Kapitel 61

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Ramon Ruíz

Wir fuhren wieder nach Hause und sprachen während der Fahrt hauptsächlich nichts. Außer als ich kurz etwas zum essen geholt hatte und sie fragen musste, was sie wolle oder die knappen Gespräche die ich irgendwann einfädeln wollte, da ich die Ruhe, die uns umgab nicht mehr mitmachen wollte. Kate war jedoch gerissen genug, um sie mit knappen Antworten schon wieder das ganze Thema ans Ende zu bringen, was dafür sorgte, dass ich erst mal wieder überlegen musste, auf was ich sie noch alles ansprechen könnte. Das ging so lange, bis ich bei der Arbeit angekommen war, Kate alles wieder abblockte und ich jetzt still neben ihr saß und die Ruhe mich schon fast zum kochen brachte.

Keine Ahnung warum! Ich mochte es vielleicht einfach nicht, dass sie so leise war und zudem nicht so schien, als würde sie mit mir sprechen wollen.

Ich steuerte den Wagen in die Einfahrt, schaltete den Motor aus und merkte auch schon, wie Kate quasi aus dem Auto sprang und ins Haus rannte.

Verwirrt und zugleich mit etwas Wut, drehte ich mich um und schaute ihr nach. Sie lief an die Eingangstüre an der schon mein Vater stand.

Sauer schaute er zu mir, bevor er seinen Kopf zu Kate drehte und anscheinend mit ihr sprach.

Ihr Gesicht war zu ihm gewandt, während mein Vater leicht runterschaute um auch in ihre Augen schauen zu können. Er grinste sie freundlich an und schien dann darauf zu warten, dass sie sprach.

Stirnrunzelns beobachtete ich die beiden und wartete auf die nächste Reaktion meines Vaters, die auch so gleich folgte.

Ein wissendes Grinsen schlich sich auf seine Lippen, während er irgendwie fröhlich nickte und seine Hand auf die Schulter von Kate legte.

Das reicht jetzt!

Ich riss die Türe auf und klatschte sie auch schon im nächsten Moment laut zu.

Beide Augenpaare schossen zu mir, als sie schon wieder von meiner Gestalt verschwanden und sich gegenseitig anschauten.

Kate sagte irgendetwas worauf mein Vater knapp nickte und sein Blick dann wieder auf mich richtete, während Kate verschwand.

Ich stapfte weiter auf sie zu und musste wirklich unterdrücken, gleich nach Kate zu rufen, um sie zum stehen zu bringen. Mein Blick war starr auf meinen Vater gerichtete, den ich mehr oder weniger sauer musterte.

Ich stieg die erste Stufe hoch und lief erst zu meinem Vater, um gleich meinen Anschiss abzukassieren und nicht weiter aufzuschieben.

"Scheiß mich zusammen, damit ich gehen kann", meinte ich etwas pissig und stellte mich dann auch schon vor meinen Vater, den ich abwartend ansah.

Doch dieser grinste nur und zuckte mit seinen Schultern. "Ich hatte nicht vor dich zusammenzuscheißen. Jedenfalls jetzt nicht mehr.", sprach er und drehte sich auch schon um, um wieder ins Anwesen reinzulaufen.

Skeptisch schaute ich ihm hinterher und wurde langsam noch misstrauischer, was die Sache mit dem Gespräch von meinem Vater und Kate anging.

Jedes gottverdammte mal hatte ich bis jetzt Anschiss bekommen, wenn ich etwas machte, was nicht mit ihm abgeklärt war und auf einmal nicht mehr?

Da stimmt doch was ganz gewaltig nicht

-

Ich suchte Kate schon im ganzen Anwesen als ich einen Angestellten fragte, der mich informierte, dass drei Putzfrauen heute ausfallen würden und Kate deshalb Edith half, sauber zu machen, was ich eher weniger wollte. Klar, war es so, dass ich sie schon mal zum putzen eingeteilt hatte, aber jetzt war es etwas anderes. Sie war meine Sekretärin und zudem wollte ich nicht, dass sie den Dreck von meiner Familie und mir wegmachen musste.

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