Ramon verschränkte seine Finger miteinander und schaute mir direkt in die Augen, wobei ich wirklich stark versuchte seinem Blick auszuweichen, ohne ihn damit sauer zu machen.
"Das lass ich dir mal durchgehen.", verkündigte er als ob ich ihm dafür schon fast dankend vor die Füße fallen sollte. Ist es denn nicht vollkommen normal, dass man einer Person, die einem Angst einflößt und verletzt hat, nicht in die Augen sehen möchte?
"Also, du wirst durch deinen flüchtigen Bekannten hier ein paar Tage verbringen. Da ich nicht möchte, dass du in dieser Zeit einfach faul im Keller herumliegst, wirst du hier arbeiten. Sie es so, als ob du die Miete für dein Zimmer bezahlen würdest.", erklärte er kühl.
Sofort schellte mein Blick ungläubig in seine Richtung. Das konnte er doch jetzt nicht ernst meinen?!
"WAS?!", schoss es geladen aus mir heraus, während ich von meinem Stuhl aufsprang. "Als würde ich die Miete für mein Zimmer bezahlen?! Ich bin hier unfreiwillig und würde hier jede einzige Sekunde abhauen! Ich sollte hier keine Miete zahlen müssen sondern du mir eine Entschädigung für die ganzen Sachen, die ich durch dich ertragen musste!", schrie ich ihn hasserfüllt an, ohne an die Folgen dafür zu achten.
Das war mir in diesem Moment sogar ziemlich egal. Das schlimmste was er machen könnte, wäre mich zu töten. Oder zu Tode Foltern. Grausam... Bis ich ihn anbettle, mich zu töten...
Plötzlich bekam ich wieder angst und verlor sofort den ganzen Mut, den ich gerade noch hatte. Mit rasendem Herzen und angsterfüllten Blick sah ich auf Ramon und merkte, wie er kurz überrascht seine Augenbrauen in die Höhe zog, bevor seine angespannten Kieferknochen wieder zum Vorschein kamen und sich sein Blick automatisch verdunkelte.
Mein Augenmaß war wie gebannt auf ihn gerichtet, beobachtete zitternd wie sich der muskulöse Mann gefährlich langsame aus dem Stuhl erhob und mit genauso auf mich zuschritt. Mein Kopf schrie nur noch ein Wort: 'LAUF' Doch schon wieder befand ich mich in einer unglaublichen Schockstarre und mein Körper machte nicht mehr das, was ich von ihm verlange.
Meine Lippe bebte. Ich kniff meine Lippen und Augen fest zusammen und hoffte einfach, dass er mir nicht noch mehr Schnittwunden verpasste.
Ich hörte, wie die Schritte auf dem Paket langsam hinter mich liefen und dicht an mir stehen blieben. An meinem Rücken spürte ich einen leichten Druck, als ich bereits den Rauch und Aftershave Geruch von Ramon wahrnahm gefolgt von seiner tiefen und rauchigen Stimme.
"Anscheinend merkt du noch nicht mit wem du es hier zu tun hast, Querido. Ich glaube, ich muss es dir noch einmal zeigen."
Kaum hatte ich die Worte realisiert, spürte ich bereits einen festen Griff an mir, der meinen kompletten Hals festdrückte. Sofort riss ich meine Augen wieder auf und war gerad dabei, panisch Luft zu holen, als ich bereits hart gegen die nächstliegende Wand geschleudert wurde. Erschrocken und vor schmerzen keuchte ich auf.
Angstverzerrt sah ich in seine teuflischen Augen, die meine gefährlich fixierten, während der Druck um meinen Hals immer mehr zunahm. Ich versuchte verzweifelt seine Hand von mir weg zu bekommen und endlich wieder Sauerstoff einatmen zu können, doch diesen starken Griff bekam man einfach nicht ab.
Ramon beugte sich zu meinem Ohr herunter. "Hab ich dir nicht schon einmal gesagt, dass ich es nicht mag, wenn man mich anschreit, sich mir widersetzt oder sich gegenüber mir respektlos verhält?", knurrte er mir entgegen.
Ich versuchte weiter seine Hand von meinem hals abzubekommen und interessierte mich nicht wirklich für das, was Ramon mir gerade gesagt hatte.
Plötzlich verstärkte sich der Druck um meinen Hals und ich blickte panisch in die Augen von Ramon der wütend von oben auf mich herab sah.

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You saved me
RomanceEin einfaches Mädchen wird eines Tages von Anhängern der Mafia entführt und sollte eigentlich für Geld wieder zurück gehen. Aber was ist, wenn die falsche Person entführt wurde? Textausschnitt: „Pack deine Sachen!", befahl er ruhig aber trotzdem so...