Kapitel 49

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Ramon Ruíz

Sie hatte sich nach einer zeit beruhigt, in der ich sie nur in den Armen gehalten habe und ihren Kopf gestreichelt hatte. Als sie wieder halbwegs normal atmete, standen wir auf. Sie legte sich das Handtuch um ihren kleinen Körper. Ich ging kurz aus dem Bad, holte ihre Unterwäsche die sie mir aus der Hand nahm und gleich wieder hinter der Badezimmertüre verschwinden wollte.

"Ich geb' dir noch kurz Klamotten.", erklärte ich und lief auch schon gleich in mein Ankleidezimmer. Ich holte eine Jogginghose und ein Hoddie von mir heraus und lief auch schon wieder zu Kate, die sich halb hinter der Türe versteckte und nur noch ihr emotionsloses Gesicht heraus streckte.

Ich hielt es ihr hin, als sie auch schon gleich den Kopf schüttelte, als sie bemerkte, dass es nicht ihre Kleidung war.

"Nein, Ramon. Ich kann auch mei-", wollte sie abwinken, doch ich unterbrach sie ruhig.

"Deine Klamotten sind alle beim waschen und weil ich dich jetzt nicht nur in Unterwäsche hier durchs Anwesen laufen lasse, musst du wohl oder übel meine Sachen anziehen. Ich hab genug.", streckte ich ihr die Kleidung weiter entgegen.

Unsicher sieht sie mit ihren kleinen Äuglein zu mir auf. Ich nickte und lächle sogar leicht. Zögernd nimmt sie die Klamotten und verschwindet auch schon wieder hinter der Türe.

Ich checke mein Handy und hoffe etwas von Bruce gehört zu haben, was mich weiter bringen würde. Tatsächlich hatte er geschrieben, aber auch nur, dass zwei Männer im Stockwerk seien, die alle noch komplett gestresst von ihrer Arbeit wären.

Ich war mir bei den Typen nicht ganz sicher und befahl Bruce, dass er die Typen nicht aus den Augen lassen sollte und sie erst gehen durften, wenn ich es auch ausdrücklich gesagt habe.

Ich setzte mich auf mein Bett und schrieb es ihm, während ich hörte, dass die Türe vor mir aufging. Schnell hob ich meinen Kopf und sah in das erschöpfte Gesicht von Kate, deren Augen immer noch dunkel rot waren und sich bereits ihre Wangen rosig gefärbt hatten, von den ganzen Tränen. Ihr Anblick ließ in mir Mitleid aber genauso unglaubliche Wut aufsteigen, die sich auf mich und diesen Lebensmüden Bastard richteten, der es wagte MEIN EIGENTUM anzufassen.

"Danke, Ramon, dass- Also dass ich hier duschen durfte und- ähm... das ganze drum herum. Wirklich danke. Ich werde dann jetzt gehen.", schaute sie auf den Boden und verabschiedete sich mit ganz kratziger Stimme.

"War doch selbstverständlich.", winkte ich ab und stand auch schon von meinem Bett auf. "Soll ich dich auf dein Zimmer bringen?", fragte ich und wartete auf ihre Reaktion, die ich auch schon in wenigen Sekunden bekommen hatte.

Ruckartig hob sie ihren Kopf und sah mich mit weit aufgerissenen Augen an. "Nein! Nicht, Ramon. Du hast schon genug getan. ich hab dich vorhin von deiner Arbeit abgelenkt. Das tut mir leid. Mach we-"

"Du hast mich nicht von meiner Arbeit abgelenkt.", redete ich schnell, bevor sie auch noch dachte, dass sie etwas falsch gemacht hätte. Wieder senkte sie ihren Kopf, während ich langsam auf sie zu lief. "Nicht du sondern der kleine Bastard, der anscheinend nicht weiß, mit wem er sich angelegt hat, war es.", sagte ich ruhig und blieb kurz vor ihr stehen.

Ein wenig unsicher, nahm ich sanft ihr Kinn in meine Hand, wobei sie kurz zusammen zuckte, bevor sie wieder anfing zu zittern. Leicht drückte ich ihren Kopf zu mir hoch, der keinen widerstand leistete. Ich drückte ihr Kinn so weit hoch, dass sie mir mit ihren ozeanblauen Augen direkt in meine sehen konnte. Sie hatte wieder angefangen zu weinen, doch nicht wegen meiner Berührung sondern der Erlebnisse im Büro.

"Querido... ich weiß, dass es nicht leicht für dich ist und werde es jetzt auch nicht beschönigen, von wegen 'man würde es verarbeiten', denn das bezweifle ich stark. Aber trotzdem kann man die Person dafür leiden lasse, was sie einem angetan hat. Und ich glaube bei dieser Sache wollen wir beide das gleiche.", rede ich sanft aber dennoch mit einem befehlerischen Unterton, der von meiner Wut kam.

You saved meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt