Kapitel 40

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Unkontrolliert fing ich an zu zittern, während mir einzelne Tränen wieder aus den Augen liefen.

"Es- Sie-", stotterte ich unbeholfen und ängstlich vor mich hin.

"Ich habe gefragt, WER DAS WAR!", schrie er zum ende hin, was mich heftig zusammen fahren ließ. "Und lüg mich besser nicht an.", flüsterte er ruhig, aber dennoch mit rauer und drohender Stimme, was auch seine Augen erreichte.

Schwer schluckte ich.

"Au- Auf der Toi-Toilette waren- waren diese Fra- Frauen und sie- sie...", sprach ich laut genug, dass gerade noch er es hören konnte.

Ich konnte nicht mehr in diese Augen sehen, die von Aggressionen nur so strotzten. Ich senkte meinen Kopf und hoffte inständig, dass er es dabei belassen würde. Doch so war Ramon Ruíz natürlich nicht. Ramon Ruíz war ein Frauenschlagender Mann, der jedem mit dem Tod drohte, der ihm nicht genügend Anerkennung oder Respekt gab. Was der Fall war, wenn man ihm nicht ins Gesicht sah, wenn er mit einem sprach.

Grob packte er seine Hand unter mein Kinn und drückte es schmerzhaft zusammen als er es wieder auf seine Höhe presste. Gequält wimmerte ich auf, während sich weitere Tränen aus meinen Augen drückten, die gezwungen waren, in seine dunklen zu sehen.

"Was haben sie gemacht?", fragte er immer noch sauer durch zusammengebissene Zähnen und einem bedrohlich rauen Stimme.

"Sie- Sie meinten, dass- dass es die R- Rache wäre. Zwei packten m- mich und drü- drückten mich...", stotterte ich, als ich kurz weg schauen und tief durchatmen musste, bis ich wieder in sein Gesicht sehen konnte. "... auf den Boden und hielten mich da fest, damit die dritte mir immer wieder gegen den Bauch treten konnte.", ein lauter Schluchzer löste sich aus meiner Lunge. "Sie hat ihre Absätze öfters versucht in meinen Bauch zu bohren, genau so wie sie sie gegen meine Rippen geschlagen hat.", beendete ich und ließ anschließend meinen Kopf wieder hängen.

Ramons Gesicht wurde immer hasserfüllter je mehr ich sagte, ebenso wie sich seine Hand immer mehr durch mein T-Shirt bohrte, sich sein Atem immer schneller und schwerer anhörte und sich seine Nasenflügel schnell hoben und senkten.

Er war sauer, das konnte man unschwer erkennen. Doch die Frage war nur, wie er es abbauen würde und an wem er es rauslassen würde. Und ich hatte da so eine Ahnung, wer es war.

"Für was wollten sie sich rechen?", fragte Ramon rau aus dem nichts. Er war immer noch wütend, das konnte man deutlich hören. Das erschwerte es mir nur noch mehr, ihm wieder ins Gesicht zu sehen.

Flehend schüttelte ich meinen Kopf. Ich wollte nicht mehr weiter machen!

"Für.Was.Wollten.Sie.Sich.Rächen, Katelyn?!", sprach er bedrohlich, wobei er wieder seine Hand an mein Kinn fahren ließ, es aber nicht nach oben drückte.

Mein Kopf schmerzte. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. 'Oh, Diego war sauer, weil ich ihm nicht den Zettel gegeben hab, um den ihr beide euch streitet. Ganz im Gegenteil. Ich habe ihn schon seitdem ich hier her gekommen bin in meiner Tasche, gebe ihn dir aber nicht, weil es zu gefährlich wäre.' Das würde ihn doch nur noch aggressiver mache und ein weiterer Ansporn für ihn sein, mich als Opfer zu wählen.

Plötzlich war da wieder der starke Griff um mein Kinn, der es gewaltsam nach oben drückte und mich in die noch zornigeren Augen von Ramon sehen ließ.

"Ich frag nicht noch einmal.", presste er heraus, wobei es sich schon so anfühlte, als würde er versuchen, mein Kiefer zu brechen.

Wäre vielleicht besser so. Dann würde ich weiteren Qualen entgehen.

Seine Ohren durchbohrten mich und ließen mich nicht anders handeln. "Ich zeig es dir.", flüsterte ich kleinlaut und wartete mit panischen Blick auf ihn gerichtet, darauf, dass er seine Hand los ließ. Was er auch ein bisschen verwirrt tat.

You saved meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt