Man konnte unschwer erkennen, wie wenig Ramon auf die ganze Sache Lust hatte, aber hey! Da waren wir schon zwei.
Ich würde lieber wieder den Dreck von den Anderen wegräumen, als mich den ganzen Tag mit irgendwelchen reichen Schnöseln abzugeben, die mich in dem kurzen Outfit ohnehin nur so anschauen würde, wie ein stück Fleisch. Rocco hatte mir nämlich eine weiße Bluse und einen schwarzen Minirock bringen lassen, damit ich so aussah, wie jede Sekretärin die es gab.
Zudem war es auch noch so, dass ich seit gestern Nacht Todesangst vor Ramon hatte, aber wer könnte es mir verübeln. Natürlich war es meine Schuld, wenn er mich jetzt schlagen oder sogar noch töten würde, aber...
Ach keine Ahnung!
Mein Plan war es eigentlich, ihm die ganze Zeit so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen und nie wieder ein Wort mit ihm zu tauschen. Eigentlich.
Doch diese Idee wurde ja schon gleich wieder von Rocco unterbrochen, der anscheinend die Gefahr, die von Ramon kommt, komplett auszublenden.
Dementsprechend lief ich mit starkem Herzflattern vorsichtig auf ihn zu und hoffte nur, dass er mich nicht zu sehr beachtete, was schon scheiterte, als ich einen Schritt mit den hohen Schuhen auf den Marmorboden machte.
Sofort schellte sein Kopf in meine Richtung. Ich senkte meinen Blick noch ein wenig mehr, während seine Augen mich genau musterten als ich zu ihm hinlief und neben ihm stehen blieb.
"Was nuttigeres hat mein Vater wohl nicht gefunden...", grummelte er mies gelaunt vor sich her, als würde er nicht wollen, dass ich es hörte.
Doch ich tat es und musste mir wirklich auf die Zunge beißen, ihn nicht gleich anzukeifen. Zum Glück musste ich mich nur kurz an die Sachen erinnern, die er mir alle angetan hatte, dann war es auch nicht zu schwer.
"Gut, komm.", winkte er mich halbherzig mit sich mit als er schon zum Ausgang lief. Mit zügigen Schritten folgte ich ihm zu dem Wagen in der Auffahrt. Ramon war fast zwei Meter groß und machte auch dementsprechende Schritte, während ich mit meinen gerade noch so 1,60 Metern mir wirklich nicht leicht tat.
Ramon ließ sich auf den Fahrersitz des Mercedes S 63 sinken während ich den Beifahrersitz nahm und mich anschnallte. Eine Maßnahme die er wohl für überflüssig hielt.
"Hier sind die Regeln die du ohne Widerspruch immer und überall in der Arbeit ausführen wirst.", begann er direkt wieder kühl zu sprechen, während er den Motor startete und die Scheiben herunter fahren ließ. Zum Glück hatte ich mir ein festen Dutt gemacht, ansonsten würde ich bei der Firma aussehen, als hätte ich in die Steckdose gelangt.
"Erstens: Du wirst mir gleich zu beginn und immer wenn ich dir den Auftrag erteile, einen Kaffee bringen. Und damit meine ich einen richtigen Kaffee und nicht diesen billigen aus der Cafeteria.
Zweitens: Du wirst dich professionell verhalten und das immer. Vor allem, wenn Geschäftspartner kommen.
Drittens: Du wirst meine Termine planen und so Sekretärinnen Scheiß machen und das Ordentlich. Mir ist es so scheiß egal, ob du es noch nicht richtig kannst oder so ein Dreck. Ich erwarte von dir, dass ich mich auf dich verlassen kann.
Viertens: Du wirst nicht versuchen abzuhauen, niemanden nach Hilfe fragen oder so einen Scheiß ansonsten werde ich dich bestrafen, töten oder dafür sorgen, dass du dir wünschen wirst, niemals geboren zu sein. Je nach dem, wie viele Probleme du gemacht hast.", sprach er gelassen was mich erst einmal hart schlucken ließ, da ich ganz genau wusste, dass er es zu hundert Prozent ernst meinte."Fünftens: Sollte ich mal nicht in der Firma sein oder einen wichtigen Termin außerhalb haben, wirst du zu Renée gehen. Sein Büro ist nur zwei weiter. Er ist eigentlich immer da. Wenn nicht ist er in der Cafeteria und frisst sich voll. Trotzdem wirst du brav an seinem Büro sitzen und auf ihn warten, als wärst du sein Köter, klar?", ich brachte nur ein kratziges "Ja", heraus und versuchte dem prüfenden Blick von Ramon so gut wie möglich auszuweichen.

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You saved me
RomanceEin einfaches Mädchen wird eines Tages von Anhängern der Mafia entführt und sollte eigentlich für Geld wieder zurück gehen. Aber was ist, wenn die falsche Person entführt wurde? Textausschnitt: „Pack deine Sachen!", befahl er ruhig aber trotzdem so...