in die Hand nahm und aus dem Zimmer verschwand.

Ein kurzes Lachen konnte ich mir dabei wirklich nicht verkneifen. Im Zimmer war es stockdunkel und ich war hundemüde. Ich schloss zögernd meine Augen, als mir wieder einfiel, wie ich überhaupt in dieses Zimmer gekommen war oder aus welchem Grund.

Tränen stiegen mir auf, die ich aber sofort wieder weg wischte und mich auf eine andere Sache konzentrierte. Schwerlich schlief ich ein.

-

"Katelyn! Katelyn! Aufstehen!", schrie die Stimme von Raquel direkt in mein Ohr.

Erschrocken fuhr ich zusammen und riss meine Augen auf. Verwirrt schaute ich in ihr Gesicht, das ein Grinsen auf hatte, das über beide Ohren reichte. Ich war zu müde und zu uninteressiert, als dass ich nachfragte, weshalb sie mich so ansah, weshalb ich mich ein Stück weiter von ihr weg legte, mir ein Kissen über die Ohren legte und wieder meine Augen schloss.

You saved meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt