Die Woche verging ruhig. Jeden morgen fuhr ich mit Ramon zu der Firma, brachte ihm kurz darauf immer einen Kaffee aus dem üblichen Café und machte anschließend immer Papierkram für Ramon, plante seine Termine und weitere Aufgaben, die er mir erteilte. Ramon ging zwei Mal am Nachmittag in ein Restaurant oder bestellte etwas, wenn er zu viel zu tun hatte. Plante ich bei der Bestellung allerdings auch mit ein.
Hin und wieder lief ich Adrian über den Weg, wir sprachen jedoch nicht. Immerhin wollte ich auch nicht, dass einer von uns ärger bekommen würde. Er zwinkerte mir nur zu was ich mit einem gespielt verführerischen lächeln erwiderte.
Mittlerweile war es kurz nach elf Uhr, als meine Bürotür aufgerissen wurde. Erschrocken hob ich meinen Kopf, um zu sehen, wer so auffällig rein gekommen war.
"Du weißt es?", fragte Raquel rasend.
Perplex schaute ich sie an. "Wa- Was weiß ich?", stotterte ich unbeholfen.
"Das mit Viktor?", erläuterte sie lauter.
Schnell hob ich meinen Zeigefinger vor meinen Mund, stand auf und deutete auf die Türe von Ramon. "Sei ruhig! Er hört uns sonst noch!", flüsterte ich der aufgebrachten Raquel zu, als ich vor ihr stehen geblieben bin.
Verzweifelt fuhr sie sich durch die Haare. "Du darfst es keinem sagen, Katelyn! Versprich es mir!", flehte sie mich an.
"Versprochen.", versicherte ich ihr und schaute auf die Türe neben mir, um zu sehen ob Ramon kommen würde, weil er es gehört hatte.
Nichts. Erleichtert atmete ich aus.
"Was machst du hier?", wollte ich wissen und lehnte mich an meinen Schreibtisch.
"Morgen ist die Gala.", flüsterte sie und sah mich schon vielsagend an. "Wir gehen shoppen.", sang sie über glücklich und packte auch schon mein Handgelenk, an dem sie mich mit zog.
"Warte! Ich muss Ramon bescheid sagen!", wehrte ich mich, doch die Frau vor mir ließ nicht locker.
"Er hat mich geschickt, also ist das gar kein Problem.", winkte sie locker ab und zog mich auch schon weiter.
Ich hörte auf mich zu wehren, da ich genau wusste, dass es gegen Raquel sowieso nichts brachte.
Mit Rauquels Wagen fuhren wir zu der Mall, wo wir bereits letztes Mal gewesen waren. Wir stiegen aus und liefen gleich auf ein teureres Geschäft zu. Eins nach dem anderen klapperten wir ab und fanden nichts, das ich anziehen konnte. Wir waren bei Esther und haben ein Kleid für Raquel gefunden, aber für mich war einfach nichts da.
Wir ignorierten jetzt mal ganz kurz, dass ich ohnehin kein Kleid wollte sondern eher so ein dunkelblauen Frauenanzug mit einem schwarzen spitzen Body, der bestimmt sogar meine Figur gut betont hätte, aber ich durfte es ja nicht einmal anziehen.
Wir waren in irgendeinem Laden, der mal wieder fast leer war, da sich kein normal verdienender die Sachen hier kaufen könnte. Raquel hatte mir drei Kleider in die Hand gedrückt und mich gleich in die nächste Kabine gepresst.
Ich hatte bereits die zwei Kleider an die mir eigentlich recht gut standen. Jedoch fand das Raquel so gar nicht, weshalb ich jetzt das dritte anziehen durfte, das mehr Haut als Stoff zeigte.
Vor meiner Kabine tuschelte es, während ich mich unsicher im Spiegel betrachtete. Es war weiß und ging mir bis zu der Mitte meiner Oberschenkel. Wieder hatte es einen großzügigen Ausschnitt hinten wie vorne. Allerdings war es bei diesem hautengen Kleid dieses mal anders. Es war trägerlos und drückte meine Brüste stark zusammen. Noch dazu war an meiner Taille auf beiden Seiten ein großes Loch drin, dass unter meinen Nieren anfing und kurz über meinen Hüftknochen aufhörte.

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You saved me
RomanceEin einfaches Mädchen wird eines Tages von Anhängern der Mafia entführt und sollte eigentlich für Geld wieder zurück gehen. Aber was ist, wenn die falsche Person entführt wurde? Textausschnitt: „Pack deine Sachen!", befahl er ruhig aber trotzdem so...