Staunend betrachtete ich das luxuriöse Restaurant und musste mich wirklich zusammen reißen, nicht gleich alles anzufassen.
"Du siehst aus, wie ein kleines Kind im Süßigkeiten laden.", verspottete der großgewachsene Typ vor mir mich.
"Ramon! Die haben da eine Wand aus Moos!", flüsterte ich begeistert und zog an seinem Ärmel, damit er es sich ansah.
"Auch Mooswand genannt...", korrigierte er mich leise und schaute erst gar nicht in die Richtung.
"Mir egal wie das Ding heißt. Ich weiß nur, dass ich das auch haben will. Wie hält man überhaupt das Moos so grün. Müsste das nicht eigentlich schon austrocknen?", betrachtete ich weiterhin die giftgrüne Wand die neben der Spur aus Wasser neben unserem Weg war, der aus flachen Steinen waren.
Plötzlich zog mich eine andere Hand an meiner weiter. "Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich will essen. Die Mooswand kannst du nachher noch bewundern, Querido.", meinte Ramon erheitert und zog mich auch schon an der Rezeption direkt zu unserem Tisch, nachdem die Frau darauf gezeigt hatte.
Ramon drückte mich auf meine Stuhl, bevor er sich auf seinen eigenen setzte und schon die Speisekarte hoch nahm. "Querido, ich rate dir jetzt dein Essen auszusuchen anstatt die ganze Zeit das Gebäude zu mustern. Ansonsten bestell gleich ich für dich.",
"Wenn du gewollt hättest, dass wir einfach was essen, hättest du mich nicht in so einen Laden schleppen dürfen.", versuchte ich ihm die Schuld einzureden, konnte dabei jedoch nicht meine grimmige Miene bei behalten, weshalb meine Autorität halt auch gleich wieder untergraben war, als das strahlen in meinem Gesicht wieder zurück kehrte.
"Mag zwar sein. Da stell ich mir aber die Frage, in welches Restaurant ich dich sonst bringen hätte sollen, wo ich auch noch essen kann. Wir machen das ganze ja eigentlich auch nur, damit wir essen können.", wies mich Ramon noch einmal drauf hin, dass ich jetzt die Speisekarte nehmen sollte.
Kurz schaute ich ihn und dann wieder die Karte vor meiner Nase an, als ich sie auch schon hoch nahm und die einzelnen Speisen überflog, deren Namen ich nicht einmal aussprechen konnte.
"Für mich hätte schon ein Fastfood Geschäft oder ein durchschnittliches Restaurant gereicht.", meinte ich kleinlaut und erwartete darauf eigentlich keine Antwort von meinem Gegenüber.
"Für mich aber nicht, außerdem sind wir jetzt schon hier, also...", sprach er gleichgültig und beendete auch damit die Diskussion.
Stumm überflog ich die Karte und hatte nur bei den Spagetti eine Ahnung, was es sein konnte, wo es allerdings auch schon wieder bei dem Rest der Namen scheiterte.
Ich entschied mich, einfach auf die Preise zu achten, wobei ich ja auch glaubte, dass mich der Schlag trifft.
Für die Spagetti Dinger verlangten sie gleich mal umgerechnet dreißig Dollar. Und was war noch billig, wenn man sich die anderen Preise in der Karte ansah. Kurz schielte ich über meine Karte, um zu sehen wie weit Ramon war, wobei dieser noch total in die verschiedenen Sprachen fixiert war.
Kurz kämpfte ich mit mir selbst. Entweder ich würde meinen Hunger jetzt richtig stillen und nicht auf den Preis achten, wobei ich Ramon und sein Geld noch mehr ausnutzen würde oder... Ich nahm einfach das billigste in der Karte, das halbwegs wie ein Gericht wirkte.
Ein weiteres mal schaute ich hilfesuchend rüber zu Ramon, als würde er mir dabei helfen können, als wäre es ein Test. Kurz dachte ich nach, einfach nichts zu bestellen und mir so sparen könnte, eine Entscheidung zu treffen, als mir wieder einfiel wer vor mir saß. Nämlich ein Mann der Respekt, Höflichkeit und Anstand sehr wertschätzte.
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You saved me
RomanceEin einfaches Mädchen wird eines Tages von Anhängern der Mafia entführt und sollte eigentlich für Geld wieder zurück gehen. Aber was ist, wenn die falsche Person entführt wurde? Textausschnitt: „Pack deine Sachen!", befahl er ruhig aber trotzdem so...