Katelyn Sanchano
Der Schock saß mir immer noch tief in den Knochen. Ich konnte und wollte einfach nicht glauben, dass mich Ramon gerade so angeschrien hatte. Was war los mit ihm oder bessere Frage: Was war passiert, dass er plötzlich wieder so gemein zu mir war.
Natürlich, jeder konnte mal etwas wütend sein und einen dann anschreien. Bis dahin war ich auch nicht sauer auf ihn, allerdings als er dann diese bedrohlichen Schritte auf mich zugemacht hat, sind mir wieder die Bilder in den Kopf geschossen, wie er vor nicht alt zu langer Zeit zu mir war. Wie er mich an den Haaren packte, schlug oder das eine mal, als er mich in diesem dunklen und vor allem kleinen Raum eingesperrt hat, nur um mich zu bestrafen.
Ich glaubte fest daran, dass er sich geändert hätte, was er anscheinend auch wirklich gemacht hat, als er gesehen hat, wie viel Angst ich vor ihm hatte. Allerdings flog die ganze Zeit dieser eine Gedanke in meinem Kopf herum, ob er mich wirklich geschlagen hätte, hätte ich nicht so reagiert? Hätte er mich wirklich wieder grün und blau geschlagen und mir so fest an den Haaren gezogen, dass ich schon glaubte, er würde meine gesamten Haare wie in einer Perücke gleich in der Hand halten?
Der bloße Gedanke daran schnürte mir die Kehle zu und ließ mich schwer atmen. Das zu denken schmerzte mir. Erst recht jetzt, wo ich schon glaube, dass mein Gehirn mich verraten hatte und ich langsam Gefühle für Ramon aufgebaut hatte, die ich als aller letztes für einen Mann wie ihn empfinden sollte.
Er war gefährlich und noch dazu schwer einzuschätzen. Man wusste nicht was passieren würde, wenn er sauer war und so schien, als hätte er selbst keine Kontrolle mehr über seinen eigenen Körper. Das waren zwei Eigenschaften die auf keinen Fall zusammen geraten sollten, was ich ganz genau wusste. Und dennoch dachte mein Kopf ganz anders.
Es fand ihn toll. Sorgte dafür, dass ich mich bei ihm ironischerweise sicher fühlte und ihm mit meiner ganzen Seele vertraute. Noch dazu war es bei ihm so, als wäre ich überall Zuhause. Als wäre er mein Zuhause. Immer wenn ich bei ihm war kribbelte es in meinem Bauch, meine Hände wurden schwitzig, obwohl es noch nicht einmal warm war und bei einer einzigen Berührung von ihm oder der rauen, rauchigen Stimme bekam ich Gänsehaut.
Gänsehaut von einer einzigen Berührung, verdammt!
Noch nie in meinem Leben war ich bei einer Berührung so empfindlich. Noch nie!
Er brachte Seiten an mir hervor, die ich selbst noch nicht kannte.
Wenn ich ihn sah passierte es nicht gerade selten, dass ich an Sex dachte. Und dabei waren es keine kurzen Gedanken oder Überlegungen. Es waren richtige Vorstellungen, die selbst mir ein bisschen zu detailliert waren.Diese ganzen Tagträume hörten aber auch nicht in der Nacht auf, wo meine Fantasien nur noch ausführlicher und intensiver wurden. Dieser Typ machte es mir alles andere als leicht, bei normalen Gedanken zu sein. Klar hatte ich öfters schon irgendeinen Schwarm. Bei denen dachte ich aber noch nicht einmal darüber nach, wie wir uns küssten. Nur kuscheln, weiter gingen meine Gedanken nicht. Eine Tatsache, die mich nur noch weniger verstehen ließ, weshalb es jetzt plötzlich bei Ramon so war.
Gott... Ich musste hier raus. Meine Gedanken schweiften nämlich schon wieder in genau diesen Themenbereich, was der Geruch von ihm, der mir in die Nase stieg, nur noch erschwerte über etwas anderes zu träumen.Mein Gehirn war eindeutig zu verwirrt um noch anständig denken zu können. Gerade hatte Ramon mich noch angeschrien und in mir so eine Angst geweckt, dass ich schon angefangen hatte, im Kopf mein Testament durchzugehen. Und genau jetzt, wo er weg war, dachte ich nur darüber nach, wie er mir sanfte Küsse auf meinen Hals verteilte, die immer weiter herunter führten. Ich war schon viel zu lange hier und befürchtete noch wahnsinnig zu werden, wenn das noch länger so ging. Ich musste dringend wieder an die frische Luft und andere Männer oder generell Menschen sehen, die ich nicht den ganzen Tag begegnete.
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You saved me
RomanceEin einfaches Mädchen wird eines Tages von Anhängern der Mafia entführt und sollte eigentlich für Geld wieder zurück gehen. Aber was ist, wenn die falsche Person entführt wurde? Textausschnitt: „Pack deine Sachen!", befahl er ruhig aber trotzdem so...