Am Morgen wachten mein Onkel und ich von seinem Wecker um sieben Uhr Morgens auf, richteten uns und begannen meine Sachen in Kartons zu tun, die mir ins Auto stapelten.
Er wollte genauso schnell weg, wie ich, weshalb wir auch recht schnell fertig waren. Ich hatte ohnehin nicht viele Sachen. Die Gegenstände passten alle in zwei Kisten, während es bei meiner Kleidung schon ein bisschen anders aussah. Mein großer Koffer war voll mit Klamotten, während dabei noch zwei große Kartons dazu kamen.
Ich brachte gerade den letzte Karton aus dem Haus, als ich Josh die Auffahrt herauf fahren sah. Kurz blieb ich stehen und betrachtete das geschehen verwirrt. Immerhin war er seit drei Tagen kein einziges Mal zuhause gewesen.
Recht aufgewühlt stieg er schnell aus seinem grauem Pick-up und rannte auf mich zu. Perplex zog ich meine Stirn in Falten, als Josh beide Hände an meine Oberarme platzierte und mir mit leichenbleichen Gesicht entgegen sah.
"Katelyn!", hauchte mein Stiefbruder außer Atem panisch.
"Was willst du Josh?", fragte ich genervt und versuchte so gelangweilt wie möglich zu klingen, obwohl man meine Besorgnis deutlich raushörte.
"Katelyn, du darfst da nicht einsteigen. Du darfst nicht nach Mexiko!", redete er auf mich hechelnd ein
Sein Blick war voller angst, seine Hände zitterten an meinen Oberarmen und generell machte mir der Anblick von ihm große Sorgen. Doch ich war nicht seine Mutter! Und überhaupt konnte er es sich sparen, mir jetzt zu verbieten, bei meinem Onkel einzusteigen und nach Mexiko zu gehen. Immerhin war er ja der Grund, weshalb ich das musste.
Auch wenn ich zugeben muss, das ich ihm dafür dankbar bin.
"Das meinst du doch jetzt nicht ernst?!", schreie ich ihn an, wobei er überrascht die Augenbrauen hoch zieht. "Du denkst, du könntest mir sagen, was ich darf und was nicht? Nach allem, was du mir angetan hast!", keife ich ihn an.
Leicht senkt er den Kopf und schaut mich mit Reue in den Augen an. Er tat mir so leid...
Doch nein, Katelyn! Ich konnte mich jetzt nicht gleich wieder entschuldigen, für das, was ich gesagt hatte. Schließlich stimmte es ja.
Ich musste so schnell wie möglich hier weg, bevor ich mich tatsächlich noch für die Wahrheit entschuldigte.
Meine Arme stießen die Hände von Josh weg. Ich wollte gerade an ihm vorbei gehen, als er mich mit einer Hand grob am Oberarm packte. Erschrocken zuckte ich zusammen und drehte mich ruckartig wieder zu ihm.
"Pass bitte auf dich auf und sei vorsichtig, auf wen du dich einlässt.", bat er mich mit gesenktem Kopf, ohne mir in die Augen zu schauen.
Still nickte ich. "Werde ich, versprochen.", brachte ich mit brüchiger Stimme heraus.
Sofort ließ er meinen Arm wieder los und lief, ohne mich noch ein mal anzusehen, schlapp ins Haus. Leicht spürte ich, wie mir eine einzige Träne die Wange herunter kullerte, die ich jedoch sofort wieder wegwischte. Dass mir der Abschied zu Josh weh tun würde, hätte ich nicht erwartet.
Klar, er war Schuld, dass ich entführt, geschlagen und ich mit meiner größten Angst wieder konfrontiert wurde. Doch er war auch derjenige, der mich wieder da raus geholt hatte. Er war derjenige, der mich öfters vor Nicols Strafen geschützt hat oder für mich ein, zwei mal eine Sache auf sich genommen hatte, nur damit ich keinen Ärger dafür bekommen würde, weil er genau wusste, dass ich es schlimmer abbekommen würde, al er.
In der gesamten zeit, in der ich mit diesen Personen in einem haus lebte, war Josh der Beste. Zwar war er auch nicht gerade der weiße Ritter und hat mich auch oft schlecht gemacht. Aber trotzdem war er der Beste von ihnen.

DU LIEST GERADE
You saved me
RomanceEin einfaches Mädchen wird eines Tages von Anhängern der Mafia entführt und sollte eigentlich für Geld wieder zurück gehen. Aber was ist, wenn die falsche Person entführt wurde? Textausschnitt: „Pack deine Sachen!", befahl er ruhig aber trotzdem so...