Kapitel 83

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Katelyn Sanchano

Seit dem Überfall sind jetzt zwei Tage vergangen. Zwei Tage in denen Ramon sich nur noch mehr von mir entfernt hatte und nur noch im Keller war. Und damit meine ich den Folterkeller und nicht den Keller, in dem ich damals mit den Anderen gefeiert hatte.

Jeden morgen wachte ich alleine auf und konnte erst einmal jemand anderes fragen, wo Ramon abgebliebe war.

Zugegeben: Es machte mich mehr als nur traurig zu sehen, wie wir uns von einander entfernten. Er nannte mich nicht mehr so oft Querido, seine Zärtlichkeit gegenüber mir nahm von Tag zu Tag mehr ab. Ebenso wie die Zeit die wir gemeinsam verbrachten. Seit dem Tag, an dem Ramons biologischer Vater aufgetaucht ist, hatte ich auch überhaupt keine Intimität mehr mit ihm. Eine Sache, die ich am meisten vermisse.

Ich will wieder seine großen Hände an meinen Hüften spüren, die mich an Ort und Stelle halten. Seinen heißen Atem an meinem Ohr spüren, der mir versaute Dinge zuflüsterte und damit noch mehr Feuchtigkeit zwischen meinen Beinen verursachte. Und am meisten seinen harten Schwanz in mir zu fühlen, der nach den vielen harten Stößen schon zu zucken begann.

Ich wollte es wieder zurück und sehnte mich an jedem Tag, an dem es sich nicht änderte, mehr danach. Und das schlimmste daran war, dass ich schon so sehr danach bettelte, dass ich jedes mal sobald er mir ein bisschen Aufmerksamkeit gab, ich schon förmlich ihm hinterher rannte und ihn immer wieder fragte, was los war oder ob er in Ordnung war.

Wenn ich das aber dann fragte, wurde er komisch. Da wurde er wie der Ramon, den ich eigentlich wollte. Zärtlich, liebevoll.

Ein tolles Bespiel dafür ist zum Beispiel gestern Abend. Ich wollte nicht erneut alleine ins Bett gehen also bin ich zu ihm ins Büro gegangen, wo er Homeoffice machte, seitdem Angriff. Um es glaubhaft wirken zu lassen hieß es, Ramon wäre von den Angriffen so aus der Bahn geworfen worden, dass er erstmal eine Pause benötigen würde. Ebenso wie jeder, der dabei war.

Es saß an seinem Stuhl und schaute konzentriert auf seinen Laptop. Ich kam herein und fragte ihn wie lange es noch dauern würde, bis er auch schlafen gehen würde.

"Das könnte noch etwas dauern", war seine Antwort die er, ohne mich anzusehen, monoton heraus brachte.

Zu diesem Zeitpunkt wollte ich nicht mehr ruhig bleiben. Ich wollte endlich wissen, weshalb er sich so gegenüber mir verhielt. Wenn es wegen der Vorfälle war und er einfach mal Ruhe und Zeit für sich bauchte musste er es mir nur sagen. Alles wonach ich verlangte, war ein Grund. Ein einziger Grund, der mir erklärte, dass nicht ich der Fehler war, dass es zwischen uns nicht mehr so glatt lief.

Als ich dann danach gefragt hatte, weshalb er so kühl zu mir war wollte er, dass ich auf seinen Schoß kam. Ich tat es und wurde auch gleich von ihm in den Arm genommen. Er flüsterte mir süße Dinge ins Ohr, während er mir kleine Küsse auf meine Stirn oder Mund gab und dabei meinen Rücken streichelte.

Ich fand es toll und wollte überhaupt nicht mehr, dass es aufhörte. Doch gleich merkte ich, dass das überhaupt nicht ernst gemeint war. Es war nur, um mich ein bisschen abspeisen zu können. Nur damit ich aufhörte, so viele Fragen zu stellen.

Denn diese kleine Luftblase, in der ich mich dabei befand, wurde ganz schnell wieder von ihm aufgeplatzt als sein Blick auf die Uhr fiel und er merkte, dass es schon recht spät war. Genau das war es! Und genau deshalb sollte er ja auch mit mir ins Bett gehen.

Er meinte, ich sollte gehen und im Bett auf ihn warten. Er würde gleich nachkommen. Das sagte er Wiedermals in diesem monotonen Ton, dass es mir ja schon förmlich das Herz zerriss.

Jedoch nickte ich nur und ging mit der Hoffnung, er würde noch kommen bevor ich einschlief, ins Bett.

Meine Hoffnung zerfiel als ich alleine in dem großen Bett einschlief...

You saved meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt