Kapitel 30

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Ramon Ruíz

Ich hielt sie immer noch in meinen Armen und streichelte ihr beruhigend über den Kopf.

"Pschh Alles in Ordnung, Querido.", flüsterte ich ihr sanft ins Ohr, nachdem ich sie immer noch schluchzen hörte und wie sie immer "Nein, nein, nein,...", vor sich her wimmerte.

Ihr kleiner Körper zitterte wie verrückt in meinen Armen, während sie ihren Kopf in meine Brust drückte, als würde sie sich so vor etwas schützen können. Mir gefiel Körperkontakt eigentlich überhaupt nicht. Mir war sogar zu viel, wenn mir jemand die Hand schüttelte. Doch jetzt war es anders. Mir war es egal, ob sie mir so nah war. Das einzige, was ich wollte, war, dass sie sich beruhigte und ihre Panikattacke langsam wieder abklang.

"Alles gut. Du bist sicher, Querido.", hauchte ich ihr ins Ohr und merkte, wie sie allmählich in meinen Armen zusammen sackte. Ich entfernte mich etwas mit meinem Kopf, um ihr ins Gesicht zu sehen. Es entspannte mich ein wenig zu sehen, dass sie endlich eingeschlafen war.

Ohne noch einmal groß darüber nach zu denken, nahm ich das schlafende Mädchen in meine Arme und wollte sie weg tragen, als gerade wieder die niedergeschlagene Stimme der Schlampe hinter mir ertönte.

"Hey! Wo bringst du sie hin und was passiert mit mir?!", fragte sie unhöflich und hysterisch. Dieses Ding nervte mich so unglaublich stark, dass ich auf sie losgegangen wäre, würde Kate nicht in meinen Armen liegen.

Ein mal tief durchatmend, beruhigte ich mich kurz. "Du wirst noch schnell genug herausfinden, was mit dir passiert. Und jetzt kalt deine Klappe! Ich hab momentan etwas wichtigeres zu tun, als dich zu foltern, auch wenn es sich unglaubwürdig anhören mag. Aber ich verspreche dir, sobald ich damit fertig bin, komm ich sofort wieder hier runter und kümmere mich um deinen Körper, der für meinen Geschmack noch zu wenig Narben hat."

Mit diesen Worten verschwand ich aus dem Raum und machte mich auf den Weg nach oben. Vorsichtig tastete ich mich in die einzelnen Flure, damit mich keiner mit der ohnmächtigen Kate sah. Das würde sich rum sprechen und das wäre weder für sie noch für mich gut.

Ich lief Richtung Schlafkammern der Angestellten, wo um diese Uhrzeit so wieso niemand war und ich sie eigentlich problemlos hin legen konnte. Ich war gerade auf dem Weg zu ihrem Zimmer, als ich stehen blieb und mich um entschied.

Sie hat Klaustrophobie und gerade eben erst eine Panikattacke. Würde ich sie jetzt da herein legen, würde sie, wenn sie wach war, total ausflippen und vielleicht eine neue Attacke haben. Dafür wollte ich nicht verantwortlich sein, weshalb ich sie in ein anderes Zimmer brachte.

Ich legte sie ab, deckte sie zu und betrachtete noch kurz ihren schlafenden Körper. Sie sah so friedlich und brav aus. Eine Eigenschaft die sie anscheinend nur schlafend haben konnte...

Nachdem ich sie abgelegt hatte, machte ich mich auf direkten Weg nach unten zu dieser miesen Schlampe, die lieber ihre große Klappe jetzt auch aufmachen sollte, wenn ich es von ihr verlangte.

Unten im Keller lief ich als erstes in den Überwachungsraum, um die Kamera von Debras Raum auszuschalten und das Band für diesen mit zu nehmen.

Anschließend lief ich zu der kleinen Schlampe, die mir jetzt einiges zu erklären hatte.

Ich machte die Türe auf und erkannte schon gleich diese dumme Hure, die unter der hellbeleuchteten Lampe saß und mich panisch ansah. Sie schluchzte und schniefte wie verrückt.

Ihr Anblick war erbärmlich. Kopfschüttelt trat ich weiter auf sie zu, während ich endlich mal die Ärmel meines Hemdes hochkrempelte. Das wollte ich ja schon den ganzen Tag machen.

You saved meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt