Kapitel 79

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Ramon Ruíz

Nachdem ich noch einmal duschen gegangen bin zusammen mit Kate, zog ich mich direkt neben ihr an. Das tolle dabei war es, sie dabei zu beobachten wie sie jedes einzelne Kleiderstück mit einem riesigen Grinsen auf dem Gesicht herausnahm.

Es freute mich, dass sie so glücklich über die Tatsache war, bei mir eingezogen zu sein. Anfangs dachte ich ja noch, dass es ihr nicht gefallen würde. Vor allem da sie kein eigenes Zimmer mehr hat, aber so wie sie schaute und mich immer wieder angrinste gefiel ihr es schon fast mehr als ich.

In einem Anzug gekleidet und Kate in einer weißen Blus mit schwarzem Rock liefen wir auf die Einfahrt zu, in der eigentlich schon mein Geschäftswagen stehen sollte, was er nicht tat. Mit gerunzelter Stirn schaute ich auf den Platz, wo mein Wagen sonst stehen sollte, der jetzt allerdings von einem schwarzen SUV belegt war, der nach kurzem Blick auf die Kennzeichen nicht einmal uns gehörte.

Augenblicklich blieb ich stehen und packte auch schon reflexartig das Handgelenk von Kate, die auch schon gemerkt hatte, dass hier etwas nicht stimmte.

"Ramon?", kam es zittrig von meiner Seite.

Ich war konzentriert auf die Umgebung, die ich nach jemanden absuchte. Selbst die Wachmänner waren weg.

Ich drückte Kates kleinen Körper noch dichter an mich und lief vor ihr wieder in das Haus hinein, wobei ich keine einzige Sekunde daran verschwendete meine Augen zu schließen oder gar zu blinzeln.

Ich konnte genau spüren wie mein Puls, wie auch meine Wut anstiegen. Würden nämlich diese Hurensöhne von Wachmänner ihren Job machen und vielleicht auch auf ihrem Posten stehen müsste ich jetzt nicht durchs Anwesen laufen, mit einer Frau an meinem Rücken die ihre Finger vor angst bereits in den Stoff meines Jacketts griff.

Und das schlimmste an der Sache war auch noch, dass ich unbewaffnet war.

Was auch immer für ein kleine Tankstellenhure auch gemeint hat, meine Familie und mich genau jetzt und heute anzugreifen wird sich wünschen nicht unter dem Lehrerpult Schwänze gelutscht zu haben, als der liebe Herr Gott das Hirn verteilt hat.

Ich stand gerade vollkommen angespannt in der Eingangshalle als mein Handy anfing zu läuten. genervt stöhnend griff ich es aus meiner Tasche und nahm den Anruf dabei an, ohne darauf zu achten, wer mich angerufen hat.

"Was?!", fragte ich deutlich angepisst und hoffte einfach mal, dass die Person dadurch direkt auflegen würde, wenn sie mich so hörte.

"Ramon, du sollst in das Büro von Da- ich meine Rocco kommen. Es ist wichtig.", hörte ich deutlich die Stimme von Renée die allerdings mehr als nur sauer klang.

"Renée, was ist los?", wollte ich vorsichtig wissen und lief auch schon mit Kate im Schlepptau an eine Wand, damit ich mich wenigstens nicht darauf konzentrieren musste, ob hinter uns jemand war.

"Nichts...", knurrte mein kleiner Bruder. "Nur will hier jemand wohl ein kleines Familientreffen.", und mit diesen Worten war die Leitung bereits tot.

Stirnrunzelnd schaute ich auf mein Handy, was ich schon gleich in meine Tasche zurück steckte, damit ich wieder eine freie Hand hatte.

"Was war?", fragte Kate flüsternd hinter mir. Ihre angst konnte man genau heraushören, was mein Blut noch mehr zum kochen brachte.

"Renée hat angerufen. Wir sollen in das Büro meines Vaters.", sagte ich eher so, als würde ich laut denken.

Ich war mir bei der Sache mehr als nur unsicher.

Erstens würde ich da rein gehen ohne auch nur eine Ahnung zu haben, was gerade vor sich ging.
Zweitens wäre ich nicht bewaffnet und würde im schlimmsten Fall auch noch gefangen genommen werden .
Und drittens hatte ich Kate dabei, die ich nicht mitnehmen aber auch nicht alleine lassen konnte.

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